“Referendum für alle Russen“ TV-Komiker bietet Russen Anschluss an die Niederlande an

Düsseldorf · Die Referenden, die über einen Anschluss der russisch besetzten Gebiete der Ukraine entscheiden, sollen am Dienstag zu Ende gehen. Nun überrascht der niederländische Comedian Arjen Lubach in seiner TV-Show mit einem Referendum der ganz anderen Art.

Arjen Lubach wurde durch seine TV-Show „Zondag met Lubach“ (Sonntag mit Lubach) bekannt. 2017 wurde der Komiker dafür mit dem bedeutendsten Fernsehpreis der Niederlande ausgezeichnet.

Arjen Lubach wurde durch seine TV-Show „Zondag met Lubach“ (Sonntag mit Lubach) bekannt. 2017 wurde der Komiker dafür mit dem bedeutendsten Fernsehpreis der Niederlande ausgezeichnet.

Foto: ANP KIPPA MARCO DE SWAR

Darf man in Kriegszeiten Witze machen? Diese Frage beantwortet der niederländische Comedian Arjen Lubach (42) mit einem klaren „Ja“. Während die Scheinreferenden in den russisch besetzten Gebieten der Ukraine noch andauern, schlug Lubach in seiner TV-Show „De Avondshow met Arjen Lubach“ ein ganz anderes Referendum vor. Unter dem Titel „Referendum for all Russians: Do you want to join Holland?“ forderte er die russischen Bürger auf, vom 23. bis 27 September 2022 für eine Angliederung Russlands an die Niederlande zu stimmen. Das Video ging innerhalb weniger Tage viral und erreichte fast 500.000 Aufrufe auf Youtube.

Passend zu seinem Aufruf präsentierte der TV-Moderator, der als „der niederländische Jan Böhmermann“ gilt, eine Präsentation mit den wichtigsten Argumenten für einen Anschluss. Natürlich auf Russisch - damit die wichtigsten Informationen auch im größten Land der Welt verstanden werden. In zwei Minuten und zwanzig Sekunden wird anschaulich erklärt, warum Russland sich den Niederlanden anschließen sollte. Da wäre zum Beispiel König Willem-Alexander, der über mehrere Ecken mit Zar Paul I. von Russland verwandt ist und schon mal mit Wladimir Putin ein (niederländisches) Bier getrunken hat. Auch Putins Tochter Maria, die für einige Zeit im niederländischen Voorschoten gelebt haben soll, wird als Argument genannt. Das Feuermal auf der Stirn des kürzlich verstorbenen Michail Gorbatschow? Ein Umriss der Niederlande. Der Ural? Ein Festival in Terschelling.

Das stärkste Argument bleibt aber, dass die Russen nicht in den Krieg gegen die Ukraine ziehen müssten, wenn sie sich den Niederlanden anschließen würden. Das Video, das selbstverständlich nicht ganz ernst gemeint ist, wurde über 1.000 Mal auf Twitter geteilt und erhielt Zuspruch aus der ganzen Welt - auch aus Russland. Dort steigt der Widerstand gegen die Mobilmachung Wladimir Putins weiter an. Mit einem Ergebnis der Referenden im Süden der Ukraine wird am Dienstag gerechnet.

(cwi)
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