SchneeElke kommt nicht mehr im Winter
Meine Freundin Elke aus Düsseldorf besucht mich nicht mehr. Jedenfalls nicht im Winter. Und auf keinen Fall, wenn Schnee liegt. Elke leidet unter einer Schneephobie. Ich glaube, es liegt am Älterwerden, denn es wird immer schlimmer. Sie sagt, es liegt an ihrem letzten Besuch bei mir in Remscheid. Dabei war alles nur ein Missverständnis. Elke war zum Kaffeetrinken eingeladen. 15 Uhr am Sonntag. "Sind bei euch die Straßen frei?", fragte Elke nach, bevor sie sich um 14.15 Uhr in ihren winterbereiften BMW setzte. Ich schaute aus dem Fenster: "Alles kein Problem. Gute Fahrt." Um 14.45 Uhr klingelte das Telefon wieder. "Ich bin hier bei Burscheid auf der A1, das ist ja das reinste Schneechaos. Das hättest du mir sagen müssen", rief Elke durchs Handy. Laut Wetterbericht lagen fünf bis acht Zentimeter Neuschnee. Okay. Alles rollt, langsam und leise. Und am Sonntag sind keine Laster unterwegs, die querliegen. Nur Rheinländerinnen mit Schneephobie. "Wenn es bergab geht, nicht auf die Bremse treten, rollen lassen und nur mit der Gangschaltung das Tempo drosseln", gab ich ihr noch für die letzten zwölf Kilometer bis zu mir mit. Hätte ich ihr noch sagen sollen, wie man am schneeverhangenen Berg anfährt? Elke habe ich bei der Rückfahrt am Abend bis zur A 46 eskortiert. Als Notration gab ich ihr eine bergische Brezel mit — " falls du von Schneeflöckchen gestoppt vor Eller liegenbleiben solltest". Eine Woche habe ich nichts von ihr gehört. Gestern schickte sie mir eine SMS. "Komme dich besuchen. Am Sonntag, 5. Mai. Sicher ist sicher. .MfG Elke aus D."