Riesiges Waffendepot Aurora-Amokläufer hortete 6295 Patronen

Düsseldorf · Ein kaltblütiger Täter, der über Monate ein Waffendepot aufbaut - das ist das Bild, das jetzt vom mutmaßlichen US-Kino-Amokläufer von Aurora gezeichnet wird.

Der Todesschütze von Aurora vor Gericht
9 Bilder

Der Todesschütze von Aurora vor Gericht

9 Bilder

Der mutmaßliche Amokläufer von Aurora, der in einem US-Kino zwölf Menschen erschoss, soll über Monate ein Waffenarsenal aufgebaut haben. Zudem habe der 25-jährige John Holmes sich vor der Bluttat im Juli vier Schusswaffen legal gekauft. Das erklärten Ermittler bei einer gerichtlichen Anhörung am Dienstag (Ortszeit) in Centennial im Bundesstaat Colorado.

Im Einzelnen habe der mutmaßliche Täter 6295 Patronen über Monate vor dem Blutbad gekauft. Auch zwei Kanister Tränengas habe er erworben. In seiner Wohnung habe er mit Napalm und Glyzerin mehrere Sprengstoff-Fallen gelegt.

"Das ganze Appartement wäre entweder in die Luft gegangen oder es hätte in Flammen gestanden", sagte Ermittler Garrett Gumbinner am Dienstag (Ortszeit) nach Angaben der Zeitung "Denver Post".

Bei der Anhörung wurden auch erstmals Tonbänder von telefonischen Notrufen bei dem Massaker vorgeführt. Unter anderem habe dabei eine 13-Jährige unter Tränen berichtet, dass ihre sechsjährige Cousine erschossen worden sei.

Bei einem anderen Anruf seien nach Angaben des Senders CNN statt der Hilferufe nur rund 30 Schüsse innerhalb einer halben Minute zu hören gewesen. Familienangehörige der Opfer lagen sich weinend in den Armen, als die Bänder im Gericht angehört wurden.

Es ist das erste Mal, dass derartige Details der Tat vom 20. Juli offiziell bekanntwerden. Der Richter hatte zuvor eine Nachrichtensperre verhängt. Die Anhörung soll bis Ende der Woche dauern.

Danach soll darüber entschieden werden, ob es genug Beweise gibt, um gegen den Schützen einen Prozess zu eröffnen. Seine Verteidiger wollen stattdessen, dass Holmes für unzurechnungsfähig erklärt wird.

(dpa/nbe)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort