Fotos Amber Heard schuldig - Johnny Depp erhält über 10 Millionen Dollar
Nach sechs Wochen Schlammschlacht zwischen Johnny Depp und Amber Heard endet der Verleumdungsprozess mit einem weitgehenden Sieg für den Schauspieler. Bei der Urteilsverkündung fehlt jedoch der „Fluch der Karibik“-Star im Gericht. Die 36-jährige Heard nahm das Urteil unbewegt entgegen. Ein Überblick.
Die Schauspielerin Amber Heard wartet vor der Verlesung des Urteils im Fairfax County Circuit Courthouse.
Die Geschworenen bestätigten am Mittwoch Depps Vorwurf, Heard habe ihre Missbrauchsvorwürfe gegen ihn erfunden. Heard hatte Depp in einem Gastbeitrag für die Zeitung „Washington Post“ Missbrauch und häusliche Gewalt vorgeworfen. Depps Name wurde in dem Artikel nicht genannt, doch sahen er und seine Anwälte einen klaren Hinweis auf Vorwürfe, die Heard im Rahmen ihrer Scheidung 2016 erhob.
Amber Heard (l) steht mit ihrem Anwalt Benjamin Rottenborn (r) nach der Urteilsverlesung.
Zugleich gaben sie auch Heard Recht, die erklärt hatte, sie sei von Depps Anwalt verleumdet worden, als dieser ihre Missbrauchsvorwürfe als Schwindel bezeichnete.
Amber Heard neben ihrer Anwältin Elaine Bredehoft
Das Gericht in Fairfax im Staat Virginia sprach Depp 10,35 Millionen Dollar (rund 9,65 Millionen Euro) Schadenersatz zu und Heard zwei Millionen Dollar.
Damit endete am Mittwoch ein Zivilverfahren, das vor einem weltweiten TV-Publikum zur Schlammschlacht ausgeartet war. Experten befanden, dass sowohl Depps als auch Heards Ruf nun völlig ruiniert sei.
Heard nahm das Urteil unbewegt entgegen und erklärte später auf Twitter, sie sei untröstlich, besonders im Hinblick darauf, was es für andere Frauen bedeute. „Es ist ein Rückschlag. Es stellt die Uhr zurück auf eine Zeit, in der eine Frau, die sich zu Wort meldete und ihre Meinung sagte, öffentlich gedemütigt werden konnte. Es hält die Idee auf, dass Gewalt gegen Frauen ernst genommen werden muss“.
Heard sagte aus, Depp habe sie mehrere Male körperlich und sexuell attackiert. Depp bestritt, jemals gewalttätig gegenüber Heard gewesen zu sein. Vielmehr sei sie die Aggressive in ihrer Beziehung gewesen. Beide warfen sich gegenseitig vor, die Karriere des jeweils anderen zerstört zu haben.
Depp war nicht im Gerichtssaal und erklärte, die Geschworenen hätten ihm sein Leben zurückgegeben. „Ich hoffe, dass mein Bemühen um die Wahrheit anderen Männern und Frauen, die sich in meiner Situation befinden, geholfen hat und dass diejenigen, die sie unterstützen, niemals aufgeben“, schrieb er auf Instagram.
Johnny Depps Anwälte, Camille Vasquez und Benjamin Chew, umarmen sich nach der Urteilsverkündung.
„Ich bin traurig, dass ich den Prozess verloren habe. Aber ich bin noch trauriger, dass ich anscheinend ein Recht verloren habe, von dem ich davon ausgegangen war, dass ich es als Amerikanerin habe - frei und offen zu sprechen,“ sagte Heard.
Blitzschnell spricht sich Depps Sieg unter den Dutzenden Schaulustigen vor dem Gerichtsgebäude herum. „Johnny, Johnny“-Sprechchöre, lauter Jubel sind zu hören. „Ich bin unglaublich froh über dieses Urteil“, sagt James Golder der Deutschen Presse-Agentur.
Gerechtigkeit für „tatsächliche“ Missbrauchsopfer sei ihm wichtig. Sie habe Amber „kein Wort“ geglaubt, pflichtet die Depp-Anhängerin Jordan Kehoe bei. Sarah Procter beschreibt sich selbst als Opfer von häuslicher Gewalt. „Ich freue mich so für Johnny“, sagt die 33-Jährige. Die Anschuldigungen gegen den Star seien erlogen gewesen.
Depps Anwälte geben nach der Urteilsverkündung vor der Presse eine Erklärung ab.