Mehrere Todesopfer Ausschreitungen in Mali nach Tuareg-Überfall

Bamako · Nach einem blutigen Überfall von Tuareg-Rebellen ist es im Norden Malis zu Ausschreitungen gegen Angehörige der Volksgruppe gekommen. Augenzeugen berichteten am Montag aus der Stadt Gao, Demonstranten hätten Läden von Tuareg angegriffen.

Französische Soldaten kämpfen in Mali
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Die Betroffenen hätten sich auf einen Armeestützpunkt geflüchtet, weil sie um ihr Leben gefürchtet hätten, sagte der arabische Händler Sidi Amar.

Zuvor hatten Tuareg-Rebellen am Sonntag in Kidal nach Regierungsangaben acht Soldaten getötet, mehrere Regierungsgebäude gestürmt und 30 Geiseln genommen. 28 Angreifer seien getötet und 62 weitere verletzt worden. Auf Seiten der Armee wurden neben den acht toten Soldaten 25 Verletzte angegeben.

Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden in Kidal zudem sechs Mitarbeiter der Bezirksregierung sowie zwei Zivilisten getötet. "Dieses barbarische Verbrechen ist absolut inakzeptabel, und die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden", sagte der Leiter der UN-Mission, Albert Koenders.

Der stellvertretende UN-Generalsekretär Jan Eliasson telefonierte am Montag mit dem malischen Präsidenten Ibrahim Boubacar Keita, um seine Sorge auszudrücken und den Überfall zu verurteilen. Eliasson verlangte eine Deeskalation der Lage, wie ein UN-Sprecher in New York sagte. Den Vereinten Nationen sei klar, dass der Überfall bei weiten Teilen der Bevölkerung große Emotionen ausgelöst habe.

Tuareg-Rebellen hatten 2012 die Kontrolle über große Teile Nordmalis übernommen, waren dann aber von Al-Kaida-Kämpfern verdrängt worden. Eine französische Militärintervention schlug die Islamisten zurück.
Tuareg-Kämpfer sind aber in Kidal weiter stark vertreten.

(ap)
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