Bei dem Anschlag 2016 starben 86 Menschen Prozess zur Terrornacht von Nizza bringt kaum Licht ins Dunkel

Paris/Nizza · Im Prozess um den Anschlag von Nizza im Jahr 2016 mit 86 Toten wird das Urteil gesprochen. Doch für die gut 2500 Zivilkläger bleiben viele Fragen offen. Eine der Staatsanwältinnen warnt bereits davor, dass es „viel Frustration“ geben wird.

Anschlag in Nizza: Der Morgen nach dem Lkw-Attentat
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Terror in Nizza: Der Morgen nach der Lkw-Attacke

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Foto: ap, LB

„Ich wollte nur Bonbons kaufen“, erinnert sich die kleine Kenza in einem Brief, der im modernen Gerichtssaal des Pariser Justizpalastes verlesen wurde. Er schildert, wie der Abend mit ihrer Mutter, der Tante, den Großeltern „und dem Plüschhasen“ für die heute Zehnjährige in einem Albtraum endete. Das Mädchen überlebte das Attentat von Nizza, bei dem ein Islamist am französischen Nationalfeiertag 2016 mit einem Lastwagen in die feiernde Menge raste, 86 Menschen tötete und 450 verletzte. Wie viele andere Kinder, die zusammen mit ihren Eltern zum Feuerwerk gekommen waren, musste Kenza grausige Szenen sehen. „Meine Tochter spricht von am Boden plattgewalzten Oberschenkeln und Kinderköpfen“, berichtete Kenzas Mutter Hager Ben Aouissi im September in einem Fernsehinterview.