Nach Grubenunglück in der Türkei 450 Kumpel entkommen der Hölle in der Kohlemine

Istanbul · Nach dem Grubenunglück von Soma sind nach Angaben der Betreibergesellschaft 450 Kumpel gerettet worden. Darunter seien 80 Verletzte, die noch in Krankenhäusern behandelt würden, teilte die Soma Holding am Donnerstag auf ihrer Homepage mit.

Türkei: Mehr als 200 Tote bei Grubenunglück
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Mehr als 300 Tote bei Grubenunglück in der Türkei

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Das Unternehmen bestätigte die von der Regierung bislang genannte Zahl der Todesopfer in Höhe von 282. Energieminister Taner Yildiz hatte am Mittwoch gesagt, zum Zeitpunkt der Katastrophe am Dienstagnachmittag seien 787 Arbeiter in der Zeche gewesen. Rein rechnerisch wäre damit das Schicksal von 55 Arbeitern ungeklärt.

Die Regierung machte am Donnerstag keine Angaben dazu, wie viele Bergleute noch in der Zeche eingeschlossen sind. Am Mittwoch hatte Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan die Zahl bei einem Besuch an der Unglückszeche auf 120 geschätzt. Hoffnungen auf Überlebende gab es am Donnerstag kaum noch. Yildiz sagte, seit Mittwoch seien keine Kumpel mehr lebendig geborgen worden.

Die Soma Holding teilte mit, die zuständigen Behörden überprüften das Bergwerk alle sechs Monate. Die letzte Kontrolle sei im März gewesen. Dabei seien keine Unregelmäßigkeiten festgestellt worden. Nach dem verheerenden Unglück war Kritik an den Sicherheitsvorkehrungen in Soma und in türkischen Bergwerken generell laut geworden.

(dpa)
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