Bombenexplosion auf Prozession 16 Tote bei Anschlag auf Schiiten in Pakistan

Islamabad · Bei einer schiitischen Prozession in Pakistan sind am Sonntag 16 Menschen durch eine Explosion getötet worden. Bei dem Vorfall in der zentralen Provinz Punjab seien zudem 25 Menschen verletzt worden, sagte ein örtlicher Polizeisprecher. Ein ranghoher Polizeivertreter erklärte, dass es sich um einen Bombenanschlag handelte.

Der Fernsehsender Dunya TV zeigte Bilder von Leichenteilen und aufsteigendem Rauch am Ort der Explosion. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass es eine Bombenexplosion gewesen sei, sagte der Polizeivertreter.

Zunächst war die Polizei nicht davon ausgegangen, dass es sich um einen Terrorakt handelte. Eine Flaggenstange habe ein Hochspannungskabel gestreift und eine Explosion in einem Transformator ausgelöst, hieß es.

Der Vorfall ereignete sich während einer religiösen Prozession aus Anlass der Feiern zum 40. Tag nach dem Tod von Imam Hussein im Distrikt Rahim Yar Khan. Der Enkel des Propheten war gemeinsam mit seinem Vater Ali im Jahr 680 in der Schlacht von Kerbala durch den Kalifen Jasid getötet worden.

Ali und Hussein spielen eine zentrale Rolle im schiitischen Glauben. Bei den Trauerfeiern im Gedenken an ihren Tod geißeln sich die Gläubigen, um ihren Schmerz über ihre Tötung auszudrücken und symbolisch Buße dafür zu üben, dass ihre Anhänger sie nicht verhinderten.

Schiiten waren in der Vergangenheit häufig Ziel von Angriffen der sunnitischen Mehrheit in Pakistan. Bei Gewaltakten zwischen Anhängern beider Glaubensgruppen wurden seit dem Ende der 1980er Jahre mehr als 4000 Menschen getötet.

(dpa)
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