RTL schickt Prominente zum Überleben in den DschungelZehn "Stars" im Urwald: Costa Cordalis isst lebenden Käfer
Köln (rpo). Der Container ist passé, ab sofort lockt der Dschungel: Der Fernsehsender RTL schickt zehn Promis in den australischen Dschungel. Bei einer Vorbereitung zeigte sich Costa Cordalis bereits ganz mutig: Er biss einem lebenden Hirsch-Käfer den Kopf ab.Die Auslese soll dabei aber nicht auf natürlichem Weg erfolgen, sondern per Telefon: Nach einer Woche "Survival"-Training bestimmen die Fernsehzuschauer nach und nach, wer das Dschungel-Camp verlassen muss - oder darf. Je länger ein Promi "überlebt", desto mehr Geld fließt dem von ihm bestimmten karitativen Zweck zu. Knapp vier Jahre nach der damals heftig umstrittenen ersten "Big-Brother"-Staffel, deren Nachfolger nur noch wenige Zuschauer lockten, hat es der Kölner Sender geschafft, zehn Prominente zu finden, die sich mal wieder auf dem Bildschirm sehen wollen und dafür offenbar einiges in Kauf zu nehmen bereit sind. "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" - unter diesem Motto wagen sich fünf Frauen und fünf Männer zwei Wochen in den Dschungel nahe der Gold Coast im Osten Australiens, den "gefährlichsten Dschungel der Welt", wie der Sender versichert. Mit von der Partie sind Ex-Tagesschau-Sprecherin Susan Stahnke, Sat1-Moderatorin Carolin Beil, Kabarettistin Lisa Fitz, Schauspielerin Mariella Ahrens, RTL-"Astrofee" Antonia Langsdorf, Ex-Hochspringer Carlo Tränhardt, Schlagersänger Costa Cordalis, Möchtegern-"Superstar" Daniel Küblböck, Jung-Schauspieler Dustin Semmelrogge sowie "Gottlieb Wendehals"-Werner Böhm als Stubenältester. Vor den Augen interessierter Zuschauer werden sie am Freitag ihr Urwald-Camp beziehen und dann sehen, wie sie mit Lianen und Giftspinnen zurechtkommen. Begleitet wird das Ganze laut Sender "aus sicherer Entfernung" in einer "amüsanten Mischung aus Mitgefühl, lustigen Kommentaren und kleinen Spötteleien" von RTL-Intelligenz-Bestie Sonja Zietlow und dem kugelförmigen Schauspieler Dirk Bach. Täglich um 22.15 Uhr wollen sie zeigen, wie es den Promis geht, die "ihren gewohnten Luxus gegen Feldbetten, Schlafsäcke, Lagerfeuer und ein Plumpsklo" tauschen müssen. Waschen können sie sich nur am campeigenen Teich. Täglich muss sich einer der Teilnehmer einer "Prüfung" unterziehen, von deren Erfolg es abhängt, wie viel die Mannschaft an diesem Tag zu essen bekommt. Nach einer Woche wird dann jeden Tag einer rausgewählt, im Finale treten die drei übrig gebliebenen Tarzans - oder Janes - gegeneinander an. Kampf gegen AmeisensticheDer Kölner Sender bedient sich eines Formats, das bereits in Großbritannien und den USA erfolgreich lief. In Großbritannien verfolgten die erste Staffel von "I'm a celebrity, get me out of here!" im Jahr 2002 laut RTL durchschnittlich 7,2 Millionen Zuschauer, die zweite Staffel ein Jahr später zog sogar durchschnittlich 13 Millionen Zuschauer an. Wie erfolgreich die Show in Deutschland wird, bleibt abzuwarten - und auch, ob danach weitere Promis bereit sein werden, sich derartige Strapazen anzutun. Denn die sind wirklich hart: Die Promis bekommen nicht nur ihre Handys abgenommen, sondern dürfen darüber hinaus auch nur zwei Luxusgegenstände mit ins Camp nehmen. Ihr Essen müssen sie sich selbst kochen und sich daneben gegen Ameisenstiche und Spinnen in Schlafsäcken verteidigen. Doch wenn es zu schlimm wird, steht es jedem Star frei, einfach laut die erlösenden Worte "Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" zu schreien.Lebendes LunchVorab haben die zehn Prominenten u.a. eine Einweisung in die kulinarischen Köstlichkeiten. Die fand in dem Hotel statt, in dem die Promis auf den Start ihres Abenteuers warteten. Auf dem kreisrunden Esstisch: Holzteller, Holzbesteck und hölzerne Essenshauben für zehn Personen. Großer Schock dann als die ersten Hauben von den Tellern genommen wurden: Hirschkäfer, Mehlwürmer, Heuschrecken, Naturpflaumen und Maden zierten den Tisch. Daniel Küblböck fand einige zappelnde Skorpione auf seinem Teller. "Igitt", brüllte der Eggenfelder und sprang von seinem Stuhl auf. Lisa Fitz machte dann den Anfang und nahm ganz locker einige Ameisen in den Mund. "Schmecken ein bisschen wie Stroh!", so der Kommentar der Kabarettistin. Gar nicht mehr zu stoppen: Costa Cordalis. Was die Anderen verschmähten, schob er sich genüsslich in den Mund. Selbst vor einem lebendigen Hirschkäfer schrak er nicht zurück, biss ihm den Kopf ab und reichte den zappelnden Rest an Werner Böhm weiter.Schon diese Vorbereitung zeigt, dass die Frage, welche Stars es wie lange im Duschungel aushalten, wohl am spannendsten wird. Im Vorfeld wurden bereits heftige Drohungen ausgestoßen: Während Daniel Küblböck erklärte, er werde "allen zeigen, wie hart ich sein kann!", kündigte Costa Cordalis an, er werde mit seinen Liedern und seiner Gitarre "für positive Stimmung im Busch" sorgen". Da bleibt abzuwarten, wann der erste Ruf "Holt mich hier raus!" ertönt.