Alle Panorama-Artikel vom 04. Januar 2004
Drohnt Prinzessin Annes Bullterrier die Todesspritze?

Experte soll tödlichen Hundekampf untersuchenDrohnt Prinzessin Annes Bullterrier die Todesspritze?

London (rpo). Der tatverdächtige Bullterrier nach dem tödlichen Hundekampf im britischen Königshaus bekommt nun psychologische Unterstützung. Ein Experte nahm den Bullterrier von Prinzessin Anne in Schutz. Der Vierbeiner ist aber Wiederholungstäter. Er biss auch schon ein Dienstmädchen ins Knie. Droht nun die Todesspritze?Florence, die einen der Lieblingshunde von Königin Elizabeth II. an Weihnachten schwer verletzt hatte, sei an dem Tag möglicherweise ein bisschen „reizbar“ gewesen, sagte Roger Mugford der Zeitung „Sunday Telegraph“. „Wir reden nicht von einem von Natur aus aggressiven oder gefährlichen Hund.“ Der Experte äußerte die Hoffnung, den acht Jahre alten Bullterrier vor dem Einschläfern bewahren zu können. Er werde das Tier voraussichtlich kommende Woche erstmals in Augenschein nehmen können. Der älteste Corgy der Queen, Pharos, musste nach der rüden Attacke wegen seiner schweren Verletzungen eingeschläfert werden. Zunächst wurde Annes zweiter, bereits übel aufgefallener Bullterrier Dotty verdächtigt; dann fiel der Verdacht jedoch auf Florence. Inzwischen gilt auch Florence als Wiederholungstäterin, nachdem sie vor einer Woche ein Dienstmädchen im königlichen Sandringham-Palast ins Knie gebissen hatte. Die 50-jährige Palastdienerin sei anders als Pharos nur leicht verletzt worden, sagte ein Sprecher des Königshauses. Florence wurde zu einem Benimmtraining verdonnert.

Papst verdrängt Bush vom Thron

Kirchenoberhaupt beliebteste Persönlichkeit der internationalen PolitikPapst verdrängt Bush vom Thron

Rom (rpo). Das dürfte den Weltretter George Bush sicherlich heimlich zur Wut bringen. Haben die Italiener doch den Papst Johannes Paul II. mit Abstand zur beliebtesten Persönlichkeit der internationalen Politik gewählt. Ob da nicht himmliche Hilfe im Spiel war? In einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage der Tageszeitung „La Repubblica“ bekundeten 18,7 Prozent der Befragten, der Papst sei auf internationaler Ebene die „beste Persönlichkeit“ gewesen. Weit abgeschlagen an zweiter Stelle folgte US-Präsident George Bush mit knapp acht Prozent. EU-Kommissionspräsident Romano Prodi kam auf 2,4 Prozent. Befragt wurden 1.088 erwachsene Italiener. Die ohne Vorgaben gestellte Frage lautete: „Wer war für Sie auf internationaler Ebene die beste Persönlichkeit des Jahres 2003?“ National lag bei derselben Umfrage der Führer der konservativen „Alleanza Nazionale“, Gianfranco Fini, mit 10 Prozent der Nennungen vor Ministerpräsident Silvio Berlusconi (8,6) und Prodi (5,6).

Unglücksflieger hatte in Schweiz Flugverbot

Bei Kontrolle Sicherheitsmängel festgestelltUnglücksflieger hatte in Schweiz Flugverbot

