Alle Panorama-Artikel vom 06. Januar 2004
Ägypten: Flugschreiber der Unglücksmaschine geortet
Ägypten: Flugschreiber der Unglücksmaschine geortet

Angehörige fliegen zu Trauerfeier nach ÄgyptenÄgypten: Flugschreiber der Unglücksmaschine geortet

Scharm el Scheich/Paris (rpo). Nach dem Absturz einer ägyptischen Chartermaschine über dem Roten Meer ist einer der Flugschreiber geortet worden. Allerdings gibt es bei der Bergung Probleme. Ein französischer Marinesprecher teilte am Dienstagabend mit, dass an dieser Stelle das Wasser zu tief ist und der Flugschreiber zunächst nicht geborgen werden könne. Angehörige der Opfer und der französische Außenminister Dominique de Villepin fliegen am Mittwoch in den Badeort Scharm el Scheich, wie der Quai d'Orsay mitteilte. Am Donnerstag sind dort zwei Trauerfeiern geplant. Bei dem Absturz der elf Jahre alten Boeing 737 der Flash Airlines waren am Samstag alle 148 Insassen ums Leben gekommen, darunter 133 französische Touristen. Nach den Angaben von Konteradmiral Jacques Mazars ist weiteres Spezialgerät erforderlich, um den Flugschreiber zu bergen. Er befinde sich in einer Wassertiefe von 600 bis 800 Metern, sagte er in Scharm el Scheich. Die französische Marine hat einen Unterwasserroboter entsandt, der bis zu 400 Meter tief tauchen kann. Ohne den Flugschreiber kann die Unglücksursache nicht ermittelt werden. Der Chef der französischen Flugaufsichtsbehörde DGAC, Michel Wachenheim, wollte am Montagabend einen kriminellen Hintergrund nicht ausschließen. Die bislang geborgenen Leichenteile zeigten jedoch keine Verbrennungen; ein Indiz, dass es an Bord der Boeing vor dem Absturz nicht zu einer Explosion gekommen sein kann. Zweifel an der SicherheitAn der Sicherheit des Unglücksflugzeugs gibt es Zweifel. Schweizer Behörden stellten bei Kontrollen von zwei Flash-Airlines-Jets 2002 gravierende Mängel fest und verhängten ein Landeverbot. So fehlten Unterlagen für die Navigation an Bord, die Berechnungen der Treibstoffreserven erfolgten nicht nach internationalen Standards, und es gab Probleme bei der Beschilderung der Notausgänge. Zudem seien offensichtliche Wartungsmängel an Fahrwerk, Triebwerken und der Flugsteuerung festgestellt worden, berichtete das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) am Montag.

FAZ: Höhere Rundfunkgebühr kommt später

Verschiebung um ein halbes Jahr erwartetFAZ: Höhere Rundfunkgebühr kommt später

Frankfurt/Main (rpo). Nach eine Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Mittwochausgabe) wird sich die für Anfang 2005 anstehende Erhöhung der Rundfunkgebühren für ARD und ZDF erstmals seit Jahrzehnten verzögern. Mit der rechtzeitigen Einigung auf ein von mehreren Ländern gefordertes Sparprogramm sei kaum noch zu rechnen, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Kreise der für die Rundfunkpolitik zuständigen Bundesländer. Erwartet wird demnach eine Verschiebung um ein halbes bis ein Jahr. In Länderkreisen werde dies als wahrscheinlicher Kompromiss zwischen Befürwortern und Gegnern von schärferen Sparmaßnahmen bei den Rundfunkanstalten gehandelt. Für ARD und ZDF dürfte die Verschiebung zu vorübergehenden Mindereinnahmen von bis zu 450 Millionen Euro führen. Am Mittwoch sollte die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) ihren Gebührenvorschlag übergeben, der eine Anhebung der monatlichen Gebühr um 1,09 Euro auf 17,24 Euro vorsieht.

NRW: Wohnungsbrände halten Feuerwehr in Atem

Sieben Personen verletztNRW: Wohnungsbrände halten Feuerwehr in Atem

Düsseldorf (rpo). Mindestens sieben Menschen wurden am Dienstag bei Wohnungsbränden in Nordrhein-Westfalen zum Teil schwer verletzt. Drei Bewohner eines Dortmunder Hauses sprangen in die Tiefe, weil im ersten Geschoss ein Feuer ausgebrochen war. Dabei verletzten sie sich schwer. Drei weitere Personen konnte die Feuerwehr leicht verletzt bergen. Bei einem Brand in Grefrath erlitt zudem eine Zehnjährige schwere Verletzungen. Nach Polizeiangaben hatte das Kind mehrere Teelichter entzündet, die ein Weihnachtsgesteck in Brand setzten. Das Mädchen konnte noch selbst die Feuerwehr anrufen und nach draußen laufen. Der durch die Flammen verursachte Schaden wird auf rund 25.000 Euro beziffert. In Mülheim an der Ruhr konnte eine gehbehinderte Frau knapp dem Tod entrinnen, nachdem in ihrer Wohnung ein Brand ausgebrochen war. Die auf den Rollstuhl angewiesene 58-jährige schleppte sich aus eigener Kraft ins Treppenhaus und erlitt eine Rauchgasvergiftung. Brandauslöser war hier nach ersten Ermittlungen eine umgestürzte, eingeschaltete Nachttischlampe. Die Glühbirne entzündete den Teppichboden. Insgesamt entstand ein Sachschaden von rund 50.000 Euro. In Viersen wurde ein Einfamilienhaus durch ein Feuer total zerstört. Die 89-jährige Bewohnerin konnte sich bei ihrer Nachbarin in Sicherheit bringen. Die brennende Kerze einer Weihnachtsdekoration hatte das Feuer ausgelöst. Der Sachschaden beläuft sich nach erster Einschätzung auf mehrere 100.000 Euro. In Lünen fahndet die Polizei zudem seit Tagen nach unbekannten Brandstiftern, die immer im selben Mehrfamilienhaus Feuer legten. Am Dienstag brach in dem Gebäude zum dritten Mal seit Jahresanfang ein Feuer aus. Der Brand wurde diesmal in der Nacht in einer Wohnung im ersten Stock gelegt, in die die Täter eindrangen. Die beiden Bewohner, die zunächst nichts bemerkt hatten, musste die Feuerwehr mit einer Drehleiter aus dem Gebäude retten. Mülltonne in Brand gestecktAm Sonntag hatten Unbekannte in dem Haus schon eine Mülltonne in Brand gesteckt. Da der Hausflur komplett verqualmt war, musste die Feuerwehr sämtliche Bewohner mit Drehleitern aus dem Haus holen. Am Samstag brannten ebenfalls Müll sowie Papierabfälle in dem Haus. Nach eigenen Angaben verfolgt die Polizei inzwischen eine erste Spur. Details dazu wurden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht genannt. Am späten Montagabend hatte in Hagen des weiteren eine herunter gebrannte Wachskerze an einem Weihnachtsbaum einen Wohnungsbrand ausgelöst. Vom Weihnachtsbaum aus breitete sich das Feuer laut Polizei schnell auf die Möbel aus. Die Bewohner, ein Rentnerehepaar, konnten sich aber unverletzt aus der brennenden Wohnung retten. Der Sachschaden wurde auf rund 20.000 Euro geschätzt.

RTL übernimmt Mehrheit an n-tv

Bundeskartellamt gab grünes LichtRTL übernimmt Mehrheit an n-tv

Bonn (rpo). Marktführer RTL hat die Mehrheit an dem Nachrichtensender n-tv übernommen. Einen entsprechenden Antrag der Kölner RTL Television vom 15. Dezember erteilte das Bundeskartellamt vor Weihnachten grünes Licht. Danach wird RTL die bisher im Besitz des Bonner Verlegers Norman Rentrop befindlichen 1,6 Prozent übernehmen. Eine Mehrheit sei jedoch nicht angestrebt, sagte RTL-Sprecher Thorsten Grothe. Vielmehr sei eine 50-50-Lösung mit dem zweiten Anteilseigner, der CNN/Time Warner-Gruppe, angestrebt. Bisher hielt RTL 48,6 Prozent an n-tv. Durch den Erwerb der Rentrop-Beteiligung würde der Kölner Unterhaltungssender 50,2 Prozent und damit die Mehrheit an n-tv bekommen. CNN/Time Warner ist im Besitz von 49,8 Prozent. Grothe unterstrich, n-tv sei ein "Gemeinschaftsprojekt" der beiden Medien-Konzerne. Dabei werde es auch bleiben. Die Übertragung der 0,2 Prozent an CNN/Time Warner werde deshalb "der nächste Schritt" sein. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte vor einem Jahr berichtet, RTL plane, n-tv ganz zu übernehmen. In einem geheimen Abkommen habe sich der Fernseh-Gigant aus der Bertelsmann-Gruppe die Vorkaufsrechte für den CNN/Time Warner-Anteil für den Fall gesichert, dass die Amerikaner von ihrem Recht Gebrauch machten, zwischen Herbst 2004 und Frühjahr 2007 bei n-tv auszusteigen. Grothe bestätigte, das Vorkaufsrecht für die Anteile des US-Konzerns im Falle von dessen Rückzug sei Bestandteil eines "Joint-Venture-Agreements". Dies sei aber ein üblicher Vorgang. RTL strebe nicht die Mehrheit bei n-tv an. Das Bundeskartellamt hatte den Schritt der Sprecherin zufolge genehmigt, weil sich aus der Verschiebung der Anteile das "Kontrollverhältnis" für n-tv nicht ändern würde.

Mysteriöses Gewaltverbrechen an Dreijähriger

Rätsel um Tod eines KleinkindesMysteriöses Gewaltverbrechen an Dreijähriger

Weißenhorn (rpo). Die Polizei im bayerischen Krumbach steht vor einem Rätsel. Am Montag war eine schwer misshandelte Dreijährige auf einer Krankenhaus-Toilette gefunden worden. Wenig später verstarb sie. Von den Eltern fehlt jede Spur.Wie die zuständige Polizeidirektion Krumbach am Dienstag mitteilte, war zunächst weder die Identität des Kindes bekannt, noch gab es Hinweise auf die Täter. Eine Besucherin fand das schwer verletzte Mädchen auf der allen zugänglichen Toilette im dritten Stock des Krankenhauses, wie Polizeisprecher Armin Mayer sagte. Das hellhäutige Kind war nackt und lag auf einem weißen Bettlaken auf dem Fußboden. Es war laut Polizei zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr ansprechbar. Das relativ kräftige Mädchen hatte wohl blonde oder hellbraune Haare, sein Kopf war aber kahlrasiert. Sein Körper war überzogen mit Spuren schwerer stumpfer Gewalteinwirkung, wie Mayer mitteilte. Daneben gab es aber auch Hautdefekte, die auf Kratzer hindeuteten. Für sexuellen Missbrauch gibt es nach Mayers Angaben dem bisherigen Ermittlungsstand zufolge keine Anhaltspunkte. Die Obduktion des Kindes sollte am Mittwoch oder am Donnerstag erfolgen. Gestorben war das Mädchen wahrscheinlich an Folge der inneren Verletzungen, die es sowohl am Kopf als auch am Körper erlitten hatte. Die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet. Zunächst gab es laut Mayer keinerlei Hinweise auf die Identität des Kindes oder darauf, wie es auf die Toilette gelangte. Es gab keine Vermisstenanzeige. Die Polizei suchte intensiv nach Zeugen.

Chaoswetter: Temperaturunterschied von 22 Grad

In Aachen war's am wärmstenChaoswetter: Temperaturunterschied von 22 Grad

Berlin (rpo). Über Deutschland hat sich am Dienstag ein Chaoswetter ausgetobt, das für einen Temperaturunterschied von 22 Grad in der Republik gesorgt hat. Am wärmsten ist es dabei in Aachen gewesen.Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach registrierte im westlichen Aachen einen Tiefstwert von plus 5 und im östlichen Oschatz von minus 17 Grad. Nach Angaben der Meteorologen sorgte eine warme Luftschicht zwischen etwa 600 und 1500 Metern Höhe mit Temperaturen über null Grad dafür, dass der Schnee auftaute und dann als Regen auf den Boden fiel. Deshalb hatte der Wetterdienst bereits am Morgen vielerorts vor spiegelglatten Fahrbahnen in Nord- und Ostdeutschland gewarnt. Betroffen waren Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, das östliche Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Hamburg und die Prignitz in Brandenburg. Besonders schlimm war es östlich der Weser. Auf der A 27 bei Walsrode kamen drei Lastwagen bei Glatteis ins Schleudern und stellten sich quer. Die Autobahn musste für mehrere Stunden voll gesperrt werden. Ein ähnlicher Unfall, ebenfalls mit drei Lkw, ereignete sich auf der A 2 bei Hämeler Wald. In beiden Fällen kamen die Brummifahrer mit dem Schrecken davon.Schneefront in Berlin erwartetIn den Nachmittagsstunden erreichte das Niederschlagsgebiet auch Brandenburg. Es sollte zunächst der Prignitz, dem Havelland und dem Flämig leichte Schneefälle bringen, sagte Jörg Riemann vom privaten Wetterdienst MC Wetter. Gegen Abend wurde die Schneefront auch in Berlin sowie an Oder und Neiße erwartet. Die Niederschläge verwandelten sich auf dem gefrorenen Boden sofort in Blitzeis, warnte Riemann. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt könnten Straßen und Bürgersteige bis in die Morgenstunden des Mittwoch "höllisch glatt" sein. Ausreichend Schnee sorgte in vielen bayerischen Skigebieten für optimale Wintersportverhältnisse. Am dicksten war die Schneedecke auf der Zugspitze mit derzeit 215 Zentimetern. Doch auch das Nebelhorn bei Oberstdorf und das Karwendelgebirge bei Mittenwald boten in den Höhenlagen mit 90 und 105 Zentimetern Unterlage beste Wintersportverhältnisse. Immerhin 80 Zentimeter waren es im Skigebiet Fellhorn-Kanzelwand und 70 in Balderschwang. Auch im Mittelgebirge hatten die Schneefälle die Lage für Wintersportler verbessert.Neuschnee bringt LawinengefahrNach Angaben des Wetterdienstes fiel auch im Flachland viel Schnee, allein 16 Zentimeter waren es in München. Bitter kalt war es nur noch in Ostbayern. In Hof wurden minus 11,4 Grad gemessen, in Passau minus 7,5 Grad und in Weiden minus 9,8 Grad. Mit dem Neuschnee ist auch die Lawinengefahr im bayerischen Alpenraum gestiegen. Der Warndienst meldete Stufe drei auf der fünfstufigen Lawinenwarnskala. An Gefahrenstellen wie frisch eingewehten Hangzonen oder kammnahen Steilhängen könnten schon einzelne Skifahrer oder Snowboarder ein Schneebrett auslösen. Besonders gefährdet seien die neuschneereichen Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen. Da für Mittwoch weitere Niederschläge angekündigt wurden, ist die Lawinenlage nach Einschätzung der Münchner Lawinenwarnzentrale auch in den nächsten Tagen angespannt. Für die nächsten Tage prognostizierten die Meteorologen deutlich milderes, "wenig winterliches" Wetter.

