Einsatz in Afghanistan Bundeswehr will mit zwei Hubschraubern Ortskräfte in Kabul retten

Kabul · Die Bundeswehr verlegt zwei Hubschrauber ihrer Spezialkräfte nach Kabul, um im Stadtgebiet festsitzende Deutsche und Ortskräfte zu evakuieren.

 Soldaten des KSK bei einer Übung.

Soldaten des KSK bei einer Übung.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Die Hubschrauber mit insgesamt 13 Mann Besatzung würden heute nach Afghanistan an Bord eines A400M-Transports verlegt und seien von Samstag an in Kabul einsetzbar, sagte der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, am Freitag in einer Videokonferenz mit Journalisten. Die Hubschrauber seien vom Bundeswehr-Kommandeur vor Ort, Brigadegeneral Jens Arlt, sowie von den US-Streitkräften angefordert worden: „Wir können im Bedarfsfall jetzt schnell reagieren.“ Jeder der Spezialhubschrauber kann bis zu sechs zivile Passagiere pro Flug aufnehmen. Die Hubschrauber könnten im Stadtgebiet von Kabul an verschiedenen Sammelpunkten landen, um bedrohte Personen einzusammeln und zum militärischen Teil des Flughafens zu bringen.

Zorn betonte, es gehe dabei nicht um ein „Lufttaxi“ im großen Stil: „Die Hubschrauber werden nicht über den Hindukusch nach Masar-i-Sharif fliegen und dort Leute einsammeln.“ Jeder Einsatz soll gemeinsam mit größeren US-Hubschraubern durchgeführt werden. Die USA würden die Luftüberwachung gewährleisten. Die kleinen, leichten Spezialhubschrauber können auch auf Dächern und kleinen Plätzen landen. Daher eignen sie sich gut für den Einsatz in einem Stadtgebiet. Angriffe der Taliban auf die Hubschrauber fürchtet die Bundeswehr derzeit nicht. Die USA hätten die Erkenntnis, dass die Taliban keine Luftverteidigungssystem einsetzen. „Die Taliban lassen uns hier frei gewähren“, sagte Zorn.

(tb)
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