Amokläufer hat angeblich Stimmen gehört Aaron Alexis war in psychiatrischer Behandlung

Washington · Der Todesschütze vom Marinestützpunkt in Washington war nach Informationen der Nachrichtenagentur AP vor seinem Überfall wegen einer ernsten Geisteskrankheit in Behandlung. Der Mann habe "Stimmen gehört", erfuhr die AP am Dienstag in Washington.

Dass mit Aaron Alexis etwas nicht stimmte, muss den Menschen in seiner Umgebung schon länger klar gewesen sein. Der 34-jährige ehemalige Marine-Reservist, der auf einem Marinestützpunkt in Washington zwölf Menschen erschossen hat, war schon öfter auffällig geworden. Und immer waren Schusswaffen im Spiel.

So spazierte Alexis 2004 aus dem Haus seiner Großmutter in Seattle, zückte eine Pistole und feuerte auf die Reifen eines geparkten Autos zweier Arbeiter. Als die Polizei ihn zur Rede stellte, sagte er, die Männer hätten ihn respektlos behandelt. Seine Wut sei so groß gewesen, dass er einen "Blackout" gehabt habe.

Den Ermittlern schilderte Alexis damals, wie sehr ihn die Terroranschläge vom 11. September 2001 mitgenommen hätten. Sein Vater gab zu Protokoll, sein Sohn habe Probleme, seine Wut unter Kontrolle zu bringen. Er sei bei den Anschlägen als Retter im Einsatz gewesen und leide unter einer posttraumatischen Belastungsstörung.

Das größte Interesse des späteren Todesschützen galt der thailändischen Kultur und dem Buddhismus - ausgerechnet. Von 2007 bis 2011 arbeitete er als Elektriker bei der Marine, die meiste Zeit in Fort Worth in Texas. In dieser Zeit habe er "auffällige Verhaltensmuster" entwickelt, heißt es in US-Medien.

2010 wurde Alexis festgenommen, weil er in seiner Wohnung in Wände und Decken geschossen hatte. Seine Nachbarin gab an, er habe sich über Lärm beschwert, sie habe sich bedroht gefühlt. Alexis erklärte, die Schüsse hätten sich beim Reinigen der Waffe versehentlich gelöst.

Der 34-jährige Aaron Alexis hatte am Montag zwölf Menschen in dem Marine-Hauptquartier in der US-Hauptstadt erschossen, bevor er selbst bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet wurde. Alexis war früher selbst Marine-Reservist.

Laut Navy-Angaben war Alexis von 2007 bis zum 31. Januar 2011 für eine Flotten-Versorgungseinheit in Fort Worth in Texas tätig. Zuletzt war er Mitarbeiter einer Auftragsfirma, die ein IT-Projekt für das Pentagon betreute. Als solcher hatte er den nötigen Zugangsausweis zu dem Stützpunkt, auf dem 3000 Menschen arbeiten.

(dpa/ap)
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