Raucherklage: Es geht in die nächste Runde

"Ernte 23"-Raucher legt Berufung gegen Arnsberger Urteil einRaucherklage: Es geht in die nächste Runde

Hamm (rpo). Es ist die erste Raucherklage in Deutschland und sie geht nun in die zweite Instanz: Nach Gerichtsangaben vom Dienstag legte der herzkranke Kläger Berufung gegen das Urteil aus der ersten Instanz ein. Es geht um 213.000 Euro.Er legt die Berufung beim Oberlandesgericht (OLG) Hamm gegen das Urteil des Landgerichts Arsnberg ein, das seine 213. 000-Euro-Klage gegen den Tabakkonzern Reemtsma Mitte November abgewiesen hatte. Die Arnsberger Richter befanden damals, Raucher trügen selbst die Verantwortung für ihr Handeln und könnten damit verbundene Risiken "nicht auf den Hersteller abwälzen". Ein Termin für die mündliche Verhandlung im Berufungsverfahren stand zunächst nicht fest. Die Berufung ging dem Sprecher zufolge bereits am 17. Dezember beim OLG Hamm ein. Der aus Lippetal stammende 56-jährige Kläger Wolfgang Heine will vor Gericht nachweisen, dass Reemtsma Zigaretten der Marke "Ernte 23" suchtfördernde und -verstärkende Substanzen beimische. Die dadurch entstandene Abhängigkeit habe es ihm als langjährigen Konsumenten von Zigaretten dieser Marke unmöglich gemacht, mit dem Rauchen aufzuhören. Heine hatte nach eigenen Angaben von 1964 bis 1993 täglich rund 40 Zigaretten geraucht. Nach einem Herzinfarkt und einer Bypass-Operation reduzierte er den Konsum, ohne das Rauchen jedoch ganz aufzugeben. Rechtsprechung deutscher Gerichte angeschlossenDie Arnsberger Zivilkammer hatte sich mit ihrem erstinstanzlichen Urteil der Rechtsprechung deutscher Gerichte angeschlossen, die bislang Prozesskostenhilfe bei Raucherklagen wegen fehlender Erfolgsaussichten durchweg ablehnten. Auch Heines Klage wurde lediglich durch Formfehler ermöglicht, die seiner Rechtsschutzversicherung beim Ablehnungsbescheid über Prozesskostenhilfe unterlaufen waren. Kläger-Anwalt Burkhard Oexmann hatte bereits nach Abweisung der Klage in Arnsberg angekündigt, dass das Verfahren möglicherweise erst vor dem Bundesgerichtshof endgültig entschieden werde.

Schreinemakers mit lauem Quoten-Comeback

MDR: "Wir haben Geduld"Schreinemakers mit lauem Quoten-Comeback

Berlin (rpo). Margarethe Schreinemarkers war lange Zeit vom Bildschirm verschwunden. Und so richtig vermisst hat sie offenbar niemand. Denn ihr Comeback in der ARD hat nur mäßig Zuschauer vor die Bildschirme gelockt.Insgesamt hätten 910.000 die 50-minütige Sendung "Schreinemakers" verfolgt, teilte der das Magazin produzierende Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) am Dienstag mit. Das habe einem Marktanteil von 7,8 Prozent entsprochen. Zum Vergleich: Die anschließende Talk-Sendung "Fliege" schalteten fast 1,7 Millionen Zuschauer ein. Damit schaffte der Fernseh-Pfarrer 11,4 Prozent Marktanteil. MDR-Fernsehdirektor Wolfgang Vietze zeigte sich dennoch zufrieden. Für den Sendeplatz am frühen Nachmittag habe Schreinemakers eine "gute Quote" erzielt. Um ein Format zu etablieren müsse man aber Geduld haben, "und wir haben Geduld", fügte er hinzu. Nach 32 Sendungen will Vietze Bilanz ziehen und über die Fortsetzung der Sendung entscheiden. "Schreinemakers" wird im Auftrag des MDR von der Bavaria Entertainment in Leipzig für die ARD produziert. Die Sendung läuft montags bis freitags von 14.10 bis 15 Uhr.

"Öko-Test": Fertigsalate oft mit Keimen belastet

13 von 19 Proben über den Richtwerten"Öko-Test": Fertigsalate oft mit Keimen belastet

Frankfurt/Main (rpo). Fertigsalate aus der Tüte sind eine praktische Sache - aber offenbar auch eine gefährliche. Das Verbrauchermagazin "Öko-Test" fand jetzt heraus, dass die Salate oft mit zu vielen Keimen belastet sind.Das Magazin testete eigenen Angaben zufolge 19 Mischsalate aus dem Supermarkt, und fand in 13 Proben Keimzahlen über den von Experten empfohlenen Richtwerten. Die Mikroorganismen im Salat gelten als potenzielle Krankheitserreger, die insbesondere für geschwächte Personen problematisch werden können. Zudem fördern sie den Verderb des Salates. In fünf Salaten fanden die Tester zu viel Nitrit, das im Magen zu Krebs erregenden Nitrosaminen reagieren kann, und in einem das verbotene Pestizid Endosulfan.

An der Kölner Uni raucht nur noch der Kopf

Zigaretten selbst in Toiletten verbotenAn der Kölner Uni raucht nur noch der Kopf

Köln (rpo). Gesünder studieren in Köln: Die größte deutsche Hochschule hat ein absolutes Rauchverbot in der Uni verhängt. Bei den 63.000 Studierenden soll künftig nur noch der Kopf rauchen.Das Rektorat der Universität beschloss "auf Grund vielfältiger Klagen von Beschäftigten, Studierenden und Gästen", den blauen Dunst künftig in allen öffentlich zugänglichen Räumen zu untersagen. Glimmstängel seien künftig weder in Hörsälen und Seminarräumen noch im Treppenhaus, auf den Fluren oder den Toiletten erlaubt, teilte die Hochschule am Dienstag mit. Der Auftakt der Aktion "Rauchfreie Uni Köln" wird begleitet von Vorträgen mit Themen wie "Nicht die Lunge soll rauchen, sondern der Kopf", "Arbeit, Stress-Burnout und Rauchen" oder "Rauchen: Freiheit oder Sklaverei?". Außerdem bietet die Universität zusammen mit den Krankenkassen Raucherentwöhnungskurse an.

