Russland verhängt erhöhte Gefahrenstufe 160 Tonnen illegaler Giftmüll entdeckt

Moskau · Nach dem Fund von 160 Tonnen illegalen Giftmülls unter freiem Himmel in einer Müllgrube haben die russischen Behörden eine erhöhte Gefahrenstufe in der Teilrepublik Udmurtien verhängt.

Das in Tierversuchen krebserregende Tetrachlormethan sei in der Region rund 1100 Kilometer östlich von Moskau wohl zum Teil in einen Fluss gesickert. Das berichtete die Zeitung "Komsomolskaja Prawda" am Mittwoch auf ihrer Internetseite.

Ein Behördensprecher sagte, der Giftmüll nahe der Stadt Balesino sei vermutlich von einem längst stillgelegten Chemiewerk deponiert worden. Das Umweltministerium ordnete eine Untersuchung der Luft und des Grundwassers an.

Die farblose Flüssigkeit, die früher in Feuerlöschern verwendet wurde, soll in den nächsten Tagen abtransportiert werden. Die Behörden waren erst tätig geworden, nachdem sich Bürger in einem Brief bei Kremlchef Dmitri Medwedew beschwert hatten.

Nach Angaben der Umweltbehörden in Moskau leben rund 40 Millionen Russen in einer ungesunden Umgebung. Das Land produziert demnach jährlich Tausende Kubikmeter radioaktiven Müll und 100 Millionen Tonnen Giftmüll.

(dpa)
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