Zürich/Bern (rpo). Wegen Sicherheitsmängeln durfte die ägyptische Fluggesellschaft Flash Airlines in der Schweiz seit Herbst 2002 nicht mehr landen. Sie war mit einem Flugverbot belegt worden. Dies bestätigte das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) am Sonntag auf Anfrage. Bei einer routinemäßigen Kontrolle auf dem Flughafen Zürich-Kloten seien im Oktober 2002 eine Reihe von Sicherheitsmängeln an einer Maschine der Flash Airlines festgestellt worden, sagte BAZL-Sprecherin Celestine Perissinotto. "Es handelt sich um Verletzungen der Vorschriften der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation ICAO", erklärte sie. Weitere Angaben zu den Mängeln könnten nicht gemacht werden, weil diese Informationen vertraulich seien. Das Protokoll sei sowohl der Flash Airlines wie auch der ägyptischen Zivilluftfahrtbehörde zugestellt worden. "Seither hatten wir keine Reaktion", sagte Perissinotto. Die Fluggesellschaft darf die Schweiz seither weder anfliegen noch überfliegen. Im vergangenen Jahr sei aber eine Maschine der Flash Airlines auf dem Flughafen Genf-Cointrin in einem Dringlichkeitsfall gelandet, bestätigte die Sprecherin einen Bericht des Schweizer "SonntagsBlicks". Die Maschine hätte in Paris landen sollen, sei aber von dort wegen schlechten Wetters nach Genf umgeleitet worden. Das BAZL habe von der Fluggesellschaft eine Stellungnahme verlangt, sagte Perissinotto und fügte hinzu: "Auch diese Angaben waren ungenügend; die Situation hatte sich nicht verbessert."

Ochsenknecht entfloh Bankräuber-Karriere
Ochsenknecht entfloh Bankräuber-Karriere

Schauspieler: "Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied"Ochsenknecht entfloh Bankräuber-Karriere

Hamburg (rpo). Sein Lebensweg als Schauspieler war nicht vorbestimmt, er hätte auch Bankräuber werden können: Schauspieler Uwe Ochsenknecht ist ein Verfechter der Devise "Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied". Der "Bild am Sonntag" erklärte der 47-Jährige: "Ich komme aus ganz kleinen Verhältnissen. Aus mir hätte auch ein Bankräuber oder Alkoholiker werden können." Wenn er sich nicht um sich und sein Leben gekümmert hätte, dann wäre seine Karriere vielleicht schon längst beendet. "Wenn man ein Ziel hartnäckig verfolgt, kommt irgendwann der Tag, an dem man es erreicht. Man muss nur immer wach bleiben, sonst verpennt man den Augenblick", sagte er. Am Montag ist Ochsenknecht zusammen mit Heiner Lauterbach in der ZDF-Komödie "Ein Seltsames Paar" zu sehen (Sendezeit 20.15 Uhr).

Wintereinbruch: Blitzeis in Bochum

Tief „Carola“ überzog NRW in der Nacht mit weißer PrachtWintereinbruch: Blitzeis in Bochum

Düsseldorf (rpo). Die Eisheiligen lassen ihren Segen in diesen Stunden über NRW fegen. Blitzeis in Bochum verursachte einige Unfälle. Der Wintereinbruch in Nordrhein-Westfalen führte am Sonntagvormittag aber nicht zu größeren Verkehrsproblemen. Wie ein Sprecher der Leitstelle im Düsseldorfer Innenministerium mitteilte, gab es bei insgesamt ruhiger Lage auf den Straßen keine besonderen Zwischenfälle. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Essen hatte das Tief „Carola“ in der Nacht zum Sonntag landesweit mehrere Zentimeter Neuschnee gebracht. Da der Verkehr sich aber in Grenzen hielt, konnten die Räumdienste den Schnee auf den Hauptverkehrswegen rechtzeitig räumen. Die Temperaturen bewegten sich im Durchschnitt zwischen minus ein und minus drei Grad Celsius. Im Sauerland wurden acht Grad unter Null gemessen. Für die kommenden Tagen sehen die Meteorologen steigende Temperaturen voraus. Ab Montag wird ein Niederschlagsgebiet erwartet, das in den höheren Regionen als Schnee und im Flachland als Regen fallen soll. Die Temperaturen steigen über den Gefrierpunkt. Ab Dienstag soll es dann noch wärmer werden - sechs bis neun Grad seien dann zu erwarten, hieß es.

