Pakistanerin klagt wegen Nacktfotos Ärger um die "Massenvernichtungswaffe"

Neu Delhi/Islamabad · Die pakistanische Schauspielerin Veena Malik hat mit ihren Fotos in der indischen "FHM" einen handfesten Skandal ausgelöst. Das Magazin druckte Nacktfotos ab und bezeichnete sie als Massenvernichtungswaffe. Jetzt hat sie eine Klage eingereicht.

 Für Ärger sorgten auch die Initialen ISI auf ihrem Arm. Diese stehen für den mächtigen pakistanischen Geheimdienst Inter Service Intelligence.

Für Ärger sorgten auch die Initialen ISI auf ihrem Arm. Diese stehen für den mächtigen pakistanischen Geheimdienst Inter Service Intelligence.

Foto: dapd, Rafiq Maqbool

Die Hardliner in Pakistan sind außer sich. Da posiert eine Landsfrau nicht nur schamlos unbekleidet auf dem Cover eines einschlägig bekannten Herrenmagazins, sondern auch noch mit den Initialen des pakistanischen Geheimdienstes ISI auf dem Oberarm. Sharma wollte nach eigenen Angaben mit dem Foto ironisch auf Indiens Besessenheit mit dem ISI anspielen.

Der Text auf dem Cover setzt die Provokationen nahtlos fort. "Die pakistanische Massenvernichtungswaffe Veena Malik zeigt Euch, wie man eine Granate wirft", heißt es dort. Das alles tut die junge Frau, die es in der indischen Ausgabe von Big-Brother zu einer gewissen Popularität brachte, auch noch für die indische Ausgabe der FHM. Das grenzt an Landesverrat, sind Indien und Pakistan doch traditionell Erzfeinde.

Möglicherweise wurden Malik die Bilder jetzt selber zu heiß. Denn nachdem der Sturm der Entrüstung losgebrochen ist, will sie dem Magazin nie eine Erlaubnis erteilt haben, derartige Bilder von ihr zu veröffentlichen. Sie habe sich nicht nackt ablichten lassen.

Maliks Sprecher Sohail Rasheed sagte am Montag, die Schauspielerin verlange 100 Millionen Rupien (rund 1,5 Millionen Euro) Schadenersatz, weil das Foto nachträglich bearbeitet worden sei. Das Magazin habe damit Maliks "Glaubwürdigkeit und Charakter" beschädigt.

Der Herausgeber von "FHM" Indien, Kabeer Sharma, wies den Vorwurf zurück und kündigte am Montag über den Kurznachrichtendienst Twitter an, er werde die Fotos vom Shooting zum Beweis veröffentlichen.

Malik hatte am Samstag dem pakistanischen Fernsehsender Geo TV gesagt, sie sei damit einverstanden gewesen, für das Fotoshooting "in humorvoller Weise" die ISI-Aufschrift zu tragen. "Aber ich habe keine Nacktfotos gemacht. Meine Bilder wurden bearbeitet."

"FHM"-Herausgeber Sharma sagte der Nachrichtenagentur AFP, möglicherweise fürchte Malik Konsequenzen und streite deswegen die Nacktaufnahmen ab. "So sieht sie aus, sie hat einen tollen Körper", fügte er hinzu.

(AFP)
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