Alle Panorama-Artikel vom 24. Januar 2004
Betrüger ergaunern Großkredite mit billigen Steinchen

Diamanten-Masche gilt als gängige GeschäftspraxisBetrüger ergaunern Großkredite mit billigen Steinchen

Hamburg (rpo). Betrügerische Diamantenhändler haben sich mit überbewerteten Edelsteinen offenbar Großkredite erschlichen. Sie hinterließen den Geldanlegern die Steinchen als Sicherheit, zahlten die Kredite aber nie zurück. Die Polizei ermittelt. Einem Vorabbericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" vom Samstag zufolge erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hechingen in Baden-Württemberg, es handle sich um eine gängige Geschäftspraxis. In Hechingen sitzen dem Magazin zufolge zwei Händler in Untersuchungshaft, die mit der Masche in mindestens vier Fällen Zehntausende Euro erschwindelt haben sollen. Inzwischen sei die Polizei noch unzähligen weiteren Fällen auf der Spur, hieß es. In Hamburg seien seit 2002 Ermittlungen gegen drei Personen im Gang, die einen vermögenden ehemaligen Industriellen in der Schweiz um mindestens 13 Millionen Franken geprellt haben sollten, berichtete das Blatt. Der Mann soll bei der Übergabe eines angeblich hochkarätigen Diamanten von falschen Scheichs getäuscht worden sein.

Hoffnung für gestrandeten Unglücks-Kapitän

THW will Frachter "Gondola" in der Elbe bei Schnackenburg bergenHoffnung für gestrandeten Unglücks-Kapitän

Schnackenburg (rpo). Der Kapitän des gestrandeten Unglücksschiffs soll endlich wieder Wasser unter seinem Kahn spüren. Nach gut zehn Monaten hat am Samstag die Bergung des im März in der Elbe auf Grund gelaufenen polnischen Frachters "Gondola" begonnen. Der Kapitän des gestrandeten Unglücksschiffs, Wlodzimierz Rosik, ist voller Hoffnung, seitdem am Samstag das Technische Hilfswerk (THW) aus Salzwedel mit dem Ziel anrückte, den fast 70 Meter langen Kahn wieder ins Fahrwasser zu bugsieren. "Ich hatte kaum noch an eine solche Hilfe geglaubt", freut er sich. Ob das Vorhaben in den nächsten Tagen gelingt, hängt nicht nur von der Bergungstechnik und dem Wasserstand ab, sondern auch von der amtlichen Schiffsuntersuchungskommission, die über Verkehrs- und Betriebssicherheit des Havaristen entscheidet, wie THW-Einsatzleiter Hans-Hermann Mietz erläuterte. Trotz mehrerer Schleppversuche war die "Gondola" unmittelbar nach dem Auflaufen beim damaligen Frühjahrshochwasser nicht mehr frei gekommen. Da keine Ladung an Bord war, konnte das Schiff auch nicht durch Umladen geleichtert werden. Der Niedrigpegel der Elbe, der wenig später einsetzte und bis jetzt anhält, hatte zur Folge, dass die "Gondola" aus Bydgoszcz (Bromberg) seit dem Frühsommer völlig auf dem Trockenen liegt. Statt der notwendigen Handbreit Wasser unter dem Kiel umwuchern Gräser und Kräuter den Schiffrumpf. Der Lastkahn wurde zu einer Touristenattraktion im Elb-Vierländereck zwischen Niedersachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. "Die angelaufene Rettungsaktion ist keine leichte Aufgabe, aber wir kommen gut voran", versicherte Einsatzleiter Mietz. Nach dem Anheben mit Bergewinden soll das etwa 450 Tonnen schwere Schiff mit Schwerlastluftkissen noch weiter angehoben und über ein Rollen- und Gleitsystem in das Fahrwasser befördert werden. Etwa 35.000 Euro könnte die Rettung kosten, schätzt Mietz. Da sich die Schiffsversicherung beteiligen will und zudem ein Spendenkonto mit über 200 Privatspenden eine Summe von über 10.000 Euro erbrachte, dürfte die finanzielle Seite seiner Ansicht nach abgesichert sein. Zudem arbeiten die an der Wochenendaktion mitwirkenden 76 THW-Mitarbeiter sowie 25 Einsatzkräfte von Polizei und Behörden ehrenamtlich. Kapitän Rosik ist von so viel Hilfsbereitschaft gerührt. Er gibt zu, dass er sich selbst in das Dilemma manövriert hat, als er bei schlechter Sicht und irritiert von einer Steinaufschüttung am Unglückstag schon vor der Hafeneinfahrt Schnackenburg die Fahrrinne verließ und in die überschwemmten Elbwiesen fuhr. "Doch jetzt sieht es so aus, als wenn doch noch alles wieder gut wird", sagte Rosik und verband das mit einem Dank an alle Helfer und Spender.

Leichenfund: Messner ließ Bruder nicht im Stich

Offenbar sterbliche Überreste von Bergsteiger Bruder entdecktLeichenfund: Messner ließ Bruder nicht im Stich

Hamburg (rpo). Der Bergsteiger Reinhold Messner hat seinen Bruder Günther vor 33 Jahren im Himalaya nicht im Stich gelassen. Das kann er jetzt möglicherweise belegen. Bei einer Expedition sei das Wadenbein von Günther Messner gefunden worden. Das schreibt die "Bild"-Zeitung. Den Fund habe man bereits vor drei Jahren gemacht, erst jetzt hätten Gen-Spezialisten aber nachgewiesen, dass es sich tatsächlich um die sterblichen Überreste von Günther Messner handele. Der damals 23-Jährige hatte 1970 zusammen mit seinem 25-jährigen Bruder Reinhold an einer Expedition auf dem Nanga Parbat teilgenommen. Beim Abstieg kam er ums Leben, nach Reinhold Messners Angaben wurde sein Bruder von einer Eislawine erfasst. Andere Teilnehmer der Expedition hatten Reinhold Messner dagegen vorgeworfen, er habe seinen höhenkranken Bruder im Stich gelassen und eine andere - prestigeträchtigere - Strecke für den Abstieg gewählt. Der Fund des Wadenbeins könne Reinhold Messners Darstellung belegen, schrieb die "Bild"-Zeitung. Der Fundort des Knochens liege in einem pakistanischen Gletscher auf 4.300 Meter Höhe, wenige hundert Meter unterhalb der Stelle, wo Günther Messner nach Angaben seines Bruders damals zu Tode gekommen sei. Das Blatt zitierte Reinhold Messner mit den Worten, er sei sicher, dass die Rufmordkampagne gegen ihn nun endgültig zusammenbreche.

Mormonen-Mädchen fliehen vor Zwangsheirat

Vielweiberei praktizieren sie meist heimlichMormonen-Mädchen fliehen vor Zwangsheirat

Salt Lake City (rpo). Aus Angst vor einer Zwangsheirat mit älteren Männern sind mindestens drei Mädchen in den USA geflohen. Die jungen Frauen verließen ihre Mormonen-Familien und sicherten sich in staatliche Obhut. Für sie bestimmte der "Prophet" den Ehemann.Wie Vertreter von Polizei und Sozialfürsorge am Freitag in Salt Lake City mitteilten, hatte der Sektenführer der "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage", Warren Jeffs, zuvor rund 20 Väter polygamer Familien aus der Sekte ausgeschlossen. Frauen und Kinder sollten ihnen weggenommen und möglicherweise verheiratet werden. Daraufhin flüchteten zwei Mädchen in Arizona sowie mindestens eins in Utah in staatliche Obhut. Mädchen werden in den Sektenfamilien nach Angaben von Elaine Tyler von der Organisation "Help the Child Brides" nicht gefragt, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. Sie erhielten keine Ausbildung, stattdessen würden sie auf eine frühe Heirat getrimmt, sagte Tyler. Im Alter von rund 13 Jahren bestimme der "Prophet" genannte Sektenführer, wen sie heiraten sollen. Schätzungen zufolge sind in Utah rund 30.000 Mormonen mit mehreren Frauen verheiratet, die Vielweiberei praktizieren sie meist heimlich. Die mormonische Kirchenführung hatte die Polygamie 1886 verboten, als Utah den Vereinigten Staaten beitrat. Der "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage", einer fundamentalistischen Abspaltung der mormonischen Kirche, gehören in den Städten Hilldale und Colorado City an der Grenze von Arizona und Utah jeweils zwischen 300 und 400 Menschen an.

