Verschwundener AirAsia-Flug Suchmannschaften haben erste Leichen geborgen

Jakarta · Zwei Tage nach dem Verschwinden von Flug QZ8051 haben sich die schlimmsten Befürchtungen der Angehörigen der 162 Insassen bewahrheitet: Einsatzkräfte bargen am Dienstag vor der indonesischen Insel Borneo die ersten Leichen aus dem Meer, die Suchflugzeuge hatten zuvor Trümmerteile und den Umriss eines Flugzeugs am Meeresboden gesichtet.

AirAsia-Flug QZ8501: Suchmannschaften entdecken Leichen und Wrackteile
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AirAsia-Flug QZ8501: Suchmannschaften entdecken Leichen und Wrackteile

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Am Startflughafen der AirAsia-Maschine in Surabaya brachen verzweifelte Angehörige angesichts der Nachrichten in Tränen aus. Bislang seien die Leichen zweier Frauen und eines Mannes aus dem Meer geborgen und an Bord des Kriegsschiffes "Bung Tomo" gebracht worden, sagte der Chef des indonesischen Rettungdienstes, Bambang Soelistyo. Ein Marinesprecher hatte die Zahl der geborgenen Todesopfer zunächst mit mindestens 40 angegeben. Später sagte er, es habe sich um eine Kommunikationspanne gehandelt.

Suchflugzeuge hatten zuvor in der Java-See 160 Kilometer südwestlich von Pangkalan Bun auf der Insel Borneo Trümmerteile wie eine Einstiegstür und einen blauen Koffer gesichtet. Zudem entdeckte die Besatzung einer Luftwaffen-Maschine am Meeresboden einen "Schatten" mit den Umrissen eines Flugzeugs.

Indonesiens Präsident Joko Widodo kündigte für Mittwoch eine massive Suchaktion per Schiff und Hubschrauber an der Fundstelle der Trümmer an. Drei Kriegsschiffe seien bereits auf dem Weg dorthin. Nach Angaben von Rettungsdienstchef Soelistyo sollten sämtliche geborgenen Trümmerteile und Leichen nach Pangkalan Bun gebracht werden, wo sich der nächstgelegene Flughafen befindet.

In Surabaya, wo die Maschine der malaysischen Fluggesellschaft AirAsia am Sonntagmorgen gestartet war, spielten sich angesichts der Unglücksnachricht dramatische Szenen ab. Angehörige weinten, mehrere Menschen brachen ohnmächtig zusammen und mussten aus dem Saal getragen werden.

AirAsia-Chef Tony Fernandes sprach den Familien sein Beileid aus. "Mein Herz ist voller Trauer für alle vom QZ8501-Unglück betroffenen Familien", schrieb er auf Twitter. "Worte können nicht ausdrücken, wie sehr es mir leidtut."

Flug QZ8501 war am Sonntagmorgen von Surabaya auf der indonesischen Insel Java Richtung Singapur gestartet. Rund 40 Minuten später brach der Kontakt zu dem Airbus A320-200 der malaysischen Billigfluggesellschaft AirAsia ab. In seinem letzten Funkspruch hatte der Pilot erklärt, er wolle einem Sturm ausweichen. Seine Bitte um eine höhere Flugroute hatte die Flugkontrolle abgelehnt, weil dort bereits andere Maschinen unterwegs waren. "Zwei bis drei Minuten später, als der Fluglotse die Genehmigung zu einem Aufsteigen auf 34.000 Fuß erteilen wollte, antworte das Flugzeug nicht mehr", sagte Winsu Darjono von der indonesischen Flugkontrolle der Nachrichtenagentur AFP.

Es ist bereits der dritte Absturz einer malaysischen Maschine in diesem Jahr. Im März war Malaysia-Airlines-Flug MH370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord spurlos verschwunden. Die Maschine stürzte vermutlich im südlichen Indischen Ozean ab, sie wurde aber nie gefunden. Im Juli wurde Flug MH17 von Amsterdam nach Kuala Lumpur mit 298 Menschen an Bord über dem umkämpften Osten der Ukraine vermutlich abgeschossen.

(dpa/ap/AFP/REU)
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