In den USA boomt "Doga"Neuer Trend: Yoga für den Hund
New York (rpo). Wieder mal kommt ein neuer Trend aus den USA, genauer gesagt aus dem gesundheitsverrückten Kalifornien. Da wo fast jeder meditiert oder anderen alternativen Praktiken frönt, sollen jetzt auch Haustiere gekonnt relaxen. "Doga" - Wortschöpfung aus "dog" und "Yoga" - ist zurzeit besonders hip unter Hundebesitzern. Besonders beliebt sind die Entspannungsübungen für Haustiere in Kalifornien und Florida. Doch auch in New York gebe es eine große Nachfrage für das Hunde-Yoga, versichert die Chefin der Fitnesskette Crunch, Donna Cyrus. Deshalb bietet sie neben anderen Yoga-Abarten wie "Disco Yoga" nun auch "Wuff Yoga" an. Es ist ganz still, nur ab und an ist ein tiefes "Omm" zu hören. Plötzlich durchbricht lautes Gebell die Stille. Doch keinen im Yogakurs stört es, im Gegenteil: Wegen ihrer Hunde sind die Teilnehmer gekommen.Genauso wie Herrchen und Frauchen nehmen die Tiere dazu auf einer Matte Platz. Egal welche Rasse, "willig imitieren sie ihre Besitzer", beschreibt Cyrus einen Doga-Kurs. Dabei gehe es erstaunlich geordnet zu, ohne übermäßige Gekläffe. Anschließend gibt's Süßigkeiten zur Belohnung. Heather Stevens, Lehrerin für Doga in West Hollywood, lobt die positiven Auswirkungen der Übungen auf Hundekörper und -gemüt: Ihre eigene Hündin sei dadurch wieder viel beweglicher in den Hüften geworden. Seit einigen Monaten sind auch Bücher für das Hundetraining auf dem Markt. "Doga - Yoga für Hunde" listet beispielsweise alle Positionen auf, die die Tiere mit ihren vier Beinen hinbekommen, vom "Berg" über das "Boot" bis hin zur "Cobra". Stress abbauenBruce Van Horn ist eigentlich Finanzfachmann, doch viel mehr begeistert ihn der neue Yogatrend. Sein Buch dazu heißt "Allein zu Hause - Yoga und andere Wege, wie Ihr Tier die Trennungsangst überwinden kann". "Yoga kann den Stress abbauen, den das Stadtleben für Haustiere bedeutet", sagt Van Horn, der sich selbst als "Guru für Tiere" bezeichnet. "Ich habe mit meinem Dalmatiner Goodboy mit Yoga angefangen. Diese Rasse ist als hyperaktiv bekannt und Yoga hat ihm unheimlich gut getan", berichtet Van Horn. "Meine Katze ist dann so eifersüchtig geworden, dass ich sie bei unseren täglichen Übungen mitmachen lassen musste." Die heilsame Wirkung des Doga will Van Horn auch wissenschaftlich überprüfen lassen: Im Tierheim von Bergen in New Jersey gibt es über mehrere Monate Yogakurse für Hunde, wobei Herzschlag und andere Daten gemessen werden. Für Van Berg sind es aber nicht so sehr die körperlichen, sondern vielmehr die psychischen Effekte, die Yoga für Hunde sinnvoll erscheinen lassen. Hunde seien als Begleiter gezüchtet worden und sie litten, wenn sie tagsüber alleine seien, meint der Tier-Guru. Viele Tierärzte sehen das jedoch anders. "Die therapeutischen Effekte von Yoga auf Hunde sind nicht bewiesen", sagt der Chef der Tierversicherung Veterinary Pet Insurance, Jack Stephens. Er sieht vielmehr die Gefahr, dass "die Menschen immer abhängiger von ihren Tieren werden und sich nach und nach von der Außenwelt abschneiden".