Papst-Attentäter in Rom Ali Agca legt Blumen am Grab von Johannes Paul II. nieder

Rom · Der türkische Papst-Attentäter Ali Agca hat am Samstag nach italienischen Medienberichten im Petersdom einen Blumenstrauß am Grab von Johannes Paul II. niedergelegt.

 Die Aufnahme aus dem Dezember 1983 zeigt Papst Johanes Paul II und den Attentäter Ali Agca.

Die Aufnahme aus dem Dezember 1983 zeigt Papst Johanes Paul II und den Attentäter Ali Agca.

Foto: ap, ALT FP

Er hatte das damalige katholische Kirchenoberhaupt im Mai 1981 mit Schüssen lebensgefährlich verletzt. Johannes Paul II. hatte ihm anschließend öffentlich vergeben. Vor seinem Besuch am Grab habe Agca im Vatikan vergeblich um eine Begegnung mit Papst Franziskus nachgefragt, meldete die Zeitung "La Repubblica" weiter. Auf dem Petersplatz sei Agca von einem Polizisten erkannt und zunächst auf das zuständige italienische Kommissariat gebracht worden. Nach Überprüfung seiner Personalien sei er freigelassen worden und habe sich in den Petersdom begeben.

Agca hatte das Attentat am 13. Mai 1981 auf dem Petersplatz verübt. Anschließend wurde er von Sicherheitsbeamten festgenommen und kam vor Gericht. Bei den anschließenden Prozessen vor der italienischen Justiz, die für die Sicherheit auf dem Petersplatz zuständig ist, wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Papst Johannes Paul II. vergab ihm sofort öffentlich und besuchte vor 30 Jahren, am 27. Dezember 1983 im römischen Gefängnis Rebibbia.

Im Jahr 2000 wurde der zum Umfeld der rechtsradikalen türkischen "Grauen Wölfe" gehörende Agca vom italienischen Staatspräsidenten Carlo Azeglio Ciampi begnadigt. Nach dem Attentat saß er zunächst 19 Jahre lang in einem italienischen Gefängnis. Im Jahr 2000 wurde er begnadigt und in die Türkei gebracht, wo er seither die Reststrafe für den 1979 verübten Mord an einem türkischen Journalisten verbüßte.

Der Mordversuch auf Papst Johannes Paul II. ist bis heute nicht aufgeklärt. Vatikan-Insider vermuteten die Hintermänner im damaligen kommunistischen Ostblock.

(KNA)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort