87-jähriger Joe Arpaio „Amerikas härtester Sheriff“ will zurück ins Amt

Phoenix · Der Mann ist 87 Jahre alt. Und trotzdem will der wegen Missachtung von US-Gerichtsbeschlüssen verurteilte Ex-Sheriff Joe Arpaio wieder Ordnungshüter werden.

 Joe Arpaio im Mai 2018 in Phoenix.

Joe Arpaio im Mai 2018 in Phoenix.

Foto: AP/Matt York

Er bewerbe sich im kommenden Jahr um den Sheriffposten im Bezirk Maricopa im Staat Arizona, erklärte der 87-Jährige am Sonntag. Er werde die Gesetze im Zusammenhang mit Verbrechen an der Grenze und illegaler Einwanderung durchsetzen. Außerdem werde er einen Gefängniskomplex in Zelten wieder eröffnen, den sein Nachfolger Paul Penzone geschlossen hatte.

Arpaio hatte sich als „härtester Sheriff Amerikas“ bezeichnet und galt als früher Unterstützer des heutigen Präsidenten Donald Trump. Kritiker warfen ihm vor, er habe es bei Verkehrskontrollen ausschließlich auf Migranten abgesehen. Ein Gericht wies ihn an, diese Patrouillen zu beenden, doch Arpaio ignorierte das 17 Monate lang - nach Ansicht der Staatsanwaltschaft, um seine Wiederwahlchancen 2012 zu erhöhen. Dafür wurde er von einem Gericht nach seiner Abwahl 2016 schuldig gesprochen. Bevor das Strafmaß verkündet werden konnte, begnadigte ihn Trump vor zwei Jahren.

Arpaio will sich auch aus dem Vorstrafenregister streichen lassen. Doch ein Richter befand, die Begnadigung betreffe nur das Strafmaß, nicht aber den Schuldspruch. Die Staatsanwaltschaft argumentiert, Arpaio habe sein Berufungsrecht verwirkt, als er sich von Trump begnadigen ließ. Eine Entscheidung wurde für Oktober erwartet.

(felt/dpa)
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