Vier Menschen starben Überlebender: Triebwerk-Schaden war Ursache für A400M-Absturz

Sevilla/Berlin · Der Absturz eines Militärtransporters vom Typ Airbus A400M in Spanien könnte nach einem Medienbericht durch Triebwerk-Schäden kurz nach dem Start verursacht worden sein. Einer der beiden überlebenden Airbus-Mitarbeiter habe den spanischen Behörden von dem Problem berichtet.

Airbus A400M – die Absturzstelle bei Sevilla
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Das wurde nach Angaben von "Spiegel online" am Sonntag am Rande eines Treffens der Verteidigungsminister Frankreichs, Deutschlands und Spaniens bekannt im französischen Lorient bekannt geworden. Einer der beiden überlebenden Airbus-Mitarbeiter an Bord habe den Behörden von einem "multiplen Triebwerksversagen kurz nach dem Start" berichtet. Der Schwerverletzte, der aus der abgestürzten Maschine gerettet wurde, bevor sie ausbrannte, sei bisher nur kurz befragt worden, hieß es in dem Bericht.

Der für die Türkei bestimmte A400M war am Samstag gegen 12.45 Uhr bei Sevilla mit sechs Spaniern an Bord zu seinem ersten Flug gestartet, wie Airbus mitteilte. Etwa 15 Minuten später krachte das Propeller-Flugzeug mit einer Spannweite von gut 42 Metern nördlich des Flughafens auf ein Feld, die Maschine brannte aus. Nach dem Unglück eilten drei Bauern zu der Maschine und retteten zwei Insassen schwer verletzt.

Am Sonntag wurden die beiden Flugschreiber der Maschine gefunden, wie die Regierung mitteilte. Es war das erste tödliche Unglück eines A400M, der vor 13 Jahren von sieben Nato-Staaten als Ersatz für die veralteten Transall-Maschinen in Auftrag gegeben worden war. Zur möglichen Ursache machte Airbus zunächst keine Angaben.

Als Reaktion auf den Absturz stoppten Deutschland, Großbritannien und die Türkei ihre Testflüge mit der Maschine. Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian teilte mit, dass die französische Armee nun nur "extrem wichtige" Einsätze mit dem A400M fliege.

Malaysia hat die Flugerlaubnis für seinen A400M mittlerweile ausgesetzt. Die Maschine der Royal Malaysian Air Force bleibe zunächst am Boden, meldete am Montag die staatliche Nachrichtenagentur Bernama. Malaysia hat im März den ersten von vier bestellten Airbus-Transportern erhalten. Das Land ist nach Unternehmensangaben der erste A400M-Kunde außerhalb der Staaten, die an dem Projekt direkt beteiligt sind.

(dpa/REU)
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