Albtraum: Helfer fischen nach Überresten

Bergung der Toten, Suche nach dem FlugschreiberAlbtraum: Helfer fischen nach Überresten

Paris/Scharm el Scheich (rpo). Experten und Helfer kommen nur langsam voran. Einen Tag nach dem Flugzeugabsturz im Roten Meer stoppte die Bergung der Toten und die Suche nach dem Flugschreiber immer wieder. Es war ein mühsames Fischen nach Überresten.Paris schickte unterdessen einen Unterwasser-Roboter und ein Aufklärungsboot zur Absturzstelle nach Scharm el Scheich. Die Maschine der ägyptischen Chartergesellschaft Flash Airlines war am frühen Samstagmorgen kurz nach ihrem Start in Scharm el Scheich ins Rote Meer gestürzt war. Dabei starben alle 148 Insassen. Als Ursache gaben ägyptische und französische Behörden einen technischen Defekt an. In der Schweiz hatten Flash-Airlines-Maschinen seit mehr als einem Jahr Landeverbot. Der Tauchroboter „Achille“ traf am Morgen mit einer Transportmaschine vom Typ Herkules C130 in dem ägyptischen Badeort ein, um die Ortung und Bergung von Überresten des abgestürzten Flugzeugs zu unterstützen. Er solle den Meeresboden nach Trümmern der Flash-Airlines-Maschine und der Insassen absuchen, sagte der Marineattaché der französischen Botschaft in Kairo. Das Gerät könne bis zu 400 Meter tief tauchen. Auch der Seeaufklärer „Breguet Atlantique 2“ war bereits vor Ort. Zudem trafen 13 Taucher der französischen Armee und Experten für die Untersuchung der Unfallursache aus Dschibuti ein. Am Montag würden zudem die in Dschibuti stationierten französische Fregatte „Tourville“ und das Versorgungsschiff „La Somme“ an der Unglücksstelle erwartet, sagte der Marineattaché. Die „Tourville“ solle mit ihrem Radarsystem bei der Ortung des Wracks und des Flugschreibers helfen. Dem französischen Außenstaatssekretär Renaud Muselier zufolge liegen große Teile der Maschine in rund 150 Metern Meerestiefe. Die ägyptischen Behörden sperrten das Meeresgebiet um die Absturzstelle für den Schiffsverkehr. Das ägyptische Staatsfernsehen zeigte Bilder von Flugzeugen, Schiffen und einem Hubschrauber der Armee, die nach Opfern suchten. Nach französischen Angaben starben bei dem Absturz der ägyptischen „Flash-Air"-Maschine 148 Menschen, unter ihnen 13 Besatzungsmitglieder. Die 135 Passagiere seien „fast ausschließlich“ Franzosen gewesen. Die ägyptischen Behörden sprachen von 133 toten Franzosen, die beiden anderen Opfer seien aus Marokko und Japan. Der Anblick der Leichenteile sei „schrecklich“, sagte Muselier nach einem Besuch in einem Krankenhaus in Scharm el Scheich. „Wir konnnten den Sack mit den Leichenteilen sehen.“ Ein Spezialist konnte zunächst keine Angaben über die Dauer der Identifizierung machen. Ob DNA-Analysen möglich seien oder die Identifizierung mittels Gebissmerkmalen erfolgen müsse, hänge vom Zustand der Leichenteile ab. Laut Muselier wurden bislang 60 Leichenteile geborgen. In Paris beschloss eine Ministerrunde bei einer Sitzung am Samstag, dass den Angehörigen der Opfer angeboten werden solle, Mitte der kommenden Woche ans Rote Meer zu fliegen. Laut Muselier sollten sie mit einem Sonderflug am Mittwoch oder Donnerstag nach Scharm el Scheich gebracht werden. Vor der Identifizierung der Opfer rate er jedoch von einer solchen Reise ab. Die Boeing 737 verschwand gegen 04.44 Uhr Ortszeit (03.44 Uhr MEZ) von den Radarschirmen und stürzte aus rund 1500 Metern ab. Sie sollte über Kairo nach Paris fliegen. Einen Anschlag schlossen die Behörden aus. Der ägyptische Zivilluftfahrtminister Ahmed Schafik erklärte, auf Radarbildern sei zu sehen, dass die Maschine nach dem „perfekten“ Start die Höhe von 1500 Metern erreichte und dann planmäßig eine Linkskurve nahm. Danach sei sie wieder auf eine gerade Linie eingeschwenkt und habe eine Rechtskurve gemacht, die nicht programmiert gewesen sei. „Nach 17 Sekunden schlug sie im Meer auf.“ In der Schweiz hatte der Billiganbieter Flash Airlines, der nur über zwei Maschinen vefügte, bereits seit Oktober 2002 keine Landeerlaubnis mehr. Die Genehmigung in der Schweiz sei der Gesellschaft nach einer Kontrolle entzogen worden, die „erhebliche Mängel“ aufgedeckt habe, sagte eine Sprecherin der Schweizer Bundesluftfahrtbehörde.

