Neue Zahlen der Vereinten Nationen Alle fünf Sekunden stirbt weltweit ein Kind

Lagos · Trotz aller Fortschritte bei der Kindersterblichkeit sterben nach Angaben der Vereinten Nationen weltweit jährlich immer noch Millionen Jungen und Mädchen unter fünf Jahren. 2012 hätten 6,6 Millionen Kinder die ersten fünf Lebensjahre nicht überlebt, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Freitag in Lagos mit.

Die Hälfte dieser Kinder stammte dem UN-Bericht zufolge aus nur fünf Ländern: Nigeria, dem Kongo, Indien, Pakistan und China.

Die häufigsten Todesursachen sind den Angaben zufolge neben Unterernährung Malaria, Lungenentzündung und Durchfall. Sie kosteten täglich etwa 6000 Kindern unter fünf Jahren das Leben, hieß es.

Die Unterernährung sei für die Hälfte dieser Toten verantwortlich. Dabei konnte die Sterberate von Kindern unter fünf Jahren seit 1990 weltweit halbiert werden. Seit 2005 verringert sie sich um geschätzte vier Prozent pro Jahr. "Ja, wir können diesen Fortschritt feiern", sagte Unicef-Direktor Anthony Lake. "Aber wir können und müssen weitere Fortschritte machen".

Vor allem Bangladesch, Äthiopien und Brasilien reduzierten in den vergangenen Jahren mit größerem Zugang zu sauberem Wasser und besserer medizinischer Versorgung für eine breitere Bevölkerung die Sterberate in den frühen Kinderjahren erheblich.

Andere Länder wie Nigeria, der Kongo, Sierra Leone und Pakistan erreichten dies nicht im selben Maße. West- und Zentralafrika seien die einzigen Regionen, in denen es in den vergangenen 22 Jahren nicht gelungen sei, die Zahl der Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren zu halbieren, stellt der Bericht fest.

Allein Nigeria vereint 30 Prozent aller an Malaria gestorbenen Kinder unter fünf und 20 Prozent aller Todesfälle, die mit dem Aids-Virus HIV verbunden sind.

Lake forderte ein neues Bewusstsein für die Dringlichkeit, um diese Zahlen zu verbessern. Solide Strategien, adäquate Ressourcen und starker politischer Wille müssten zusammenkommen, um das Leben von Müttern und Kindern zu schützen.

"Dann ist eine dramatische Reduzierung der Kindersterblichkeit nicht nur machbar, sondern moralisch auch zwingend."

(ap)
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