Nach Corona-Regelverstoß Australien wirft britische Kolumnistin Katie Hopkins aus dem Land

Canberra · Die britische Kolumnistin Katie Hopkins hält die Corona-Pandemie für einen Witz. Sie kündigte in Australien an, gegen die Maskenpflicht zu verstoßen - und verliert deshalb ihr Visum und einen Fernsehvertrag.

 Katie Hopkins. (Archivbild)

Katie Hopkins. (Archivbild)

Foto: AP/Nathan Strange

Australien weist eine rechte Kolumnistin aus Großbritannien wegen Verstößen gegen Corona-Regeln aus. Innenministerin Karen Andrews erklärte am Montag, die Britin Katie Hopkins habe in Instagram-Posts angekündigt, gegen Quarantäneauflagen zu verstoßen. „Es ist entsetzlich, dass diese Person sich so verhalten hat, und sie wird das Land verlassen“, sagte Andrews dem Sender ABC.

Hopkins reiste für die Teilnahme an einer Reality-Show nach Australien und ging wie vorgeschrieben vor Beginn der Dreharbeiten in einem Hotel in Sydney in Quarantäne, wo sie 14 Tage bleiben sollte. Schon ihre Einreise sorgte allerdings für Empörung, weil die Regierung erst kürzlich die Zahl der Australier, die pro Woche nach Hause zurückkehren können, auf 3000 reduziert hatte. So soll das Risiko einer Ausbreitung des Coronavirus reduziert werden. Mehr als 34.000 Australier, die auf den Kontinent zurückkehren wollen, sitzen noch immer im Ausland fest.

In einem Video bei Instagram kündigte Hopkins an, sie werde Mitarbeitern des Hotels, die ihr Mahlzeiten aufs Zimmer bringen, nackt und ohne Maske die Tür öffnen. Das ist den Corona-Regeln zufolge nicht erlaubt. Die Hotelgäste müssen 30 Sekunden warten und dürfen erst dann mit Maske die Tür öffnen. Hopkins' Instagram-Beitrag wurde inzwischen gelöscht. Ministerin Andrews beschrieb den Kommentar als Schande und einen „Schlag ins Gesicht für all jene Australier, die derzeit unter Quarantäne stehen“. „Wir werden sie aus dem Land bringen, sobald wir das arrangieren können“, fügte die Ministerin hinzu.

Hopkins ist bekannt für ihre antimuslimischen Äußerungen. Die Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie bezeichneten sie als „größten Witz in der Geschichte der Menschheit“. In Australien sollte sie an einer Ausgabe von „Big Brother VIP“ teilnehmen, doch die Produktionsfirmen teilten mit, ihr Vertrag sei aufgehoben worden. „Seven und Endemol Shine verurteilen auf das Schärfste ihre unverantwortlichen und rücksichtslosen Kommentare in der Hotelquarantäne“, erklärten die Unternehmen.

(lha/dpa)
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