Syrien-Spot von "Save the Children" Antikriegs-Video wird zum Youtube-Hit

London · Wie sich ein Jahr im Leben eines kleinen Mädchens entwickeln kann, wenn vor der Haustüre plötzlich Krieg herrscht, zeigt ein Youtube-Video der Kinderschutzorganisation "Save the Children". Mehr als 20 Millionen Mal wurde das Video bereits abgerufen, in dem das Mädchen ein Kriegsszenario wie in Syrien erlebt.

Bilder aus der "Save the Children"-Kampagne "Most shocking a Second a Day"
12 Bilder

Bilder aus der "Save the Children"-Kampagne "Most shocking a Second a Day"

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Es beginnt und endet mit einer Kerze, das Video "Most shocking a Second a Day": Im engsten Familienkreis pustet ein kleines Mädchen die Kerzen auf einer Geburtstagstorte aus, die Familie ruft "wünsch dir was", es gibt Geschenke. Es ist ein Familienidyll, wie es viele Menschen in Europa erleben. Auch die nachfolgenden Sequenzen des Youtube-Videos porträtieren eine Bilderbuch-Kindheit: Da wird die Schminke der Mama stibitzt, mit Papa im Park Fußball gespielt oder Schokolade vor dem Fernseher gegessen.

Im Hintergrund dämmert dem Zuschauer nur allmählich, was außerhalb der heilen Kleinkind-Welt passiert. Da ist auf einmal von politischen Konflikten, sogar Toten die Rede. Die Eltern diskutieren eine Flucht. Hektisch werden die Habseligkeiten zusammengepackt. Und plötzlich ist die heile Welt entzaubert.

Die Realität hat das kleine Mädchen eingeholt, das sich nun gemeinsam mit den Eltern auf der Flucht vor einem Krieg befindet. Das Leben im Bunker, die Suche nach Nahrung, die Flucht vor Giftgas-Attacken bestimmen jetzt die Filmsequenzen. Alles endet ein Jahr später. Wieder hat das Mädchen Geburtstag. Nur die Welt drum herum ist nicht mehr dieselbe.

Die Kinderschutzorganisation "Save the Children" in Großbritannien will mit dem Video "Most shocking a Second a Day" auf das Schicksal syrischer Kinder aufmerksam machen und konfrontiert den Zuschauer mit einem Kriegsszenario im eigenen Land und den Auswirkungen auf die Kinder. "Nur weil es nicht hier passiert, heißt es nicht, dass es nicht passiert", heißt es zum Ende des Films.

Ziel der Organisation, die nach eigenen Angaben die weltweit größte unabhängige Kinderrechtsorganisation ist, ist die Generierung von Spenden. Am 15. März jährt sich der Syrien-Konflikt zum dritten Mal. "Seit Beginn des Konflikts sind mehr als 2,5 Mio. Menschen vor der Gewalt aus Syrien geflohen. In Syrien selbst sind rund 6,5 Mio. Menschen auf der Flucht — die Hälfte von ihnen sind Kinder. Sie benötigen dringend Hilfe", heißt es auf der Internetseite der Organisation.

(ape)
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