Brand in ICE: Sachschaden in Millionenhöhe

Keine Verletzten bei Feuer nahe Leipziger HauptbahnhofBrand in ICE: Sachschaden in Millionenhöhe

Leipzig (rpo). Bei einem Brand in einem leeren ICE ist am frühen Dienstagmorgen ein Sachschaden in Millionenhöhe entstanden. Der Zug war in der Nähe des Leipziger Hauptbahnhofs abgestellt.Verletzt wurde bei dem Feuer niemand, wie der Bundesgrenzschutz (BGS) mitteilte. Ein Waggon brannte komplett aus, ein zweiter wurde erheblich beschädigt. Die Ursache für den Brand sei noch nicht bekannt, menschliches Versagen aber auszuschließen, hieß es. Vermutet werde ein technischer Defekt. Die Feuerwehr brachte den Brand laut BGS nach rund eineinhalb Stunden unter Kontrolle. Zuvor hatten die beiden Waggons lichterloh in Flammen gestanden. Der Zug war kurz nach Mitternacht aus Düsseldorf in Leipzig eingetroffen und in einer rund eineinhalb Kilometer vom Leipziger Hauptbahnhof gelegenen Wagenwerkstatt abgestellt worden. Der Zugverkehr zwischen Leipzig und Berlin sowie zwischen Leipzig und Cottbus musste vorübergehend teilweise gesperrt werden. Rund ein Dutzend Züge war von den Einschränkungen betroffen.

Tod von Lady Di: "Mirror" nennt mutmaßlichen Verschwörer
Tod von Lady Di: "Mirror" nennt mutmaßlichen Verschwörer

Butler Burrell war mit der Aktion nicht einverstandenTod von Lady Di: "Mirror" nennt mutmaßlichen Verschwörer

London (rpo). Mit mehr als sechsjähriger Verspätung haben die britischen Behörden mit der Untersuchung des tragischen Tods von Prinzessin Diana begonnen. Derweil hat der "Daily Mirror" den Namen eines hochrangigen Mitglieds des Königshauses veröffentlicht, den Diana einer Verschwörung verdächtigt hatte. Andere Medien verzichteten aus juristischen Bedenken darauf, den Namen zu zitieren. Der Buckingham-Palast lehnte eine Stellungnahme zu dem ganzen Komplex ebenso ab wie Prinz Charles, früherer Gatte von Lady Diana.In einer im Oktober veröffentlichten Autobiografie hatte Dianas Butler Paul Burrell einen Brief zitiert, den Lady Di ihm zehn Monate vor ihrem Tod geschrieben haben soll. Darin heißt es, jemand plane einen als Verkehrsunfall getarnten Anschlag auf sie, um den Weg für eine Heirat zwischen Prinz Charles und seiner Geliebten Camilla Parker Bowles freizumachen. Den Namen des von Diana Verdächtigten hatte Burrell geschwärzt, der "Daily Mirror" entfernte diese Schwärzung jetzt. Burrell kritisierte, dies sei nicht mit ihm abgesprochen gewesen.Burrell war gegen NamensnennungIn dem Brief wird Diana mit den Worten zitiert: "Dies ist die gefährlichste Phase meines Lebens - X (bisher geschwärzt) plant einen 'Unfall' meines Wagens, Bremsenversagen und schwere Kopfverletzungen." Ziel sei, sie aus dem Weg zu räumen, damit Prinz Charles wieder heiraten könne. Dianas Butler Burrell bedauerte die Veröffentlichung des Namens durch den "Daily Mirror": "Ich wollte das nicht. Der Name sollte niemals bekannt werden." Unmittelbar nach seiner Eröffnung vertagte der britische Coroner (Ermittlungsrichter) Michael Burgess die Fortsetzung des Ermittlungsverfahrens in London auf das kommende Jahr. In den kommenden zwölf bis 15 Monaten sollen Ermittler unter der Leitung von Scotland-Yard-Chef Sir John Stevens den Tod von Diana untersuchen; danach wird über den Fortgang des Verfahrens entschieden. Eine parallele Ermittlung zum Tod von Dianas Freund Dodi Fayed bei dem Unfall am 31. August 1997 sollte am Nachmittag eröffnet werden. Derartige Verfahren gibt es in Großbritannien immer dann, wenn ein Brite im Ausland ums Leben kommt. In diesem Fall musste aber erst der Abschluss der französischen Ermittlungen zu dem Unfall abgewartet werden. Die französischen Ermittler kamen zu dem Schluss, dass Dianas betrunkener und unter Medikamenteneinfluss stehender Fahrer hauptverantwortlich für den Unfall war.Wilde Spekulationen über MordkomplottBei der britischen Untersuchung soll einer Gerichtssprecherin zufolge geklärt werden, unter welchen genauen Umständen Prinzessin Diana und Dodi Ende August 1997 ums Leben kamen. Gegenstand der Untersuchungen sind unter anderem Berichte der französischen Behörden auf 6000 Seiten, die allesamt ins Englische übersetzt werden müssen. Seit Jahren gibt es wilde Spekulationen über ein Mordkomplott gegen Diana und den Milliardärssohn. Vor allem Dodis Vater Mohammed al Fayed ging stets von einer Verschwörung aus. "Ich habe sechs Jahre auf diesen Tag gewartet. Ich hoffe, jetzt kommt endlich die Wahrheit ans Licht", sagte er am Dienstag bei der Eröffnung des britischen Ermittlungsverfahrens. Ermittlungsrichter Burgess sagte, er kenne die Gerüchte, die sich um Dianas Tod rankten. "Ich kenne die Spekulationen, dass diese Todesfälle nicht die Folge eines traurigen, aber ziemlich simplen Verkehrsunfalls in Paris waren", sagte er bei der Eröffnung des Verfahrens. Die Londoner Polizei solle den Fall nun untersuchen. Anschließend werde er entscheiden, ob solche Spekulationen in den Rahmen seiner Ermittlungen aufgenommen werden sollten.

Reisebus auf Rastanlage in Flammen

Passagiere können sich rettenReisebus auf Rastanlage in Flammen

Bayreuth (rpo). Auf einer Autobahnrastanlage ist ein dänischer Reisebus in Flammen aufgegangen. Die Passagiere und die beiden Fahrer konnten sich noch rechzeitig retten. Der Bus war auf dem Rückweg von Österreich nach Dänemark.Das hintere Viertel des Fahrzeugs brannte vollständig aus, der Bus kann vermutlich nicht mehr repariert werden. Die mutmaßliche Schadenshöhe wurde von der Polizeidirektion Bayreuth auf 150.000 Euro beziffert. Der mit 64 dänischen Schülern und Lehrern sowie zwei dänischen Fahrern besetzte Bus war auf der Heimfahrt von Österreich nach Dänemark. Auf der Autobahn A9 Nürnberg-Berlin bemerkten einige Insassen Schmorgeruch im hinteren Teil des Fahrzeugs. Der 46-jährige Fahrer steuerte die Ostseite der Rastanlage Fränkische Schweiz an, wo die Insassen schnell ausstiegen. Feuerwehrleute aus Pegnitz und dem benachbarten Trockau löschten den Brand. Die Rastanlage Ost war von 01.30 Uhr bis 03.00 Uhr gesperrt, die Tankstelle wurde vorsorglich stillgelegt. Die Polizei vermutet, dass das Feuer durch einen technischen Defekt an dem im Heck untergebrachten Motor oder in der Heizungsanlage ausgelöst worden sei.

US-Marsmobil "Spirit" arbeitet fleißig und ohne Probleme

Europärer hoffen auf zweite Chance am MittwochUS-Marsmobil "Spirit" arbeitet fleißig und ohne Probleme

Pasadena (rpo). Das US-Marsmobil "Spirit" bereitet den Amerikanern weiter jede Menge Freude. Auch am dritten Tag hat das Gefährt problemlos gearbeitet und fleißig Bilder gesammelt. Aufgrund der riesigen Datenmenge werde es bis zu einer Woche dauern, bis die Aufnahmen zur Erde gefunkt sind.Das sagte NASA-Experte James Bell am Montag im kalifornischen Pasadena. Der Roboter nutze jede Gelegenheit, die Bilder zu schicken, welche als Voransichten bereits begutachtet worden seien, präzisierte der NASA-Geologe Steve Squyres. Aus den einzelnen Motiven wollen die Experten die erste farbige Panorama-Ansicht vom Mars zusammenfügen. Am Montag hatten die Verantwortlichen der NASA der Öffentlichkeit ein schwarz-weißes Panorama-Bild präsentiert, das mit 3-D-Technik in den ersten Stunden nach der Landung des Marsmobils am Wochenende aufgenommen wurde. Für die entsprechende Ansicht in Farbe sollte "Spirit" 75 Farbaufnahmen liefern. Jedes Motiv wurde fünfmal mit verschiedenen Filtern fotografiert. 100 Megabyte auf 400 Millionen KilometerBis zu 100 Megabytes Daten müssen laut Bell die 400 Millionen Kilometer vom Mars zurücklegen. "Spirit" sendet über eine Bordantenne entweder direkt zur Erde oder aber auf dem Umweg über Satelliten, der deutlich größere Übertragungsraten zulässt. Während der US-Roboter kontinuierlich zu seiner Kontrollstation funkt, warten die europäischen Raumfahrtexperten auf eine neue Chance, um Kontakt zu ihrem verschollenen Marsgefährt "Beagle 2" aufzunehmen. Am Mittwoch sollte die Raumssonde "Mars Express" der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) exakt jene Stelle überfliegen, wo der europäische Erdling vermutet wird. Dann könnte der Kontakt den Experten zufolge doch noch klappen. Rekordinteresse an Mars-Fotos im InternetDie ersten Bilder der Mars-Sonde "Spirit" haben einen Rekordansturm von Internet-Nutzern ausgelöst. Die NASA registrierte am Tag nach der Landung 109 Millionen Zugriffe auf ihre Web-Site - so viel wie nie zuvor. Nach der Bereitstellung weiterer Fotos habe sich diese Zahl in kurzer Zeit verdoppelt, teilte der Internet-Manager der US-Raumfahrtbehörde, Brian Dunbar, mit. Der bisherige 24-Stunden-Rekord bei Zugriffen auf Web-Seiten der NASA wurde 1997 bei der Pathfinder-Mission zum Mars mit 47 Millionen Hits erreicht. Um das große Interesse zu bedienen, werden die Web-Seiten der NASA zum jetzigen Mars-Projekt auf rund 1.300 Servern in aller Welt bereit gehalten."Mars Express" sucht Kontakt zu "Beagle 2" Die Europäische Weltraumorganisation ESA startet am Mittwoch einen erneuten Versuch zur Kontaktaufnahme mit ihrem bislang verschollenen Landegerät "Beagle 2". Ihre Hoffnungen setzen die Wissenschaftler dabei auf die Sonde "Mars Express", die den vermuteten Landeplatz von "Beagle 2" am Mittag (MEZ) voraussichtlich in einer Höhe von lediglich 315 Kilometern überfliegt. Nachdem die ESA den Orbiter am ersten Weihnachtstag in eine vorläufige Umlaufbahn gebracht hatte, befindet sich "Mars Express" seit dem Wochenende auf seiner endgültigen Umlaufbahn um den Nachbarplaneten der Erde. Alle bisherigen Versuche, über den US-Forschungssatelliten "Mars Odyssey" und zwei erdgebundene Radioteleskope Kontakt zu "Beagle 2" herzustellen, sind erfolglos geblieben. Auch die Chancen, dass "Mars Express" den Landeroboter auf Anhieb orten kann, schätzt die ESA als nicht ideal ein, da der Überflug maximal acht Minuten dauert. Erst in der nächsten Woche gibt es nach Angaben der ESA, die die Mars-Expedition vom Kontrollzentrum in Darmstadt aus steuert, längere Zeitfenster für eine eventuelle Kontaktaufnahme ihrer Sonde mit der Landeeinheit.

China: Massentötung von Zibetkatzen

Wildtiere werden mit Sars-Fall in Verbindung gebrachtChina: Massentötung von Zibetkatzen

Peking (rpo). Trotz der Kritik der WHO hat China mit der Tötung tausender Zibetkatzen begonnen. Hunderte wurden bereits ertränkt oder mit Strom getötet. Hintergrund ist der jüngste Sars-Fall in China.Die Tiere werden mit dem jüngsten Fall der Lungenkrankheit Sars in Verbindung gebracht. Mehrere hundert Tiere wurden am Dienstag ertränkt oder mit Stromschlägen getötet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte von den Massenschlachtungen abgeraten und erklärt, diese könnten wichtige Hinweise auf den Ursprung der Sars-Erkrankung vernichten. Allein in der Stadt Zhaoqing wurden Presseberichten zufolge am Dienstag 220 Zibetkatzen ertränkt. In der Provinz Guangdong (Kanton) wurden die Wildtiere auf Märkten, in Restaurants und 36 Aufzuchtbetrieben beschlagnahmt, wie die Tageszeitung "Guangzhou Ribao" berichtete. Reklame für Zibetkatzen wurde verboten. An Schnellstraßen wurden Kontrollposten errichtet, an denen Autos nach verbotenen Wildtieren durchsucht wurden. 10.000 Tier sollen getötet werdenDie chinesische Regierung hatte nach Bekanntwerden des ersten Sars-Falls seit Juli am Montag die Tötung von rund 10.000 der Tiere angeordnet. Hongkonger Wissenschaftler erklärten, es gebe Ähnlichkeiten zwischen dem bei dem 32-jährigen Patienten entdeckten Coronavirus und demjenigen, der bei Zibetkatzen gefunden worden sei. Dies lege nahe, dass der Erreger wieder vom Tier auf den Menschen übergegriffen habe. Bereits nach der Sars-Epidemie im vergangenen Jahr hatten Forscher erklärt, das Virus stamme offenbar von der Zibetkatze. Diese gilt in Teilen Chinas als Delikatesse. Die Angst der Bevölkerung vor einer möglichen neuen Sars-Epidemie schien sich indes im Vergleich zum Vorjahr in Grenzen zu halten. In den Straßen von Guangzhou trug niemand Schutzmasken. Philipnen: 38 Menschn unter QuarantäneAuf den Philippinen wurden 38 Menschen unter häusliche Quarantäne gestellt, die in Kontakt mit einer unter Sars-Verdacht stehenden Frau waren. Von ihnen habe jedoch niemand Symptome der Erkrankung gezeigt, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag in Manila mit. Der Zustand der mutmaßlichen Sars-Patientin, einer 42 Jahren alten Frau, und ihres Ehemanns habe sich ebenfalls verbessert. Die WHO erklärte am Dienstag, vermutlich leide die Frau nicht an Sars. Die 42-Jährige steckte sich den Angaben zufolge möglicherweise in Hongkong mit Sars an. Sie bekam nach ihrer Rückkehr Fieber. Das Ergebnis eines weiteren Bluttests wurde am (morgigen) Mittwoch erwartet. Zu den unter Beobachtung gestellten Personen gehörten auch drei Kinder des Paares sowie zahlreiche Mitarbeiter des Krankenhauses, in das die Frau im Dezember eingeliefert worden war. Während der weltweiten Sars-Epidemie, die im November 2002 in Guangdong ihren Ausgang nahm, erkrankten weltweit mehr als 8.000 Menschen, 774 fielen der Lungenkrankheit zum Opfer.

