53,7 Millionen Euro für Armutsbestattungen Knapp 20.000 Familien haben nicht genug Geld für Begräbnisse

Osnabrück · Trotz Wirtschaftsbooms und Rekordbeschäftigung haben Zehntausende Familien nicht genug Geld, um das Begräbnis ihrer verstorbenen Angehörigen zu finanzieren. Laut einem Bericht erhielten 2018 rund 19.200 Personen dafür Geld von den Sozialämtern.

 Grabsteine auf dem Ostfriedhof in Gera. (Symbolbild)

Grabsteine auf dem Ostfriedhof in Gera. (Symbolbild)

Foto: dpa/Bodo Schackow

Diese 19.200 Personen seien selbst nicht dazu in der Lage gewesen, die Beisetzung verstorbener Angehöriger zu bezahlen, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf das Statistische Bundesamt berichtet. Insgesamt erstatteten die Kommunen demnach 53,7 Millionen Euro.

Seit 2016 geht die Zahl der Sozialbestattungen laut der Zeitung leicht zurück. 2016 sprang der Staat demnach in 21.434 Fällen mit insgesamt 59,5 Millionen Euro ein. Wer Geld vom Amt für die Bestattung Hinterbliebener erhält, muss sich einer Einkommens- und Vermögensprüfung unterziehen. Übernommen werden laut Sozialgesetzbuch die Kosten "für eine ortsübliche und einfache, der Würde des Verstorbenen entsprechende Bestattung". Wie viel Geld die Kommunen dafür geben müssen, sei nicht festgelegt. Daher gebe es erhebliche Unterschiede.

Die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann befürchtet, angesichts steigender finanzieller Belastungen der Kommunen könnten diese die Kostenübernahme absenken. Es müssten "endlich bundesweit einheitliche Standards für Sozialbestattungen festgelegt werden".

(vek/kna)
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