Nach dem Brand Ärmelkanal-Tunnel bleibt gesperrt

Lille (RPO). Die Strecke unter dem Ärmelkanal bleibt nach dem Brand im Eurotunnel am Freitag für den gesamten Zugverkehr gesperrt. Die Untersuchungen im Tunnel dauern noch an.

 Im Tunnel unter dem Ärmelkanal ist ein Feuer ausgebrochen. Der Zugverkehr zwischen Frankreich und England wurde komplett ausgesetzt.

Im Tunnel unter dem Ärmelkanal ist ein Feuer ausgebrochen. Der Zugverkehr zwischen Frankreich und England wurde komplett ausgesetzt.

Foto: AP, AP

Wann der Verkehr wieder aufgenommen wird könne man noch nicht sagen, teilte ein Eurotunnel-Sprecher am Donnerstagabend mit. In einer Erklärung hatte Eurostar Kunden mit einer Fahrkarte für Freitag aufgerufen, nicht zum Bahnhof zu kommen. Stattdessen sollten sie sich auf der Website von Eurostar über den Stand der Dinge informieren.

Am Donnerstag steckten nach Angaben von Eurostar rund 15.000 Fahrgäste auf beiden Seiten des Ärmelkanals fest. Rund 2000 von ihnen befanden sich bereits in Zügen, die wegen des Brandes aber in ihre Abfahrtbahnhöfe zurückkehren mussten. Alle von der Sperrung des Tunnels betroffenen Kunden können sich die Fahrtkosten zurückerstatten lassen oder ihre Tickets umbuchen.

In dem Tunnel war am Donnerstagnachmittag ein Feuer in einem Güterzug ausgebrochen. Nach Angaben der französischen Behörden waren die überhitzten Bremsen eines Lastwagens in Brand geraten. Sechs Menschen erlitten demnach eine leichte Rauchvergiftung, acht weitere wurden teilweise durch zersplitterndes Glas leicht verletzt. Insgesamt 32 Menschen wurden aus dem Güterzug in den anliegenden Wartungstunnel gebracht. Am Abend war der Brand unter Kontrolle.

Der 50 Kilometer lange Eurotunnel wurde 1994 eröffnet. Er besteht aus zwei Röhren für Züge, die bis zu hundert Meter unter der Meeresoberfläche verlaufen. Eine dritte dient als Versorgungs- und Rettungsschacht. Neben dem Hochgeschwindigkeitszug Eurostar, der zwischen Paris, London und Brüssel verkehrt, nutzen den Tunnel auch Frachtverkehr und Autozüge.

(afp)
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