Expertenbericht 3300 Dörfer bei Kämpfen in Darfur zerstört

New York · Der Konflikt in der sudanesischen Krisenregion hat auch im vergangenen Jahr für Verwüstung und Elend gesorgt. Rund 3300 Dörfer seien 2014 zerstört und Hunderttausende vertrieben worden. Verantwortlich dafür seien vor allem Regierungstruppen und mit ihnen verbündete Milizen.

Krieg in Darfur
14 Bilder

Krieg in Darfur

14 Bilder
Foto: Malteser

Sie hätten in den Dörfern Anhänger der Rebellen vermutet und seien für ihre Angriffe auch nicht zur Rechenschaft gezogen worden, erklärten die Experten. In dem UN-Bericht wird der Regierung weiter vorgeworfen, "routinemäßig und systematisch" ein zehn Jahre altes Waffenembargo des UN-Sicherheitsrats für Darfur verletzt zu haben.
Erstmals seien dafür auch konkrete Beweise, nämlich nach Inkrafttreten des Embargos produzierte Munition, gefunden worden. Die Regierung hatte stets darauf beharrt, dass das Embargo auf die eigenen Truppen nicht zutreffe.

Die Präsenz der Vereinten Nationen im Sudan steht auf zunehmend wackeligen Beinen. Der sudanesische Präsident Omar al-Baschir hatte kürzlich die Ausweisung ranghoher UN-Vertreter aus dem Land angeordnet und Ausstiegsszenarien für die Friedensmission der UN und der Afrikanischen Union in Darfur gefordert.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort