Oligarchenboot in der Türkei Jacht von Abramowitsch taucht in Bodrum auf - Protestaktion mit Motorboot

Ankara · Sanktionen gegen Putin-nahe reiche Russen betreffen auch deren Luxusgüter im Ausland. Doch nicht überall können sie beschlagnahmt werden: Die Luxusjacht des Oligarchen Roman Abramowitsch liegt nun in der Türkei.

 Die Luxusjacht „My Solaris“ des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch in Bodrum (Türkei).

Die Luxusjacht „My Solaris“ des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch in Bodrum (Türkei).

Foto: AFP/-

 Die Luxusjacht des Oligarchen Roman Abramowitsch hat im Hafen des türkischen Badeorts Bodrum angelegt. Der türkische Fernsehsender NTV berichtete am Montag, das Schiff „Solaris“, das unter der Flagge von Bermuda fährt, sei aus Montenegro gekommen. Eine Gruppe Ukrainer, die ukrainische Flaggen mit der Aufschrift „Kein Krieg“ trugen, versuchten einem Zeitungsbericht zufolge, mit einem kleinen Motorboot das Anlegen der Jacht zu verhindern.

Es war nicht klar, ob Abramowitsch an Bord seines Schiffes war oder die Jacht nur in die Türkei verlegte, um den westlichen Sanktionen gegen russische Oligarchen zu entgehen. Die Türkei hat sich den Strafmaßnahmen nicht angeschlossen. Die Europäische Union verhängte in der vergangenen Woche Sanktionen gegen Abramowitsch, als sie ihre Liste der Personen überarbeitete, deren Vermögen eingefroren wurde, weil sie an der russischen Invasion in die Ukraine beteiligt waren.

Fotos: Das sind die Megayachten der russischen Oligarchen
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Die Megayachten der russischen Oligarchen

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Foto: picture alliance / AA/Ali Balli

Das NATO-Mitglied Türkei hat enge Beziehungen sowohl zu Russland als auch zur Ukraine. Die Regierung kritisierte den russischen Angriff auf die Ukraine, will aber als neutrale Partei zwischen beiden Ländern vermitteln. Sie verhängte keine Sanktionen gegen Russland oder russische Staatsbürger und schloss auch ihren Luftraum nicht für russische Flugzeuge.

Abramowitsch ist auch als Eigentümer des britischen Fußballclubs FC Chelsea bekannt. Der russische Milliardär hatte den Verkauf des Vereins angekündigt, kurz bevor Großbritannien Sanktionen gegen ihn verhängte. Abramowitsch hat seit einigen Jahren neben der russischen Staatsbürgerschaft auch einen israelische und einen portugiesischen Pass. Aufgrund der Sanktionen gegen ihn darf er derzeit dennoch nicht in die EU einreisen.

(peng/dpa)
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