Appell an Estrada Auch Bundesregierung wegen Militäraktion auf Jolo besorgt

Berlin/Paris (dpa). Die Bundesregierung in Berlin hat am Samstag ihre Besorgnis wegen der auf der südphilippinischen Insel Jolo begonnenen Militäraktion geäußert. Wie das Auswärtige Amt mitteilte, hat der Gesandte der deutschen Botschaft in Manila eine entsprechende Note der philippinischen Regierung übergeben.

In dieser Note heißt es: "Die Bundesregierung teilt die Sorge ihrer französischen Freunde im Zusammenhang mit dem Beginn der Militäraktion auf Jolo. Im Namen der europäischen Solidarität appelliert auch die Bundesregierung an die philippinische Regierung, alles zu tun, um die verbleibenden Geiseln aller Nationen unverzüglich freizubekommen."

Zuvor hatte der französische Staatspräsident Jacques Chirac die Philippinen wegen ihres Vorgehens im Geiseldrama auf der Insel Jolo heftig kritisiert. Er sei beunruhigt und stimme mit seinem philippinischen Amtskollegen Joseph Estrada absolut nicht überein, sagte er Samstag früh unmittelbar nach Bekanntwerden der Militäroffensive. Auf Jolo werden unter anderen noch zwei Mitarbeiter des französischen Fernsehens festgehalten.

Malaysia erklärte am Samstag, es sei um die Sicherheit von drei Malaysiern "besorgt", die noch von den Moslem-Rebellen der Abu- Sayyaf-Gruppe festgehalten werden. Es sei allerdings auch das Vorrecht Manilas gegen Rebellen vorzugehen, die im Lande Chaos anrichteten, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Abdullah Ahmnad Badawi.

US-Verteidigungsminister William Cohen, der am Samstag einen Besuch auf den Philippinen beendete, sagte vor seiner Abreise in Manila: Washington sei in die Militäraktion nicht verwickelt. "Wir haben damit nichts zu tun... Wir hoffen jetzt, da sie sich zur Militäraktion entschlossen haben, dass sie erfolgreich sein wird, aber das ist eine Beurteilung, die sie nur selbst machen können."

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort