Mann folterte seine Tochter zu Tode Acht Jahre Haft für islamischen Prediger

Riad/Istanbul · Ein islamischer Prediger, der in Saudi-Arabien seine fünfjährige Tochter zu Tode gefoltert hat, ist zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Er soll zudem 800 Peitschenhiebe erhalten.

Der Vater hatte die fünf Jahre alte Luma, die bei seiner Ex-Frau lebte, während eines Besuchs im Dezember 2011 mit Draht und einer Stange so lange gequält, bis das Kind ins Koma fiel. Vier Monate später starb Luma im Krankenhaus. Der Fall hatte in Saudi-Arabien für große Empörung gesorgt.

Die saudische Zeitung "Al-Sharq" berichtete am Dienstag, die Mutter habe während des Prozesses darauf verzichtet, die Todesstrafe zu fordern. Stattdessen soll ihr Ex-Mann eine Million Rial (rund 196.000 Euro) "Blutgeld" an sie zahlen.

Ehefrau soll Misshandlung geduldet haben

Das Gericht in Hautat Bani Tamim schickte auch die neue Ehefrau des Täters für zehn Monate ins Gefängnis. Sie soll 150 Peitschenhiebe verabreicht bekommen. Die Frau hatte die Misshandlung geduldet und nicht die Behörden verständigt.

Die Anwälte der beiden Angeklagten werden nach Informationen der Zeitung Einspruch gegen den Richterspruch einlegen. In Saudi-Arabien findet das islamische Recht ("Scharia") Anwendung. Vergangene Woche war ein junger Mann zu zehn Jahren Haft und 2000 Hieben verurteilt worden, weil er nackt in der Öffentlichkeit getanzt hatte.

(dpa)
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