Inszestfall von Amstetten Anzeige gegen Ehefrau und Sohn von Josef F.

Wien (RPO). Ein Rechtsanwalt aus Duisburg hat im österreichischen Inzest-Fall von Amstetten Strafanzeige gegen mögliche Mittäter und Mitwisser von Josef Fritzl gestellt. Sein Verdacht richte sich besonders gegen die Ehefrau und den ältesten Sohn.

Inzestfall von Amstetten: Eine Chronik
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Foto: AP

Er habe den Prozess aus der Ferne mitverfolgt und sei sehr erstaunt, dass die Ermittlungen bislang keinerlei Bemühungen erkennen ließen, die offensichtlichen Mittäter Fritzls zu überführen, sagte der Rechtsanwalt Klaus Ulrich Groth am Freitag der Nachrichtenagentur AP.

Der Duisburger Rechtsanwalt ist der Auffassung, dass zumindest Ehefrau und der älteste Sohn Fritzls von dem ausgebauten Keller in dem gemeinsam bewohnten Haus in Amstetten gewusst haben müssen. Geräusche wie die Toilettenspülung, das Einlaufen von Badewasser oder Säuglingsgeschrei hätten die Familie und Nachbarn stutzig machen müssen, meint Groth. Auch stelle sich die Frage, wer die Gefangenen während eines dreiwöchigen Aufenthalts von Josef Fritzl in Asien versorgt habe.

Der geständige Inzest-Täter ist am 19. März von einem österreichischen Gericht wegen Mordes durch Unterlassen, Freiheitsberaubung, Sklaverei, Nötigung und Inzest zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er hatte seine Tochter Elisabeth in einem Kellerverlies 24 Jahre lang gefangen gehalten und unzählige Male vergewaltigt. Von den sieben gemeinsamen Kindern starb eines kurz nach der Geburt.

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