Familie von Mordopfer Auslieferung von Magnotta gefordert
Montréal · Die Familie des in Montréal ermordeten chinesischen Studenten hat die Auslieferung seines mutmaßlichen Mörders Luka Rocco Magnotta gefordert. Dies müsse so schnell wie möglich geschehen, um den Angehörigen des getöteten 33-Jährigen "Gerechtigkeit und Frieden" zu geben, aber auch der chinesischen Gemeinde und der ganzen Gesellschaft.
Das erklärten die Eltern des Mordopfers in einem am Dienstag von der kanadischen Universität Concordia veröffentlichten Schreiben. Der Pornodarsteller und Prostituierte Magnotta wird verdächtigt, den Chinesen Ende Mai in Montréal mit einem Eispickel getötet und die Leiche zerstückelt zu haben.
Eine Hand und einen Fuß des Opfers soll er an politische Parteien in Ottawa geschickt haben. Zwei weitere Päckchen mit Leichenteilen gingen bei zwei Schulen in Vancouver ein. Ein Gentest soll klären, ob sie ebenfalls von dem getöteten Studenten stammen.
Magnotta war aus Kanada nach Frankreich geflohen und von dort mit einem Bus nach Berlin gereist. Vergangenen Montag wurde er in einem Berliner Internetcafé erkannt und von der Polizei festgenommen. Laut einem Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft könnte die Auslieferung Magnottas nach Kanada noch im Juni erfolgen.