Blutbad an High School Trump nennt Schützen von Florida "psychisch gestört"

Washington · Nach dem Blutbad an einer High School in Florida wird gegen den mutmaßlichen Täter wegen Mordes in 17 Fällen ermittelt. US-Präsident Trump reagiert wie so oft, wenn schärfere Waffengesetze gefordert werden: Er vermutet psychische Probleme beim Schützen.

"So viele Zeichen, dass der Florida-Schütze geistig gestört war, sogar wegen schlechten und unberechenbaren Verhaltens der Schule verwiesen", schrieb US-Präsident Donald Trump am Donnerstag auf Twitter. "Nachbarn und Klassenkameraden wussten, dass er ein großes Problem war. Solche Vorfälle müssen immer den Behörden gemeldet werden, immer wieder!"

Später veröffentlichte er eine offizielle Erklärung. Die Nation trauere mit denen, die Angehörige und Freunde bei der Tat an der Schule in Florida verloren hätten, hieß es darin. Die Flagge über dem Weißen Haus wurde auf halbmast gesetzt. Trump hat bereits bei früheren ähnlichen Vorfällen auf psychische Probleme der Täter verwiesen und Forderungen nach schärferen Waffengesetzen zurückgewiesen.

Ein ehemaliger Schüler der High School soll am Mittwoch in der Schule das Feuer mit einem Sturmgewehr eröffnet und 17 Menschen getötet haben. 14 weitere wurde verletzt. Gegen den 19-Jährigen wurden am Donnerstag Ermittlungen wegen Mordes eingeleitet. Er besuchte die Schule früher selbst, wurde aber aus disziplinarischen Gründen von ihr verwiesen.

Die Schießerei in Parkland war eine der blutigsten der vergangenen 25 Jahre - und bereits die 18. Schießerei an einer US-Schule in diesem Jahr. Als Konsequenz wird regelmäßig der Ruf nach strikteren Waffengesetzen laut. Trump und viele andere Republikaner sind allerdings dagegen.

Mit Gasmaske, Rauchgranaten und halbautomatischer Waffe

Der Verdächtige sei etwa eine Stunde nach dem Blutbad in einem nahegelegenen Wohnviertel festgenommen worden, sagte Sheriff Scott Israel aus dem Broward County. Er habe keinen Widerstand geleistet. Der 19-Jährige habe während des Angriffs eine Gasmaske, Rauchgranaten und mehrere Magazine bei sich getragen, hieß es. Er eröffnete das Feuer mit einer halbautomatischen Waffe vom Typ AR-15. Diese kaufte er vor etwa einem Jahr legal, wie die Nachrichtenagentur AP aus Ermittlerkreisen erfuhr.

Schießerei in Florida: Bilder vom Polizei-Großeinsatz bei Amoklauf
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Großeinsatz der Polizei nach Schüssen an Schule in Florida

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Foto: ap

Die Ermittler hätten Posts des Verdächtigen in den sozialen Netzwerken analysiert und dabei Material gefunden, das "sehr, sehr verstörend" sei, sagte Sheriff Israel weiter. Ein früherer Schulkamerad sagte, der mutmaßliche Täter habe auf Instagram etwas über das Töten von Tieren gepostet. Er sei manchmal seltsam und eine Art Einzelgänger gewesen.

Die Adoptivmutter des Tatverdächtigen soll Ende des vergangenen Jahres gestorben sein, ihr Ehemann bereits vor einigen Jahren. Nach dem Tod der Mutter sollen der mutmaßliche Schütze und sein biologischer Bruder zunächst kurzzeitig bei einem Freund der Familie gewohnt haben, bevor sie bei der Familie eines Freundes eingezogen seien. Nach Angaben von deren Anwalt wusste sie von einer einzelnen Waffe in seinem Besitz, ahnte aber nicht, dass er einen Überfall auf die Schule plante.

Floridas Gouverneur Rick Scott verurteilte die Attacke als das "pure Böse". Die für Florida im Repräsentantenhaus sitzende Demokratin Debbie Wasserman-Schultz sagte, die Attacke in Parkland sei "eine weitere sinnlose Schulschießerei".

(wer)
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