Neun Menschen aus eingeschneitem Transporter gerettet

Brücken und Hauptstraßen in Istanbul für Verkehr freigegebenNeun Menschen aus eingeschneitem Transporter gerettet

Istanbul (rpo). Es waren endlose Stunden des Wartens. Nach den heftigen Schneefällen in der Türkei sind am Samstag neun Menschen aus einem eingeschneiten Transporter gerettet worden. Die Innenheizung habe den Eingeschlossenen das Leben gerettet.Die sechs Studenten, zwei Lehrer sowie ihr Fahrer saßen mehr als 16 Stunden in ihrem Fahrzeug in der Provinz Ersurum fest, meldete die Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag. Die Gruppe, die auf dem Weg zu einem Leichtathletikwettbewerb war, habe dank der Innenheizung des Wagens überlebt. Rettungskräfte hätten die Eingeschlossenen in der Nacht geborgen. In Istanbul wurden unterdessen die beiden großen Brücken, die den asiatischen und den europäischen Teil der Stadt miteinander verbinden, wieder geöffnet. Auch die großen Straßen wurden trotz Glatteisgefahr wieder für den Verkehr freigegeben. In den meisten Haushalten der Millionenstadt lief wieder Strom. Nach Einschätzung der Meteorologen ist der schlimmste Kälteeinbruch damit vorüber. Ab Montag sollten die Temperaturen wieder steigen. Bei den schweren Schneestürmen waren am Freitag nach Angaben der türkischen Behörden mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen.

Küblböck brauchte nach Dschungel einen Psychiater

Nach dem Kakerlaken-Bad hatte Daniel AlbträumeKüblböck brauchte nach Dschungel einen Psychiater

Hamburg (rpo). Aus dem Dschungel zum Psychiater: Die Mutproben in der RTL-Dschungel-Show hätte Daniel Küblböck ohne Hilfe nicht überstanden. Das Kakerlaken-Bad war ein Albtraum. Ein Traum sei aber sein Camp-Flirt Mariella Ahrens (34). Es gebe ein Wiedersehen. "Ohne die Hilfe eines Psychologen hätte ich den Aufenthalt nicht durchgestanden, sage Küblböck der "Bild"-Zeitung (Samstagausgabe) nach seiner Rückkehr von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" aus Australien. Nach dem Kakerlaken-Bad habe er Albträume gehabt, gestand Küblböck. Alles, was er in dem TV-Camp erlebt hat, möchte der 18-Jährige aber offenbar nicht vergessen. Seinen Camp-Flirt Mariella Ahrens (34) will Küblböck unbedingt wiedersehen. "Sie ist eine reife Frau mit traumhaften Brüsten - das ist unglaublich" , schwärmte Daniel. Er habe sich auch schon mit ihr zum Essen verabredet.Und der Dschungel-Funk sagt zudem:Ihre Läster-Attacken sind Caroline Beil nicht peinlich. Der "Welt am Sonntag" sagte sie allerdings: "Manchmal hätte ich doch lieber meine scharfe Zunge hüten sollen." Anfangs sei sie schon erschrocken über die Schlagzeilen gewesen, "aber dann habe ich auch gelacht. Herrgott, als ob es nichts Wichtigeres in der Nation gibt, als über mich zu schreiben", wird die 37-Jährige zitiert. Zu ihrer Teilnahme an der Show "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" sagte die frühere Moderatorin des Sat1-Magazins "Blitz": "Ich wollte mal was ganz Verrücktes ausprobieren." Die Erfahrung, physisch und psychisch an die Grenzen zu stoßen, habe sie sehr interessiert. Caroline Beil ist mit dem Verleger Hendrik te Neues verheiratet. Dass es in der Ehe kriselt, hatte sie bereits dementiert. Auf die Frage nach Nachwuchs sagte sie jetzt laut "Welt am Sonntag": "Wenn es soweit ist, teile ich es den Medien rechtzeitig mit."

Was sollen die Stunden vorm TV-Gerät kosten?

KEF soll TV-Gebührenerhöhung neu berechnenWas sollen die Stunden vorm TV-Gerät kosten?

