Netzbetreiber verspricht verbesserte EmpfangsqualitätNeues digitales PayTV-Angebot in Deutschland gestartet
Usingen (rpo). Für einen Aufpreis von sieben Euro können ab sofort viele deutsche Kabelfernsehkunden eine wesentlich bessere Bild- und Tonqualität abonnieren und empfangen gleichzeitig neue TV-Sender. Rund zehn Millionen Kabelfernsehkunden können jetzt für einen Mindestaufpreis von sieben Euro monatlich Zusatzprogramme in wesentlich besserer Bild- und Tonqualität abonnieren. Die Kabel Deutschland GmbH (KDG), die in 13 Bundesländern Kabelnetze der Deutschen Telekom aufgekauft hat, startete am Donnerstag in seiner Erdfunkstation Usingen/Taunus ihr neues Digital-Programm. Kabel digital bietet den angeschlossenen Fernsehkonsumenten in hoher Qualität ein breites Spektrum von öffentlich-rechtlichen Programmen bis hin zu Sparten-Sendern aus den Bereichen Sport, Dokumentation, Information, Musik und Life-Style an. Das digitale Basisprogramm, das insbesondere den Bezahlfernseh-Kanal Premiere Start und die öffentlich-rechtlichen Sender "ARD Digital" und "ZDF Vision" beinhaltet, kann kostenpflichtig erweitert werden um Kinofilme, ein Session-TV, ein Motor-TV und um einen Kanal namens Planet mit Dokumentationen aus Technik, Geschichte, Kultur, Sport, Reise und Wissenschaft. Das Angebot der KDG soll in den nächsten Monaten offensiv vermarktet werden. Voraussetzung für die Nutzung des Angebots ist neben der monatlichen Gebühr der Erwerb eines Kabel-Digital-Receivers, der rund 100 Euro kosten soll. Für einen höheren Aufpreis soll der Kunde ein noch breiter gefächertes Angebot nutzen können, bis hin zu einem Erotik-Kanal. In der Basisleistung enthalten sind außerdem 45 digitale Radioprogramme. Darüber hinaus kann der Kunde für zusätzliches Geld auch fremdsprachige Programme buchen. Schließlich ist sichergestellt, dass der Kabelkunde auch weiterhin ohne Mehrkosten die 32 traditionellen Analogkanäle empfangen kann. "Kabel Deutschland positioniert sich als eine Art digitaler Kiosk, an dem sich der Konsument aus einem vielfältigen Angebot bedürfnisgerecht sein Wunschprogramm zusammenstellen kann", sagte der Sprecher der Geschäftsführung, Roland Steindorf. In der Endstufe wird der Abonnent nach Angaben des Unternehmens mit Hilfe einer neu gestalteten "intelligenten" Fernbedienung insgesamt 200 Kanäle wählen können. Kabel Deutschland versteht sich laut Steindorf aber nicht als Programmveranstalter, sondern ausschließlich als Programmvermarkter. Der Sprecher der Geschäftsführung gab ferner eine aktuelle Vereinbarung bekannt, nach der ARD und ZDF ihre öffentlich-rechtlichen Digital-Kanäle auch künftig in das KDG-Netz einspeisen werden. Nach den Worten Steindorfs soll andererseits der Analog-Empfang so lange beibehalten werden, bis sich alle Marktteilnehmer auf einen Konsens zum allmählichen Übergang des analogen in das digitale Spektrum geeinigt haben.Zunächst VerlustgeschäftKDG macht derzeit nach eigenen Angaben einen Umsatz von einer Milliarde Euro und verfügt über 256.000 Kilometer Kabel sowie 134.000 Verstärkerpunkte bundesweit. Geplant ist eine digitale Vernetzung von Fernsehen und Personalcomputer noch vor 2010. Kabel Deutschland hofft darauf, dass mittelfristig 60 Prozent der bereits an das Kabelnetz des Unternehmens angeschlossenen Kunden - also sechs Millionen - das digitale Rundfunk- und TV-Angebot nutzen werden. Steindorf räumte jedoch ein, dass das Digital-TV zunächst ein Zuschussgeschäft werden wird. Zu den bisher getätigten Investitionen von rund 1,75 Milliarden Euro würden weiterhin erhebliche Mittel investiert, um das Angebot zu komplettieren. Die Geschäftsführung des Unternehmens zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass ihr Digital-Angebot zu einem Geschäftserfolg wird.