Angehörige fliegen zu Trauerfeier nach ÄgyptenÄgypten: Flugschreiber der Unglücksmaschine geortet
Scharm el Scheich/Paris (rpo). Nach dem Absturz einer ägyptischen Chartermaschine über dem Roten Meer ist einer der Flugschreiber geortet worden. Allerdings gibt es bei der Bergung Probleme. Ein französischer Marinesprecher teilte am Dienstagabend mit, dass an dieser Stelle das Wasser zu tief ist und der Flugschreiber zunächst nicht geborgen werden könne. Angehörige der Opfer und der französische Außenminister Dominique de Villepin fliegen am Mittwoch in den Badeort Scharm el Scheich, wie der Quai d'Orsay mitteilte. Am Donnerstag sind dort zwei Trauerfeiern geplant. Bei dem Absturz der elf Jahre alten Boeing 737 der Flash Airlines waren am Samstag alle 148 Insassen ums Leben gekommen, darunter 133 französische Touristen. Nach den Angaben von Konteradmiral Jacques Mazars ist weiteres Spezialgerät erforderlich, um den Flugschreiber zu bergen. Er befinde sich in einer Wassertiefe von 600 bis 800 Metern, sagte er in Scharm el Scheich. Die französische Marine hat einen Unterwasserroboter entsandt, der bis zu 400 Meter tief tauchen kann. Ohne den Flugschreiber kann die Unglücksursache nicht ermittelt werden. Der Chef der französischen Flugaufsichtsbehörde DGAC, Michel Wachenheim, wollte am Montagabend einen kriminellen Hintergrund nicht ausschließen. Die bislang geborgenen Leichenteile zeigten jedoch keine Verbrennungen; ein Indiz, dass es an Bord der Boeing vor dem Absturz nicht zu einer Explosion gekommen sein kann. Zweifel an der SicherheitAn der Sicherheit des Unglücksflugzeugs gibt es Zweifel. Schweizer Behörden stellten bei Kontrollen von zwei Flash-Airlines-Jets 2002 gravierende Mängel fest und verhängten ein Landeverbot. So fehlten Unterlagen für die Navigation an Bord, die Berechnungen der Treibstoffreserven erfolgten nicht nach internationalen Standards, und es gab Probleme bei der Beschilderung der Notausgänge. Zudem seien offensichtliche Wartungsmängel an Fahrwerk, Triebwerken und der Flugsteuerung festgestellt worden, berichtete das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) am Montag.