München (rpo). Müssen die Deutschen nun doch nicht mehr für die Abende vorm TV-Gerät zahlen? Die Rundfunkkommission KEF soll seine Empfehlung für eine um 1,09 Euro höhere Gebühr unter Spargesichtspunkten neu berechnen. Das fordern die Ministerpräsidenten der Länder.Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" am Samstag vorab berichtet, verständigten sich darauf am Freitagabend die Chefs der Staatskanzleien in Berlin. Der Vorschlag des ARD-Vorsitzenden und NDR-Intendanten Jobst Plog, die bundeseinheitliche Rundfunkgebühr durch eine regional gesplittete Abgabe zu ersetzen, werde unterdessen von den meisten Bundesländern abgelehnt. Der Chef der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei, Wolfram Kuschke (SPD), befürchtet dem Bericht zufolge, dass eine Abschaffung der Einheitsgebühr die von den Ländern getragenen Gemeinschaftseinrichtungen ARD, ZDF und Deutschlandradio gefährden würde. Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) tritt laut "Focus" ebenfalls für die einheitliche Gebühr ein, hätte aber angesichts des Finanzaufkommens der Vier-Länder-Anstalt Norddeutscher Rundfunk mit einer Regionalgebühr "kein Problem".

Starfotograf Newton tödlich verunglückt
Starfotograf Newton tödlich verunglückt

Von Aktaufnahmen unterkühlter Erotik bis träumerischen NaturfotosStarfotograf Newton tödlich verunglückt

Los Angeles (rpo) Er war der große Star hinter der Kamera. Der deutsch-amerikanische Fotograf Helmut Newton ist im Alter von 83 Jahren tödlich verunglückt. Er fuhr gegen eine Mauer.Mit seinen Aktaufnahmen von unterkühlter Erotik, aber auch mit Naturfotografien und Porträts von Prominenten gehörte Newton zu den herausragenden Fotografen des 20. Jahrhunderts. Newton war am Freitag in Hollywood mit seinem Cadillac unterwegs. Bei der Ausfahrt von einem Parkplatz des Hotels Chateau Marmont verlor er nach Polizeiangaben die Kontrolle über das Auto und fuhr in eine Mauer auf der anderen Straßenseite. Er wurde noch ins Cedars-Sinai-Krankenhaus von Los Angeles gebracht, wo er wenig später seinen Verletzungen erlag. "Wir werden ihn sehr vermissen", sagte "Playboy"-Gründer Hugh Hefner. "Er war ein Gigant." Newton habe "die Grenzen der Fotografie ausgeweitet" und mit seinen Werken zahllose Fotografen beeinflusst. In den letzten Jahren pendelte Newton häufig zwischen seinen Wohnsitzen in Los Angeles und Monte Carlo und war auch des öfteren in seiner Heimatstadt Berlin zu sehen. Erst vor drei Monaten hatte er mehr als 1.000 Werke aus seinem umfangreichen Archiv der Stiftung Preußischer Kulturbesitz übergeben. Die Fotos sollen ab Juni in wechselnden Ausstellungen in der ehemaligen Kunstbibliothek am Bahnhof Zoo zu besichtigen sein. Newton hatte angekündigt, das wilhelminische Gebäude auf eigene Kosten renovieren zu lassen. Newton wurde am 31. Oktober 1920 in Berlin als Sohn eines jüdischen Knopffabrikanten und einer Amerikanerin geboren. 1936 begann er eine Fotografenlehre, zwei Jahre später floh er mit seiner Familie aus Deutschland erst nach Singapur und dann nach Australien. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Newton zunächst als Fotoreporter, ehe er sich der Modefotografie zuwandte. Seinen internationalen Durchbruch feierte er 1961 in Paris mit Aufnahmen für das Magazin "Vogue". 1976 erschien der erste Portfolio-Band "White Women". Zu seinem Markenzeichen wurde die Großformat-Serie "Big Nudes", die Newton 1982 veröffentlichte. Feministen wie "Emma"-Herausgeberin Alice Schwarzer kritisierten Newtons Arbeiten als sexistisch. Newton reagierte darauf mit der Erklärung: "Ich inszeniere die natürliche Sexualität der Frauen, ihr Verhalten im Alltag." Mit Tagesgagen bis zu 100.000 Mark galt Newton in den 80er Jahren als der teuerste Fotograf der Welt. Da er ohne Kinder blieb, kündigte er an, seinen gesamten Nachlass nach Berlin zu bringen. Newton hinterlässt seine Frau June, die unter dem Namen Alice Springs ebenfalls als Fotografin wirkt.

