Al Qaida 16 Menschen bei Angriff auf Seniorenheim im Jemen getötet
Aden · Bei einem Angriff mutmaßlicher Al-Qaida-Extremisten auf ein Altenpflegeheim in der südjemenitischen Stadt Aden sind 16 Menschen getötet worden. Unter den Opfern sollen keine Bewohner des Heimes, aber vier indische Krankenschwestern, Wachpersonal und Köche sein.
Das hieß es am Freitag aus lokalen Quellen. Journalisten am Tatort zufolge stürmten die Angreifer das Altenheim und eröffneten sofort das Feuer. Danach hätten sie fliehen können. Zugleich kamen bei einem US-Drohnenangriff im Osten des arabischen Landes vier mutmaßlich Al-Qaida-Anhänger ums Leben.
Der jemenitische Ableger des Terrornetzwerks ist für zahlreiche Attentate im Jemen verantwortlich. Die Extremisten haben ihre Hochburgen im Osten des Landes, wo sie große Gebiete kontrollieren. Sie machen sich das Chaos in dem armen Land im Süden der arabischen Halbinsel zunutze. Im Jemen tobt ein Bürgerkrieg, nachdem schiitische Huthi-Rebellen große Teile des Landes überrannt hatten.
Die Bundesregierung dringt auf eine Waffenruhe im Jemen. "Wir sind der festen Überzeugung, dass der Konflikt nur politisch gelöst werden kann", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Deutschland sei sehr besorgt über die hohe Zahl von zivilen Opfern und die desaströse humanitäre Lage. Ein Waffenstillstand und ein uneingeschränkter Zugang für humanitäre Hilfe hätten deshalb oberste Priorität.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) reist am Sonntag zu einem dreitägigen Besuch in die Region. Bei seinen Gesprächen in den Vereinigten Arabischen Emirate und dem Nachbarland Oman soll auch die Lage im Jemen eine Rolle spielen.