Österreich 27-Jähriger erschießt zwei Menschen bei Konzert

Nenzing · Auf einem Konzertgelände in Österreich hat ein 27-Jähriger zwei Menschen erschossen und elf weitere Besucher verletzt. Im Anschluss tötete er sich nach Angaben der Polizei selbst.

Bei Amoklauf in Österreich Tote und Verletzte bei Konzert
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Tote und Verletzte nach Schüssen bei Konzert

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Der Mann hatte sich in der Nacht zu Sonntag in Nenzing in Vorarlberg mit seiner Freundin gestritten. Nach dem Streit holte er gegen drei Uhr die Waffe aus seinem Auto und schoss wahllos auf die rund 150 Besucher des von einem Motorradclub veranstalteten Konzerts. Die Freundin blieb dabei unverletzt.

Wie die Polizei weiter berichtete, handelt es sich bei der Tatwaffe um eine "Langwaffe". Wie viele Schüsse der Mann abgegeben hat, werde derzeit noch ermittelt. "Der genaue Hergang ist noch unklar", sagte eine Polizeisprecherin. Über den Zustand der Verletzten hatten die Behörden noch keinen Überblick. "Die Schwere der Verletzungen ist sehr unterschiedlich", sagte die Sprecherin. Die Opfer seien in umliegende Krankenhäuser gebracht worden.

Der österreichischen Nachrichtenagentur APA zufolge schwebte ein Opfer am Sonntag noch in Lebensgefahr. Zur Tatzeit hielten sich rund 150 Besucher auf dem von einem Motorradclub veranstalteten Musikfestival auf.

Besucher flüchteten in umliegende Wälder

Der Täter war nach den Schüssen zu dem benachbarten Parkplatz zurückgegangen. An dessen Ende erschoss er sich. Der Mann stammt nach Polizeiangaben aus der Region. Die Behörden veröffentlichten zunächst keine weiteren Details. Ob er polizeibekannt war und einen Waffenschein besaß, ist unklar.

Auf dem Gelände spielten sich dramatische Szenen ab. Wie "Vorarlberg Online" berichtete, flüchteten mehrere Besucher in die umliegenden Wälder und auf die Autobahn. Die Schüsse sind nach Informationen von Bürgermeister Florian Kasseroler aus dem Hinterhalt gefallen. Zum Zeitpunkt der Tat sei das Gelände nur schwach von einigen Scheinwerfern und Lagerfeuern erhellt gewesen. Anwohner hielten die Schüsse für ein Feuerwerk, wie der Lokalpolitiker berichtete. "Es sind wohl 30 bis 40 Schüsse gefallen, aber genau weiß ich das nicht", sagte er.

Die Polizei suchte das Gelände ab, zeitweise mussten Autobahnabschnitte und Waldwege gesperrt werden. Konzertbesucher, die unter Schock standen, wurden von Kriseninterventionsteams betreut. Ein Hubschrauber kreiste zeitweise über dem Gelände. Zahlreiche Rettungs- und Notarztwagen waren im Einsatz.

Das seit zehn Jahren regelmäßig vom Motorradclub "The Lords" organisierte Konzert sei von seinem Charakter her eher ein "großes Grillfest mit Musik". Es werde von vielen Jugendlichen besucht. Bisher habe es nie Zwischenfälle gegeben, sagte der Bürgermeister des Ortes mit 6300 Einwohnern.

(das/dpa)
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