Nigeria Atheist wegen Nichtglaubens in Psychiatrie eingewiesen

Abuja · Es klingt wie ein Fall aus einem Psychothriller: Ein Mann ist in Nigeria gegen seinen Willen in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden, weil er nicht an Gott glaubt.

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Der 29-jährige Mubarak Bala stammt aus dem überwiegend muslimischen Bundesstaat Kano, in dem vor 14 Jahren die islamische Rechtsprechung Scharia eingeführt worden war. Seine Familie hatte ihn gezwungen, sich untersuchen zu lassen, nachdem er erklärt hatte, Atheist zu sein. Unter der Scharia steht auf den Abfall vom Glauben (Apostasie) die Todesstrafe.

"Ich habe gestern mit Bala gesprochen. Er sagt, er sei gesund, aber die Medizin, die ihm im Krankenhaus verabreicht wird, mache ihn krank", sagte sein Anwalt Mohammad Shehu Bello am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Er betonte, Bala werde gegen seinen Willen in der Psychiatrie festgehalten. Die Familie habe erklärt, sie habe sich zu dem Schritt entschieden, um den Sohn vor der Todesstrafe zu retten.

"Wir werden vor Gericht gehen, um seine Freilassung zu erwirken", erklärte Bello. Am Donnerstag solle sein Mandant aber zunächst erneut von einem Spezialisten untersucht werden. Mehrere Ärzte hatten zuvor erklärt, der Mann brauche psychiatrische Hilfe.

(dpa)
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