Opfer bestohlen Vermeintlicher Held von Manchester muss ins Gefängnis
Düsseldorf · Zunächst war er der Held, jetzt muss er ins Gefängnis: Ein Obdachloser ist in Großbritannien zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Er hatte gestanden, nach dem Anschlag von Manchester Opfer bestohlen zu haben.
Der Mann hatte mit seiner Geschichte nach dem Anschlag von Manchester viele Menschen berührt: Er sei zwar durch die Wucht der Explosion zu Boden geschleudert worden, erzählte der Obdachlose damals der Nachrichtenagentur PA. Aber anstatt dann wegzulaufen, sei er zurückgegangen, um den Opfern zu helfen. Über eine Online-Spendensammlung wurden anschließend 50.000 Pfund (56.800 Euro) für den vermeintlichen Helden gesammelt.
Jedoch zeigten Videos einer Überwachungskamera später, dass der Mann das Portemonnaie einer Frau durchwühlte, während deren 14-jährige Enkeltochter daneben im Sterben lag. Der 33-Jährige gestand schließlich, ein Portemonnaie und ein Handy gestohlen zu haben.
"Ein gewöhnlicher Dieb"
"Sie waren nicht der Held, der Sie vorgaben zu sein, sondern einfach ein gewöhnlicher Dieb", sagte Richter David Hernandez am Dienstag in Manchester zu dem Angeklagten. Der 33-Jährige hat mehrere Vorstrafen, unter anderem wegen Ladendiebstahls und Einbruchs. Das für den vermeintlichen Helden gesammelte Geld wird an die Spender zurückgegeben.
Der Selbstmordattentäter Salman Abedi hatte sich am 22. Mai nach dem Konzert der <span style="font-family: Arial, sans-serif; font-size: 11.5pt;">US-Popsängerin Ariana Grande in der Manchester Arena </span>die Luft gesprengt und 22 Menschen mit in den Tod gerissen. 116 Menschen wurden verletzt. Unter den Opfern waren viele Jugendliche und Kinder.