Gasleck sehr wahrscheinlich Ursache für Unglück 43 Verletzte nach Explosion in Prag

Prag · Bei der Explosion eines Gebäudes im historischen Stadtzentrum von Prag sind am Montag 43 Menschen, darunter auch ein Deutscher, verletzt worden. Berichte über bis zu vier Todesopfer bestätigten sich bis zum Abend nicht.

Explosion in Prags Innenstadt
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Ministerpräsident Petr Necas sagte dem Fernsehsender CT 24, es habe sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Gasunfall gehandelt. Von den 43 Menschen, die nach der Explosion ins Krankenhaus gebracht worden seien, habe nur ein älterer Mann schwere Verletzungen erlitten, teilten Rettungskräfte mit. Die meisten Menschen erlitten Verletzungen durch Glassplitter, da die Wucht der Explosion zahlreiche Fensterscheiben zerstörte. Unter den leicht Verletzten waren neben dem Deutschen noch ein Slowake, zwei Portugiesen und zwei Kasachen. Die Gegend in der Nähe des Nationaltheaters und des berühmtem Café Slavia ist bei Touristen beliebt.

Tote wurden bis zum Abend nicht gefunden. Der Prager Bürgermeister Bohuslav Svoboda sagte vor Journalisten, niemand sei vermisst gemeldet worden. Der Leiter der Rettungsdienste, Zdenek Schwarz, hatte tschechischen Medien zuvor gesagt, Spürhunde hätten an einer Stelle angeschlagen, wo sich drei oder vier Tote befinden könnten.

Laut Polizei ereignete sich der Vorfall in einer aus dem 19. Jahrhundert stammenden früheren Wohnanlage, die mittlerweile als Bürokomplex genutzt wird. Der Unglücksort befindet sich in der Nähe der Wissenschaftsakademie, nur wenige hundert Meter von der berühmten Karlsbrücke entfernt. Die Polizei riegelte die Gegend ab und evakuierte mehrere angrenzende Häuser, wie ein Polizeisprecher dem Fernsehen sagte. Die Beamten brachten etwa 230 Anwohner vorsorglich in Sicherheit.

Angesichts der Schwere der Explosion sei ein Gasunfall wahrscheinlich, sagte auch ein Polizeisprecher. Tschechische Medien zitierten Augenzeugen, wonach es am Explosionsort nach Gas gerochen habe. In etwa 20 Gebäuden wurde die Gaszufuhr vorsorglich abgestellt.

Bei Studierenden und Lehrenden der nahe gelegenen Filmakademie (FAMU) und der Fakultät für Sozialwissenschaften der Karlsuniversität löste die Explosion Panik aus. Viele befürchteten zunächst, es handele sich um einen Bombenanschlag.

(jre/afp/felt)
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