Sogar Lehrer nehmen "Andenken" mit Vandalismus in Gedenkstätte Auschwitz nimmt zu

Warschau · Der Vandalismus in der Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau nimmt einem polnischen Fernsehbericht zufolge deutlich zu. So fänden sich an Wänden und in Holzpritschen häufiger Inschriften und Schmierereien, berichtete der TV-Sender TVN24 am Montag.

Ebenso würden immer mehr historische Erinnerungsstücke gestohlen. Die Museumsbehörden räumten ernste Probleme ein. Sogar Lehrer nähmen "Andenken" mit, sagte Gedenkstättendirektor Piotr Cywinski.

Der Historiker Antoni Dudek nannte die Vorfälle "schockierend". Es handele sich um "Barbarei". Er forderte eine bessere Überwachung der gesamten Anlage mit 155 Gebäuden sowie Strafen als Abschreckung. Die stellvertretende Kulturministerin Malgorzata Omilanowska sprach sich allerdings gegen eine Installation von Sicherheitskameras aus. Dies würde die Authentizität des Ortes zerstören, sagte sie.

In Auschwitz-Birkenau wurden während des Zweiten Weltkriegs mehr als 1,1 Millionen Menschen ermordet. Die meisten der Opfer waren Juden. Das vor 69 Jahren befreite und später in eine Gedenkstätte umgewandelte Lager wird jährlich von etwa 1,5 Millionen Menschen aus aller Welt besucht.

(dpa)
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