Aus Angst vor Affenpocken Immer mehr Angriffe auf Affen in Brasilien

São José do Rio Preto · Weltweit werden immer mehr Affenpocken-Fälle gemeldet. So auch in Brasilien. Obwohl Affen selbst keine Träger des Virus sind, häufen sich in dem Land die Meldungen über Angriffe auf die Tiere.

 Vom Aussterben bedrohte Goldene Löwenäffchen halten sich an Bäumen in der Waldregion Silva Jardim in Rio de Janeiro.

Vom Aussterben bedrohte Goldene Löwenäffchen halten sich an Bäumen in der Waldregion Silva Jardim in Rio de Janeiro.

Foto: dpa/Silvia Izquierdo

Angesichts des Anstiegs von Affenpocken-Fällen in Brasilien gibt es immer mehr Angriffe auf Affen in dem südamerikanischen Land. „Wir haben festgestellt, dass die Zahl der Vorfälle zunimmt, in denen Tiere verfolgt, mit Steinen beworfen oder sogar vergiftet werden“, sagte Dener Giovanini, Koordinator des Nationalen Netzwerks zur Bekämpfung des Wildtierhandels (Renctas), der Deutschen Presse-Agentur. „Das liegt daran, dass in der brasilianischen Gesellschaft Information fehlt“, darüber, dass die Affen nicht Träger des Virus seien und deshalb auch keine Gefahr für den Menschen darstellen würden.

Dem Zoo von São José do Rio Preto etwa waren zuletzt eine Reihe von misshandelten und vergifteten Affen gebracht worden, von denen elf starben, wie aus einer Mitteilung der Stadt im Bundesstaat São Paulo hervorging. In einem Video war zu sehen, wie die Tiere litten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf drückte ihre Sorge angesichts der Entwicklung in Brasilien aus. „Die Leute sollten keine Affen angreifen“, sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris bei einer Pressekonferenz. Auch bei Gelbfieber-Ausbrüchen war es in Brasilien immer wieder zu Angriffen auf Affen gekommen.

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Foto: dpa/Andrea Männel

Brasilien hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Brasília 2293 (Stand 8. August) Affenpocken-Fälle registriert. Der erste Todesfall außerhalb Afrikas im Zusammenhang mit dem Affenpockenausbruch wurde in dem größten Land in Lateinamerika Ende Juli bestätigt. Der 41-Jährige hatte nach Angaben des Gesundheitsministeriums verschiedene Vorerkrankungen gehabt, Chemotherapien hinter sich und war immungeschwächt.

(mzu/dpa)
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