Trauer und Anteilnahme am Tod von Hutchins sind groß.

Hier soll es passiert sein. Offenbar hatte ein Regieassistent Baldwin nach der Mittagspause die scharfe und geladene Waffe für eine Szene gereicht und ihm versichert, dass sie ungefährlich sei.

In jener Kirche sah das Drehbuch die Szene vor, die in Tragik endet. Baldwin soll seine Waffe direkt auf die Kamera richten, auf die Kamera von Hutchins.

Die 42-Jährige habe über Schmerzen im Bauch geklagt und sei blutend zusammengebrochen.

Mit einem Helikopter wird sie vom entlegenen Set nahe Santa Fe in New Mexiko in eine Klinik gebracht.

Doch wenig später erliegt Halyna Hutchins ihren Verletzungen. Sie wurde nur 42 Jahre alt und hinterlässt einen Ehemann und einen Sohn.

Auch Regisseur Joel Souza, der hinter Hutchins steht, wird von einem Schuss an der Schulter gestreift, kann später aber das Krankenhaus wieder verlassen.

Alec Baldwin wird nach dem Vorfall im County Sheriff Office von Santa Fe unter Tränen vernommen.

In den Tagen danach fragen sich viele: Wie konnte das passieren?

Es bricht eine Diskussion über den Umgang Hollywoods mit Waffen am Filmset los.

Denn teilweise wird im Land der Waffen mit scharfer Munition gedreht, um maximalen Realismus zu gewährleisten.

Nach und nach kommen immer mehr Details ans Licht.

So soll es offenbar am selben Tag Streit am Set über mangelnde Arbeitsbedingungen gegeben haben.

Demnach hätten mehrere Mitglieder der Filmcrew das Set verlassen.

Und es wird klar, dass den Regieassistenten, der 2019 schon einmal wegen eines Unfalls an einem Filmset seinen Job verloren hat, offenbar eine große Schuld trifft.

Mehreren Aussagen zufolge hat er eine der drei von der Waffenmeisterin vorbereiteten Waffen genommen und sie, ohne noch mal zu überprüfen, mit welcher Munition sie geladen war, Baldwin gebracht.

Gleichzeitig versicherte er offenbar auf Nachfrage aber Baldwin, dass die Waffe sicher sei. Diese Lüge kostete mutmaßlich einer Frau das Leben, die als aufstrebendes Filmtalent galt.

Ermittler gehen aber auch Hinweisen nach, dass es am Set von „Rust“ allgemein Probleme mit Einhaltung der Waffensicherheit gegeben habe. Wenige Tage vor dem Unfall hatten sich offenbar auch Schüsse eines Stunt-Doubles von Baldwin gelöst.

So oder so: Halyna Hutchins bringt die Schuldfrage nicht wieder zurück. Nicht nur am Eingang des Filmsets werden danach Blumen für sie niedergelegt.

Am Wochenende kommen in Albuquerque viele Menschen zusammen, um ihrer zu gedenken.

Aber auch, um ein Zeichen für mehr Sicherheit an Filmsets zu setzen.

Freunde, Kollegen und Bewunderer nehmen Abschied.

Spät am Abend werden es Hunderte, die um die aus der Ukraine stammende Halyna Hutchins trauern.

Die Dreharbeiten am Western „Rust“ werden derweil eingestellt.

Wenige Tage nach dem Vorfall holen Arbeiter die Requisiten vom Filmgelände ab.

Alec Baldwin dürfte der Fall wohl nachhaltig beschäftigen. Er hat sich mit Hutchins Ehemann getroffen und der Familie seine Unterstützung zugesagt.

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