Ausgesetztes Baby kurz vorm Erfrieren entdeckt

Mechernich (dpa) Ein neugeborenes Baby ist am Samstagmorgen in der Nähe von Mechernich bei Bonn von einem Spaziergänger gefunden worden. Der etwa zwei Tage alte Junge sei lediglich mit einem Strampler bekleidet und in ein Handtuch eingewickelt gewesen, berichtete ein Polizeisprecher in Euskirchen. Es sei davon auszugehen, dass der Säugling die ganze Nacht draußen gelegen habe. Er war in einem Graben unter Buschwerk am Rande eines Feldwegs versteckt.

Offenbar habe derjenige, der das Kind dort abgelegt habe, nicht gewollt, dass man es finde, sagte der Sprecher. Das stark unterkühlte Baby, dessen Körpertemperatur nur noch bei 33 Grad gelegenen haben soll, wurde sofort ins Krankenhaus und dort auf eine Säuglings-Intensivstation gebracht. "Der Junge ist jetzt stabil. Er war lebensbedrohlich unterkühlt, als er bei uns ankam", sagte Dr. Herbert Schade, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. "Der Kleine hat großes Glück gehabt." Das Jugendamt werde entscheiden, ob das Kind nun zu Pflegeeltern komme, sagte ein Polizei-Sprecher.

Die Bonner Polizei bildete eine Sonderkommission. Sie sucht die Mutter und als Zeugen zwei Personen, die am späten Freitagabend in der Nähe des Fundortes in einem weißen Ford Mondeo oder Escort gesehen worden sind. Erste Hinweise seien bereits bei der Sonderkommission eingegangen.

(RP)
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