NASA: Die ISS hat möglicherweise ein Leck

Keine Gefahr für BesatzungNASA: Die ISS hat möglicherweise ein Leck

Washington (rpo). Im Moment schaut zwar die halbe Menschheit gebannt in Richtung Mars, aber es gibt auch noch die ISS, die zuverlässig ihre Runden um unseren Planeten zieht. Doch jetzt glauben NASA-Wissenschaftler ein Leck in der Raumstation entdeckt zu haben.Das Kontrollzentrum habe die beiden Astronauten an Bord der Station über einen ungewöhnlichen Druckverlust in der Kabine informiert, teilte die NASA am Montagabend (Ortszeit) mit. Der sinkende Luftdruck habe aber weder Einfluss auf die Arbeit an Bord noch stelle er eine Gefahr für die Besatzung dar. Der US-Fernsehsender NBC berichtete unter Berufung auf ein internes NASA-Dokument, der Druckabfall sei erstmals am 29. Dezember registriert worden. Die beiden Besatzungsmitglieder, der US-Astronaut Michael Foale und der russische Kosmonaut Alexander Kaleri, kontrollierten den Angaben zufolge am Montag mehrere Ventile der ISS, fanden aber nichts Ungewöhnliches. Eine Überprüfung der Fenster im russischen Swesda-Modul der Station stehe aber noch aus.Russische Raumfahrtspezialisten suchen jetzt nach den Ursachen für einen allmählichen Druckabfall. Die Ursache sei wahrscheinlich ein winziges Leck in der Außenwand der Station, sagte Kreidenko. Foale und Kaleri befinden sich seit zweieinhalb Monaten auf der ISS. Sie sollen im April mit Hilfe einer russischen Kapsel zur Erde zurückkehren.

Stockmann-Affäre könnte für Florian Haffa teuer werden

Streit um Millionenerbe möglichStockmann-Affäre könnte für Florian Haffa teuer werden

Berlin (rpo). Ex-Börsenliebling Florian Haffa hat sich von seiner schwangeren Freundin Jessica Stockmann getrennt. Der Schritt könnte für ihn teuer werden. Denn der Nachwuchs hätte ein Anrecht auf das Erbe Haffas, dessen Vermögen auf 80 Millionen bis eine Milliarde Euro geschätzt wird. Das berichtet die "Bild"-Zeitung.Es werde kein Unterschied mehr gemacht zwischen ehelichem und unehelichem Kind - "beide haben den vollen Anspruch aufs Erbe", zitiert die Zeitung Familienanwältin Doris Dix. Haffa hat laut "Bild" von seiner Ehefrau Julia, von der er seit Anfang 2003 getrennt lebt, eine leibliche Tochter. Wenn die Scheidung durch sei, gebe es nur noch zwei Erbberechtigte: seine eheliche Tochter und das Kind von Jessica Stockmann. Aber auch sonst könnten auf Haffa Kosten zukommen, allerdings seien die laut Dix "in Deutschland nach oben beschränkt". In den ersten drei Jahren müsste er für das Kind den Höchstsatz von 398 Euro im Monat zahlen. Die uneheliche Mutter hätte vier Monate vor der Geburt bis drei Jahre danach Anspruch auf Ausgleich ihres Verdienstausfalls. Haffa müsste Stockmann die Schauspielgage ersetzen. Fachdienstleiterin Margit Pötke vom Jugendamt Berlin-Mitte sagte auf ddp-Anfrage, der Unterhaltssatz richte sich generell nach der Leistungsfähigkeit des Unterhaltszahlenden, also nach Vermögen und Einkommen. Es gebe aber eine Sättigungsgrenze, da Unterhaltungszahlungen nicht dazu da seien, ein Vermögen für das Kind zu bilden, sondern es mit dem Notwendigsten zu versorgen.

Buddhist braucht Baugenehmigung zum Meditieren

Stadtverwaltung befürchtet Efeu-SchädenBuddhist braucht Baugenehmigung zum Meditieren

London (rpo). Weil er auf seinem eigenen Waldstück in freier Natur meditieren wollte, hat ein britischer Buddhist jetzt Ärger. Denn er soll eine Baugenehmigung beantragen, weil die Behörden befürchten, dass Efeu auf dem Grundstück Schaden nehmen könnte. Wie die Zeitung "The Daily Telegraph am Dienstag berichtete, hatte Edward James (51) aus Westcliff-on-Sea in der Grafschaft Essex einen halben Morgen Land erstanden, um dort zusammen Freunden in der freien Natur meditieren zu können. James wollte sich jeweils eine halbe Stunde im Schneidersitz unter den Bäumen des Waldstücks niederlassen und die Ruhe genießen. Doch die Stadtverwaltung befürchtet nun, das "alte und sehr etablierte Efeu" unter den Bäumen könne Schaden erleiden. Die Baubehörde teilte James mit, er brauche eine Genehmigung, um das Waldstück in ein "Meditations-Waldstück" umzuwandeln. "Ich musste die gleichen Formulare ausfüllen, die man braucht, wenn man einen Wolkenkratzer bauen will", sagte James. Nun erwartet er die Entscheidung der Behörde.