Busunglück auf A9 durch erhöhte Geschwindigkeit

Dänischer Reisebus fährt auf zwei Lastwagen aufBusunglück auf A9 durch erhöhte Geschwindigkeit

Eisenberg (rpo). Bei einem schweren Busunglück auf der Autobahn A9 sind in Thüringen drei Menschen getötet und 42 weitere teils schwer verletzt worden. Drei Tote und 40 zum Teil schwer Verletzte hat am Wochenende ein schwerer Busunfall auf der Autobahn 9 in Thüringen gefordert. Die fast ausnahmslos aus Dänemark kommenden Fahrgäste waren auf dem Weg in die Skiferien nach Österreich, als der Bus in der Nacht zum Samstag mit überhöhter Geschwindigkeit in zwei Lastwagen raste, die wegen eines anderen Unfalls auf der Autobahn hatten anhalten müssen. Bei einem weiteren Busunfall in Ungarn kamen zwei Menschen ums Leben. Bei den Toten aus dem in Thüringen verunglückten Reisebus handelt es sich nach Polizeiangaben um die 47-jährige Busfahrerin aus Norwegen, ihre 39 Jahre alte Beifahrerin aus Dänemark und eine ebenfalls dänische Urlauberin im Alter von 58 Jahren. Weitere 40 Reisende wurden verletzt, zwei davon lebensgefährlich. Unter den Verletzten befindet sich auch einer der beiden Lastwagenfahrer und sein Beifahrer. Bus fuhr auf Lkw aufDen Angaben zufolge fuhr der Bus gegen 01.10 Uhr nachts in der Nähe der Autobahnauffahrt Bad Klosterlausnitz in Richtung München auf die beiden Lastwagen auf. Kurz vor der Unfallstelle verengt sich die A9 von drei auf zwei Richtungsfahrbahnen, weshalb an der Stelle nur 80 Stundenkilometer erlaubt sind. Der Bus sei aber mit einer "erheblich höheren als der zulässigen Geschwindigkeit" gefahren, sagte Polizeisprecherin Steffi Chmelik vor Ort. Die Fahrbahn war nicht verschneit. Bei dem Aufprall schoben sich die Anhänger in den Bus, dessen vorderer Teil bei dem Unfall vollständig zerstört wurde. Unverletzt blieb kein einziger der insgesamt 43 Insassen. Die Fahrgäste waren mit Ausnahme einer britischen Staatsangehörigen ausnahmslos Dänen. 100 Rettungskräfte im EinsatzNeben rund 65 Polizisten waren über 100 Rettungskräfte, zwei Rettungshubschrauber und mehrere Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz. Die Verletzten wurden in umliegende Kliniken nach Jena, Gera, Bad Berka, Eisenberg und Halle gebracht. Die Beamten der Autobahnpolizei Hermsdorf hatten zuvor an der Stelle einen Unfall bei einem Auto aufgenommen, weswegen die beiden Lastwagen zum Anhalten gezwungen waren. Da Polizei bereits vor Ort war, konnten die Rettungsmaßnahmen unverzüglich eingeleitet werden, wie Chmelik mitteilte. Die Autobahn in Richtung Berlin war nach stundenlanger Sperrung um 04.45 Uhr wieder frei; in Richtung München konnte der Verkehr erst um 06.10 Uhr freigegeben werden. Der thüringische Innenminister Andreas Trautvetter, der sich zum Unglücksort begab, würdigte den Einsatz aller beteiligten Kräfte als professionell. Den Bus hatte die Reisegesellschaft Hoejmark Rejser in Ringkøbing im nordwestlichen Dänemark von dem Besitzer Maxbus aus der Nähe von Aulum gechartert. Hoejmark Rejser organisiert Skiferien und Skiausflüge nach Österreich und Italien. Der Bus war unterwegs nach St. Johann, Wagrain und Badgastein in Österreich. Der Geschäftsführer der Charterfirma, Bjarke Hansen, drückte sein tiefes Bedauern über den tragischen Unfall aus. Es werde alles getan, um den Betroffenen zu helfen. Weiterer Unfall in UngarnBei einem weiteren Busunfall in Ungarn kamen am Samstag zwei Menschen ums Leben. 13 weitere wurden verletzt, als der Bus von der Straße abkam und in einen Abwassergraben stürzte. Der Bus war mit 21 Fahrgästen auf dem Weg nach Warschau. Zur Unglücksursache sagte Polizeisprecherin Andrea Belicza, der Fahrer sei wahrscheinlich am Steuer eingeschlafen. Er sei verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Der Unfall ereignete sich auf der Autobahn M5 etwa 50 Kilometer südöstlich von Budapest.