Chaos in Paris Asbest-Fund legt vier Metro-Linien lahm

Paris · Inmitten der vorweihnachtlichen Hektik hat ein Asbest-Alarm in einer U-Bahn-Leitstelle vier Linien der Pariser Metro komplett lahmgelegt. Alle Züge der Linien zwei, sechs, zehn und elf wurden am Freitagmittag gestoppt, 30.000 Passagiere mussten die Metro verlassen, wie der Chef der Pariser Verkehrsbetriebe (RATP), Pierre Mongin, sagte. Zuvor war eine Metro-Kommandozentrale wegen der Messung erhöhter Asbest-Werte geräumt worden.

 Die Anzeige in der Pariser Metro weist darauf hin, dass die Linien 2, 6, 10 und 11 nicht fahren.

Die Anzeige in der Pariser Metro weist darauf hin, dass die Linien 2, 6, 10 und 11 nicht fahren.

Foto: dpa, Etienne Laurent

"Das ist ein außergewöhnlicher Vorfall, wie ich ihn in acht Jahren als Chef (der RATP) noch nicht erlebt habe", sagte Mongin auf einer Pressekonferenz. Gegen Mittag wurde demnach in einer Metro-Leitstelle nahe des Pariser Bastille-Platzes ein Asbest-Alarm wegen erhöhter Messwerte ausgelöst. In den Räumlichkeiten gab es "begrenzte Bauarbeiten", wie Mongin sagte. "Wir mussten unser Personal aus Sicherheitsgründen aus den Räumen bringen."

Die Überwachung des U-Bahn-Betriebs der betroffenen Linien musste daher auf andere Stellen verteilt werden. In der Zwischenzeit wurden alle Züge der vier Linien gestoppt und geräumt. Mit einer Wiederaufnahme des Betriebs wurde erst am Nachmittag gerechnet. Von dem Vorfall waren zehntausende Passagiere betroffen, die die letzten Weihnachtseinkäufe erledigen wollten oder auf dem Weg zum Bahnhof waren, um über die Feiertage zu verreisen.

Der krebserregende Werkstoff Asbest, der etwa zur Isolierung von Gebäuden verwendet wurde, ist in Frankreich seit 1997 verboten. Zuletzt sorgte die Asbestsanierung des Pariser Wolkenkratzers Montparnasse erneut für Schlagzeilen, weil laut einer Expertise Asbestfasern auch über die Lüftungsschächte des Hochhauses verbreitet wurden.

(AFP)
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