Hubschrauber-Unfall in Argentinien Zehn Tote bei Dreharbeiten für Reality-Show

La Rioja · Bei Dreharbeiten für eine französische Überlebensshow sind zwei Hubschrauber im Nordwesten Argentiniens abgestürzt und haben zehn Menschen in den Tod gerissen. Zu den Toten zählten auch mehrere französische Sportler, darunter die 25 Jahre alte Schwimm-Olympiasiegerin Camille Muffat.

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Zehn Tote bei Helikoptercrash bei Dreharbeiten in Argentinien

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Das teilte die Regierung der Provinz La Rioja in der Nacht zum Dienstag mit. Insgesamt starben acht Franzosen und zwei Argentinier, die Piloten der beiden Helikopter. Es habe keine Überlebenden in den beiden Hubschraubern gegeben.

Die Franzosen waren mit einem Filmteam in der Region, um Sequenzen für die Fernsehshow "Dropped" aufzunehmen, berichtete der Bürgermeister der Gemeinde Villa Castelli, Andres Navarrete. Fotos zeigte die brennenden und rauchenden Wracks der Hubschrauber.

Das Unglück habe sich am Montagnachmittag nahe Villa Castelli rund 1170 Kilometer nordwestlich von Buenos Aires ereignet, sagte der Sicherheitsminister der Provinz La Rioja, Cesar Angulo, dem Fernsehnetzwerk TN. Es sei zu einer Explosion gekommen. Die Behörden gingen davon aus, dass die beiden Hubschrauber kollidiert seien.

Näheres solle eine Ermittlung ergeben, sagte Angulo. Die Region La Rioja ist nur spärlich bevölkert und liegt am Rande der Anden, die Argentinien und Chile voneinander trennen.

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Frankreichs Präsident François Hollande hat erschüttert auf das Hubschrauber-Unglück reagiert. Der plötzliche Tod sei ungeheuer traurig, hieß es in einer vom Élysée-Palast am Dienstag herausgegebenen Erklärung Hollandes. Der Staatschef sicherte den Angehörigen der Opfer seine Unterstützung zu.

"Dropped" ist eine in Frankreich populäre Überlebenssendung. An dieser Show wollten auch die Sportler in den Hubschraubern teilnehmen. Neben Muffat handelt es sich um zwei weitere Spitzensportler, den Boxer und Bronzemedaillengewinner von Olympia 2008 in Peking, Alexis Vastine, sowie die Seglerin Florence Arthaud. Muffat gewann bei den Olympischen Spielen in London vor drei Jahren die Goldmedaille über 400 Meter Freistil.

Die Teilnehmer, ehemalige Spitzensportler, wurden in einsamen Landschaften für mehrere Tage sich selbst überlassen. Unter ihnen befand sich auch der ehemalige Stürmer der französischen Nationalelf, Sylvain Wiltord, der zuvor schon ausgeschieden und nach Frankreich zurückgekehrt war.

Die Crew war am Sonntag in Villa Castelli angekommen, wo sie zuvor eine Version der Show für die Schweiz und Dänemark aufgenommen habe, sagte Bürgermeister Navarrete. Die Ursache für den Crash sei bislang unbekannt. In der Erklärung der Provinzregierung wurde jedoch vermutet, dass die beiden Hubschrauber kurz nach dem Abheben in der Luft zusammengeprallt seien.

(ap)
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