AirAsia-Absturz vor Indonesien QZ8501: Suchmannschaften bergen drei weitere Leichen

Surabaya · Eine Woche nach dem Absturz einer Air-Asia-Maschine vor Indonesien kommt die Bergung weiter nur schleppend voran. Zwar wurden am Sonntag drei weitere Leichen geborgen, insgesamt also bislang 34.

 Angehörige der indonesischen Navy suchen weiter nach den Passagieren der abgestürzten AirAsia-Maschine.

Angehörige der indonesischen Navy suchen weiter nach den Passagieren der abgestürzten AirAsia-Maschine.

Foto: dpa, ab wda bjw

Doch vereitelte schlechtes Wetter die Bemühungen, zum Rumpf der Maschine auf dem Meeresgrund zu kommen. Die Entsendung von Tauchern sei unmöglich, sagte Einsatzleiter Henry Bambang Soelistyo. "Wir werden warten, bis das Wetter besser wird."

Der Airbus A320 war am 28. Dezember im indonesischen Surabaya mit 162 Menschen an Bord gestartet und auf halbem Weg nach Singapur in die Javasee gestürzt. Warum dies geschah, ist immer noch unklar. Doch dürfte nach einem Bericht des indonesischen Wetterdiensts schlechtes Wetter eine Rolle gespielt haben. Die Piloten hatten um Erlaubnis gebeten, Wolken zu umfliegen. Einen Notruf gab es aber nicht.

Seit dem Verschwinden der Maschine 42 Minuten nach dem Start läuft eine gigantische Suchaktion, die am Dienstag die Absturzstelle ortete. Am Sonntag fahndeten 20 Flugzeuge und Hubschrauber sowie 27 Schiffe aus Indonesien, Japan, Malaysia, Singapur und den USA nach Opfern, Wrackteilen und den Flugschreibern der Unglücksmaschine.

Zuvor waren mit Hilfe von Sonargeräten fünf große Objekte am Meeresgrund gefunden worden, bei denen es sich um Wrackteile des Airbus A320 handeln könnte. Das größte der Trümmerteile, das eine Größe von 18 mal 5,4 Metern hat, scheint nach Angaben Soelistyos Teil des Flugzeugrumpfes zu sein.

Einige der trauernden Angehörigen suchten am Sonntag Trost im Gebet. In einer kleinen Kapelle in Surabaya sangen und weinten sie gemeinsam. Pfarrer Philip Mantofa sprach den Familien der Opfer Mut zu. "Eines Tages wird eure Familie im Himmel wieder vereint sein", sagte er. Viele Passagiere auf der Maschine waren Christen, die eine Minderheit im hauptsächlich islamischen Indonesien stellen.

Die indonesischen Behörden erhöhten am Wochenende den Druck auf die 2001 gegründete Air Asia: Vorerst darf die Billigfluglinie für die Verbindung von Surabaya nach Singapur keine Flüge mehr anbieten. Air Asia habe keine Lizenz für den Betrieb an Sonntagen gehabt, erklärte das Verkehrsministerium. Aus Singapur, dem Ziel des Unglücksflugs, lag hingegen eine Genehmigung vor.

Am späten Samstagabend erschreckte ein Zwischenfall in einer anderen Air-Asia-Maschine die Passagiere: Vor dem Start von Surabaya fiel der Strom aus und die Piloten kehrten zum Gate zurück. 60 der 161 Passagiere wollten danach nicht mehr mitfliegen und bekamen ihre Ticketpreise ersetzt, wie die Airline mitteilte.

(ap)
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