Washington Anna Nicole Smith kämpft um Millionen

Washington (rpo). Im Rechtsstreit um das millionenschwere Erbe ihres verstorbenen Ehemannes hat sich Anna Nicole Smith am Dienstagabend vor dem Obersten Gerichtshof der USA gezeigt und wurde im Supreme Court in Washington von zahlreichen Fotographen abgelichtet. Smith äußerte sich während der Verhandlung nicht und gab auch später keine Erklärung ab.

Washington: Anna Nicole Smith kämpft um Millionen
Foto: Getty Images North America, AFP

Das frühere Nacktmodell kämpft seit Jahren mit dem Sohn des Ölmilliardärs J. Howard Marshall II., E. Pierce Marshall, um die Erbschaft. Marshall will die Witwe davon ausschließen.

Smith heiratete Marshall 1994, als er 89 und sie selbst 26 Jahre alt war. Die Blondine arbeitete als Striptease-Tänzerin in Houston und hatte sich vor allem mit Nacktfotos im "Playboy" einen Namen gemacht. Nur ein Jahr nach der Hochzeit starb Marshall

Sein Tod war der Beginn eines bitteren Erbstreits. Smith wurde von einem Bundesgericht in Kalifornien ein Anteil von 474 Millionen Dollar (400 Millionen Euro) zugesprochen, ein Berufungsgericht hob dieses Urteil jedoch aus formalen Gründen wieder auf: Das Bundesgericht hätte sich mit dem Fall gar nicht befassen dürfen, weil Erbschaftsstreitigkeiten Sache der Gerichtsbarkeit der Einzelstaaten seien, entschieden die Berufungsrichter.

Gegen eben diese Entscheidung zog Smith vor den Obersten Gerichtshof, der nun über die Zuständigkeit der Bundesgerichtsbarkeit entscheiden soll. Rechtlichen Beistand erhielt die junge Witwe überraschend vom Weißen Haus, das aus grundsätzlichen Erwägungen für eine Befassung der Bundesgerichte mit dem Fall eintritt. Ein Anwalt der US-Regierung wollte an der Verhandlung teilnehmen.

Trotz der eher trockenen juristischen Fragestellung wurde der Auftritt der selbst erklärten "blonden Sexbombe" Smith, die heute Werbung für ein Diätprodukt macht, vor dem Supreme Court mit Spannung erwartet. "Vermutlich wissen einige der Richter überhaupt nicht, wer Anna Nicole ist", sagte Douglas Baird, Jura-Dozent an der Universität Chicago.

Ganz leer ging Smith bei ihrer Kurzehe übrigens nicht aus: Sie erhielt von Marshall Geschenke im Wert von sechs Millionen Dollar, darunter zwei Häuser und Unmengen Schmuck. Sie beharrt darauf, ihr Verflossener habe ihr außerdem die Hälfte ihres Vermögens vermacht. Marshalls Sohn dagegen sieht sich als Alleinerbe.

(ap)
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