Astronomen lüften Geheimnis von bizarrem Doppelstern
Astronomen lüften Geheimnis von bizarrem Doppelstern

SS 433 schießt mit Rekordgeschwindigkeit Strahlen ins AllAstronomen lüften Geheimnis von bizarrem Doppelstern

Atlanta (rpo). 26 Jahre Forschung waren nötig, um einem bizarren Doppelsternsystem sein Geheimnis zu entreißen. Jetzt endlich konnten amerikanische Astronomen einen Erfolg verbuchen und die Ursache einer fast unvorstellbar schnellen Strahlenquelle ausfindig machen.Demnach saugt ein Schwarzes Loch Gas aus dem Stern SS 433 und verwandelt es in Strahlen, die fast mit Lichtgeschwindigkeit durch das All schießen. Das gaben Wissenschaftler der Georgia State University am Montag in Atlanta bekannt. SS 433 fasziniert Astronomen bereits seit den 70er Jahren, da er mit einem Rekordtempo von 77.232 Kilometern pro Sekunde Strahlen ausstößt - das entspricht einem Viertel der Lichtgeschwindigkeit. Das Sternenpaar kreist um eine leuchtend helle Scheibe im Sternbild Aquila in 16.000 Lichtjahren Entfernung. Die Scheibe verfinstert sich alle 13 Jahre, was die Forscher vermuten ließ, dass sich zu dieser Zeit jeweils ein kreisender Stern vor das Licht schob. Den Wissenschaftlern aus Georgia gelang es jetzt erstmals, einen Teil der Strahlen einzufangen und zu analysieren, wie sie auf einer Tagung des Astronomenverbandes mitteilten. Der sich verfinsternde Stern sei elf Mal schwerer als die Sonne, sagte Astronom Douglas Gies. Er bewege sich um ein Schwarzes Loch im Zentrum der Scheibe, und die Schwerkraft des Lochs ziehe Gas von dem Stern ab. "Das Schwarze Loch schafft es nicht, das gesamte Gas abzubauen, und es wird dann mit unglaublicher Geschwindigkeit in diese Strahlen hinausgeschleudert", erklärte Gies. Das Gas habe eine Temperatur von mehr als 100 Millionen Grad. Herman Marshall von der Universität MIT sagte, das Schwarze Loch entspreche der Fläche des Großraums von Atlanta. Die Strahlen bedeckten das gesamte Areal der kontinentalen USA. Bruce Margon vom Space Telescope Science Institute sagte, der Doppelstern fasziniere die Forschung vor allem auf Grund seiner Einzigartigkeit. "Nur in SS 433 weigert sich ein empfangender Stern, Gas von einem Geberstern aufzunehmen, und schleudert es stattdessen ins All", erklärte Margon. "Dem Nehmerstern wird es einfach zu viel."

SPD-Pläne: Zehn Eliteunis für Deutschland

Finanzierung durch den Bund befürwortetSPD-Pläne: Zehn Eliteunis für Deutschland

Weimar (rpo). Nach harscher Kritik hat Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn die SPD-Pläne für Elite-Universitäten nach amerikanischem Vorbild verteidigt. Man wolle in der ersten Liga weltweit mitspielen.Die SPD-Spitze will Deutschland mit Eliteuniversitäten fit für den internationalen Wettbewerb machen. Das Parteipräsidium verständigte sich am Dienstag bei seiner Klausursitzung in Weimar auf ein Papier mit dem Titel "Weimarer Leitlinien Innovation", in denen die Einrichtung mehrerer Spitzenhochschulen befürwortet wird. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) sagte, Deutschland brauche etwa "zehn Spitzenuniversitäten", um sich im internationalen Wettbewerb besser durchsetzen zu können. Grünen-Chef Reinhard Bütikofer äußerte sich skeptisch zu den Absichten des Koalitionspartners. Nach Ansicht von Union und FDP gehen die Pläne nicht weit genug. "Nicht auf der grünen Wiese" gründenBulmahn sagte, die Universitäten sollten "nicht auf der grünen Wiese" neu gegründet werden, sondern im Wettbewerb der bestehenden Hochschulen entstehen. Die Ministerin sprach sich zugleich dafür aus, die Erbschaftsteuer zweckgebunden für Bildungsausgaben zu erhöhen. Den Ländern bot sie an, dass der Bund die Finanzierung dieser Eliteunis übernehmen könne. Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) sagte jedoch, für eine solche Zusage sei es "ein bisschen zu früh". Grünen-Chef Bütikofer warnte davor, die Bildungsdiskussion auf Eliteuniversitäten zu verengen. Angesichts der schlechten Ausstattung der Universitäten und der anhaltenden Studentenproteste müsse sich die Politik vor einer "zynischen Scheindebatte" hüten. "Es geht nicht um die Verbesserung von Chancen für ein paar wenige Glückliche, sondern um eine flächendeckende Innovation", fügte der Grünen-Vorsitzende hinzu. Auch bei SPD-Vorstandsmitgliedern regte sich Kritik an den Plänen. Juso-Chef Niels Annen sagte, darin sehe er keinen sozialdemokratischen Ansatz zur Überwindung der Bildungsmisere. FDP-Chef Guido Westerwelle wertete die SPD-Vorschläge zur Etablierung einiger Spitzen-Universitäten als bildungspolitisches "Feigenblatt". Es gehe nicht nur um die finanzielle Ausstattung einzelner Hochschulen, sondern um eine "völlige Autonomie" von Schulen und Hochschulen. Ablenkung durch den Glanz deutscher BildungDer Parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Fraktion, Volker Kauder (CDU), warf der SPD vor, "durch den Glanz deutscher Bildung von ihrer programmatischen und inhaltlichen Farblosigkeit abzulenken". Bildung und Eliteförderung seien ohne Zweifel "zentrale Zukunftsfragen". Allerdings werde Wachstum in erster Linie durch Strukturreformen erreicht. Wer sich gegen Studiengebühren sträube "und gleichzeitig über eine Eliteschmiede fabuliert", sei zudem unglaubwürdig. SPD-Fraktionschef Franz Müntefering erläuterte als weiteres Ziel der SPD, die Ausgaben für Bildung und Forschung bis 2010 von 2,5 auf 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu erhöhen. Davon sollten 2 Prozent aus der Wirtschaft und 1 Prozent aus den öffentlichen Haushalten kommen. Der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Hartmut Schiedermair, merkte an, eine Spitzen-Uni oder zehn machten den Kohl nicht fett. Es gehe vielmehr um flächendeckende Innovationen. Nach Ansicht des Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Ernst-Ludwig Winnacker, wären 60 bis 100 Millionen Euro im Jahr notwendig, um einen Teil der deutschen Hochschulen auf internationales Spitzenniveau zu bringen.

Notarzt irrte: Leiche lebte noch

Notarzt erklärte Frau irrtümlich für totNotarzt irrte: Leiche lebte noch

Bonn (rpo). Offenbar voreilig hat ein Bonner Notarzt eine Frau für tot erklärt. Erst einige Stunden später verstarb die vermeintliche Leiche, teilte die Bonner Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Nun ermittelt sie gegen den Notarzt.Ein Bonner Notarzt hat offenbar voreilig eine Frau für tot erklärt. Die vermeintliche Leiche starb erst Stunden später, wie die Bonner Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte. Passanten hatten die 63-Jährige leblos am Bonner Rheinufer entdeckt. Der hinzugerufene Notarzt konnte keine Herz- und Atemtätigkeit mehr feststellen. Da sich der Kiefer der Frau nur schwer bewegen ließ und der Körper bereits deutlich unterkühlt war, ging der Mediziner sogar von einer beginnenden Leichenstarre aus. Er stellte den Totenschein aus und ließ die Frau von einem Bestatter abtransportieren. Mehrere Stunden später kam es im Bestattungshaus zu der vorgeschriebenen Leichenschau durch die Beamten der Kriminalpolizei. Bei der Untersuchung stellten die Ermittler bei der Frau noch Atemgeräusche fest. Sie leisteten Erste Hilfe und alarmierten den Rettungsdienst. Dennoch starb die Frau kurz nach ihrer Einlieferung in ein Krankenhaus. Ermittlungen gegen den NotarztNun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Notarzt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Nach Angaben der Stadt Bonn handelt es sich bei dem Mediziner um einen erfahrenen Notfall-Arzt. Der Mann sei "völlig geschockt" und habe um seine vorläufige Beurlaubung gebeten. Eine Obduktion soll klären, ob die Frau bei optimaler medizinischer Betreuung noch zu retten gewesen wäre. Vom Ausgang der rechtsmedizinischen Untersuchung will die Staatsanwaltschaft ihr weiteres Vorgehen abhängig machen.

Rätsel um größte Blüten der Welt gelöst

Verwandte des WeihnachssternsRätsel um größte Blüten der Welt gelöst

Washington (rpo). Die größte Blüte der Welt hat einen Durchmesser von einem Meter. Ansonsten hat die Pflanze aber auch nichts zu bieten: keine Blätter, keine Wurzeln. Jetzt haben Biologen das Rätsel um die Abstammung der Pflanze gelöst.Die Blüten der Gattung Rafflesia können bis zu einem Meter groß werden und verbreiten einen üblen Aasgeruch, um ihre Bestäuber anzulocken. Diese Riesenblumen, die in den tropischen Wäldern Südostasiens vorkommen, sind verwandt mit Weihnachtssternen, Veilchen und Passionsblumen, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift "PNAS". Die Abstammung der Gattung Rafflesia, die etwa 20 Arten umfasst, hat Botaniker bislang vor ein Rätsel gestellt. Die parasitären Pflanzen bestehen allein aus ihrer Blüte. Ihnen fehlen Wurzeln, Stamm und Blätter. Daher können sie keine Photosynthese betreiben und sind vollkommen abhängig von ihrer Wirtspflanze. Todd Barkman von der Universität von Western Michigan in Kalamazoo und seine Kollegen aus Malaysia untersuchten die so genannte mitochondriale DNA von insgesamt 95 Arten von Samenpflanzen, um der Abstammung der Schmarotzer auf die Spur zu kommen. Dabei fanden sie heraus, dass die Gattung Rafflesia der Ordnung der Malpighiales zuzuordnen sind. In diese Gruppe gehören unter anderem Weihnachtssterne, Veilchen und Passionsblumen.

Aschenbecher-Besitz kann in New York teuer werden

Gesundheitsbehörden kontrollieren Büros und BarsAschenbecher-Besitz kann in New York teuer werden

New York (rpo). Dass es Raucher in den USA schwer haben, ist ja seit längerem bekannt. Jetzt geht es in New York einer neuen Gruppe an den Kragen: den Aschenbecher-Besitzern. Wer einen auf dem Schreibtisch stehen hat, kann jetzt zur Kasse gebeten werden.Und das auch wenn keine Zigarette drin steckt und der Besitzer ein überzeugter Nichtraucher ist. Wer in der Stadt an Orten, wo Rauchen verboten ist, im Besitz eines Aschenbechers erwischt wird, muss bis zu 2000 Dollar (rund 1600 Euro) Strafe zahlen. Hinter den drakonischen Strafen steckt die Überzeugung der Ordnungshüter, dass Aschenbecher eine Einladung zum Rauchen darstellen und ihr Verbot hilft, das Rauchen zu unterbinden. Die meisten New Yorker richteten ihr Augenmerk im vergangenen halben Jahr allein auf das strikte Rauchverbot in Bars und Restaurants. Seither wurden aber auch 200 Mal Bußgelder wegen Aschenbecher-Besitzes verhängt. Zu den prominentesten Opfern der Kampagne im Zuge der strengen Anti-Raucherverordnung in New York gehört mit Graydon Carter der Herausgeber des Hochglanzmagazins "Vanity Fair". Bei einer Razzia in seinen Büros fanden die Gesundheitsinspekteure einen Stapel illegaler Aschenbecher: Laut Carter befand sich nicht ein einziger Stummel darin. "Sie erinnern mich an meine Jugend", sagte Carter der "New York Times". Ähnlich erging es John Martello, Direktor des 115 Jahre alten Players Club in Manhattan. Seine Räume wurden inspiziert, während er nicht da war. Seine eingeschüchterte Assistentin öffnete den Inspekteuren sein Büro. "Hinter dem Schreibtisch auf einem der unteren Regale fanden sie drei gestapelte Aschenbecher", sagte Martello. "Keine Zigarette, nichts. Kein Rauch, nur drei Aschenbecher." Kein Erbarmen zeigten die Aschenbecher-Ermittler auch mit Video-Shop-Besitzer Marty Arno. Er argumentierte, er habe das Rauchverbot geradezu mit dem Aufstellen eines Aschenbechers unterstützen wollen. Ein rauchender Kunde habe seine Zigarette beim Eintreten in seinen Laden im Stadtteil Brooklyn darin ausmachen können. Die Inspekteure glaubten ihm nicht und verpassten ihm einen Strafzettel, für "einen Aschenbecher mit Stummel und Asche" auf dem Tresen. Elliot Marcus von der Gesundheitsbehörde verteidigt die strengen Aschenbecher-Vorschriften. Ascher seien eine Einladung zum Rauchen. Die Behörden gingen davon aus, dass fehlende Aschenbecher das Rauchverbot umsetzen helfen. Dies zeige auch die Einhaltungsrate von 98 Prozent. Die bisherigen Bußgelder seien nach eindeutigen Beschwerden verhängt worden. "Wer einen Zier-Aschenbecher mit Büroklammern hat, wird nicht bestraft", sagte Marcus, obwohl die Regeln nicht ausdrücklich vorsehen, dass der Aschenbecher gebraucht gewesen sein muss. Laut Marcus gibt es neben den 98 Prozent der Leute, die sich an das Verbot halten, nur einige wenige, die sich für schlauer als die Ordnungshüter halten. In diese Kategorie dürften die Besitzer einer Bar gehören, die versuchen, das Aschenbecher-Verbot zu umgehen. Jeden Abend gegen 23 Uhr, wenn sie den Arbeitstag der Inspekteure für beendet halten, stellen sie Plastikbecher mit ein wenig Wasser auf die Tische. Wenn Gäste sich über das Rauchverbot hinwegsetzen und die Becher als Ascher benutzen, sieht das Ganze trotzdem zufällig aus. Zu solchen Maßnahmen dürften in New York zahlreiche verzweifelte Betreiber von Restaurants und Bars greifen. Seit Inkrafttreten der scharfen Regelungen im Mai klagen sie über dramatische Umsatzeinbußen. 76 Prozent von 300 befragten Besitzern von Bars, Hotelbars und Nachtclubs verzeichneten seither einen Kundenausfall um 30 Prozent. Dies zeige, dass das Rauchverbot "einen Schlüsselsektor der städtischen Wirtschaft untergräbt", sagte der Chef der New Yorker Vereinigung New York Nightlife, Bob Zuckermann. "Vanity-Fair"-Herausgeber Carter sieht weniger die wirtschaftliche Bedrohung durch das Aschenbecher-Verbot als seine gesellschaftliche Bedeutung. "In jeder Stadt, wo eine geladene Waffe im Büro erlaubt, aber ein Aschenbecher verboten ist, sind die Prioritäten ernstlich aus dem Gleichgewicht geraten."