Gewalt gegen Frauen in Afghanistan 15-Jährige fünf Monate in Toilette eingesperrt

Kabul · In Afghanistan ist ein 15-jähriges Mädchen nach seiner frühen Verheiratung von der Familie ihres Mannes fünf Monate lang in einer Toilette eingesperrt worden. Dem Mädchen seien die Fingernägel der linken Hand ausgerissen und ein Arm gebrochen worden, teilte die Polizei am Dienstag mit. Die Familie des Mannes habe sie zur Prostitution zwingen wollen.

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Wer für die Misshandlung vor allem verantwortlich war, stand zunächst nicht fest. Drei Frauen einschließlich der Schwiegermutter wurden festgenommen, der Ehemann war flüchtig. Die Misshandlung ereignete sich in der nordöstlichen Provinz Baghlan.

Die Eltern der 15-Jährigen waren beunruhigt, weil sie sie nicht erreichen konnten. Die Hochzeit hatte in der benachbarten Provinz Badachschan stattgefunden.

Die Afghanische Menschenrechtskommission registrierte im Jahr 2010 insgesamt 2700 Fälle von Gewalt gegen Frauen. Ein Bericht der Hilfsorganisation Oxfam beklagte, 87 Prozent der afghanischen Frauen hätten schon körperliche, sexuelle oder seelische Gewalt erlitten oder seien zwangsverheiratet worden.

(AFP)
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