Wenn Pinguine fliegen können Die kreativsten Aprilscherze der vergangenen Jahre

Düsseldorf · Mit einer Tierdokumentation führte die BBC die Zuschauer vor einigen Jahren hinters Licht. Und auch andere Aprilscherze bleiben unvergessen. Sechs ganz besonders kreative Beispiele.

Vielleicht können Pinguine ja doch fliegen?

Vielleicht können Pinguine ja doch fliegen?

Foto: istock, c. schnettler

Der 1. April ist ein Tag voller Verwirrung und für Scherzkekse Weihnachten, Ostern und Geburtstag zusammen. Sie nehmen Freunde, Familie und Kollegen auf den Arm oder führen sie hinters Licht, und irgendwie kann man es ihnen nicht mal übel nehmen. Manche von ihnen sind derart kreativ, dass auch Jahre später noch über ihre Aprilscherze gesprochen wird. Sechs Beispiele:

Fliegende Pinguine Im Jahr 2008 verblüffte die britische BBC die Liebhaber von Tierdokumentationen mit einer Reportage über eine bisher unentdeckte Kolonie fliegender Pinguine in der Antarktis, genauer gesagt auf King George Island. Der BBC-Reporter zeigte sich selbst schwer beeindruckt von den Flugkünsten der Antarktisbewohner, die sich offenbar auf den langen und beschwerlichen Flug in die Regenwälder Südamerikas begaben. Leider war dieser BBC-Reporter Terry Jones, der als Teil der legendären Komikertruppe Monty Python nicht gerade für seriöse Berichterstattung stand – und ja, der Beitrag wurde auch am 1. April gesendet. Damit war klar, dass die fliegenden Punguine der BBC niemals wirklich abgehoben hatten; ganz im Gegensatz zu dem Aprilscherz übrigens, der allein auf Youtube mehrere Millionen Mal aufgerufen wurde.

Felsenputzer Wer hat sich nicht schon einmal gefragt, warum die Schweizer Berge wohl so sauber sind? Die Erklärung ist ganz einfach, wenn man den Tourismusfachleuten von Myswitzerland glauben schenken darf. Hier seien nämlich regelmäßig Felsenputzer am Werk, die dafür sorgen würden, dass immer alles schön sauber und adrett aussieht. Am 1. April des Jahres 2009 warben die dann auch um Nachwuchs und stellten in einem Video ihren schönen und interessanten Job vor. Ausgestattet mit Bürsten, Besen und Putzlappen machen sich die Fachleute in dem Video über die kleinsten Krümelchen her, die ein Ferienerlebnis in den Schweizer Bergen trüben könnten. „Bei uns Felsenputzern hat jeder seine spezielle Aufgabe“, lässt uns der Sprecher wissen – und stellt uns unter anderem Christoph mit den Worten vor: „Das ist unser bester Bürster.“ Na, das klingt doch verführerisch. Wer hätte nicht gerne so einen coolen Job?

Heliumsoprane Das renommierte King‘s College der britischen Universität Cambridge ließ Musikliebhaber im Jahr 2014 wissen, dass man beabsichtige, im Chor künftig keine Knaben mehr singen zu lassen. Kaplan Richard Lloyd Morgan teilte in einem Video mit, dass es gelungen sei, die so fehlenden Sopranstimmen auf andere Art und Weise zu ersetzen. Erwachsene Männer würden ganz einfach Helium einatmen, um die gewünschten Tonhöhen erzielen zu können. So einfach sei das. Zum Beweis wurde dem Video auch gleich eine Aufnahme der neuen Heliumsoprane beigefügt. Da diese Neuerung am 1. April bekannt gegeben wurde, konnten die Liebhaber klassischer Sopranstimmen dann aber doch aufatmen, denn schließlich war das Ganze nichts anderes als ein gelungener Aprilscherz.

Nichtleser Der US-amerikanische Rundfunksender National Public Radio (NPR) teilte auf seiner Facebook-Seite im Jahr 2014 einen Link mit dem provokanten Titel „Warum liest Amerika nicht mehr?“ Über 2000 Menschen kommentierten den Link daraufhin. Einige stimmten der Aussage zu, andere nicht. Was viele dabei allerdings übersahen, war, dass sie mit ihrem Kommentar zeigten, dass sie den verlinkten Text überhaupt nicht gelesen und ihren Kommentar einzig und allein aufgrund der Fragestellung abgegeben hatten. Hätten sie den Link nämlich angeklickt, wären sie auf den folgenden Text gestoßen: „Herzlichen Glückwunsch, echter Leser, und einen schönen 1. April. Wir haben manchmal den Eindruck, dass einige Leute NPR-Geschichten kommentieren, die sie überhaupt nicht gelesen haben. Wenn du das hier liest, like den Post bitte und kommentier ihn nicht. Dann lass uns sehen, was die Leute über diese ‚Geschichte‘ so zu sagen haben.“

Eckige Eier Manche Innovationen haben lange auf sich warten lassen, so wie etwa die eckigen Hühnereier. In einer Reportage des britischen Senders ITV wurde 2014 darüber berichtet, dass es nun endlich doch gelungen sei, Hennen eckige Eier legen zu lassen. In dem Filmbericht kam unter anderem Café-Besitzer Ed White zu Wort, der von Vorteilen eckiger Hühnereier schwärmte. Allerdings wurde die Reportage am 1. April ausgestrahlt, und so war natürlich auch dem letzten Zuschauer schnell klar, dass es sich hierbei nur um einen Aprilscherz handeln konnte.

Ballhunde Warum darauf wohl noch niemand früher gekommen ist? Erst im Jahr 2019 erfuhren Tennisfans via Twitter davon, dass man bei den US-Open-Tennisturnieren künftig junge Hunde anstelle von Balljungen einsetzen wolle. Die 2019er-Saison sei die erste, in der das neue Konzept erprobt werde, so hieß es. Gute Idee eigentlich, denn wer bringt schon lieber Bälle zurück als Hunde? Leider wurde diese Information am 1. April getwittert, sodass sich Tennisfans wohl noch gedulden müssen, bis sie die ersten Hunde über den Tennisplatz rasen sehen.

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