"Spirit": Sie landete, fotografierte und sendete

NASA feiert Bilderbuchlandung auf dem Mars"Spirit": Sie landete, fotografierte und sendete

Pasadena (rpo). Mit einer Bilderbuchlandung auf dem Mars hat die NASA ihren ersten großen Erfolg nach dem Absturz der Raumfähre "Columbia" gefeiert. Die amerikanische Sonde "Spirit" landete in der Nacht zum Sonntag auf dem roten Planeten. Das europäische Marslandegerät Beagle 2 aber hat bisher noch kein Lebenszeichen geschickt.Sie sendete erste Signale zur Erde und machte die ersten Fotos. Kalt und trocken ist die Oberfläche des Mars'. "Spirit" soll erkunden, ob es dort früher einmal Bedingungen gab, die Leben ermöglicht haben. "Das ist eine großartige Nacht für die NASA - wir sind wieder da", jubelte der Leiter der Raumfahrtbehörde, Sean O'Keefe, am Sonntagmorgen mit Blick auf das Unglück vom 1. Februar 2003, als alle sieben Astronauten an Bord der "Columbia" ums Leben kamen. "Das war eine perfekte Navigation", freute sich Projektleiter Louis D'Amario. "Wir hätten es nicht besser machen können." Die Mitarbeiter der Bodenkontrolle in Pasadena in Kalifornien brachen in Jubel aus und umarmten sich. Der 173 Kilogramm schwere Roboter landete weich im Gusev-Krater, einer in der Nähe vom Mars-Südpol gelegenen Vertiefung von der Größe Hessens. Gesichert und abgebremst wurde die Landung mit einem Hitzeschild, einem Fallschirm und Bremsraketen. Acht Sekunden vor der Landung polsterten riesige Airbags das Aufsetzen ab. Die ersten neun Tage bleibt "Spirit" an Ort und Stelle. Danach soll das Gefährt auf seinen sechs Rädern durch die Gegend rollen und Eindrücke sammeln. Die ersten Bilder von "Spirit" zeigen unter anderem den Marshorizont und Teile des Gefährts. Bisher sind zwei von drei Marslandeversuchen gescheitert. Der letzte Anlauf der NASA schlug 1999 fehl, als der "Polar Lander" wegen eines Softwarefehlers auf der Oberfläche des Mars' zerschellte. Das europäische Marslandegerät Beagle 2 wird in Pasadena inzwischen auch als offenkundig gescheitert betrachtet, weil seit dem Absetzen des Geräts von ihrem Orbiter "Mars Express" keine Signale aufgefangen werden konnten. Die europäische Raumfahrtbehörde ESA hat die Hoffnung aber nicht aufgegeben, in der neuen Woche doch noch einen Kontakt herstellen zu können. Zu dem 820 Millionen Dollar teuren Projekt der NASA gehört auch die baugleiche Schwestersonde "Opportunity", die am 24. Januar auf dem Mars landen soll. Auch dieser Rover soll 90 Tage im Mars-Gestein und in Bodenproben nach Hinweisen auf Wasser suchen. Mit den drei Landeprojekten wird der Umstand genutzt, dass der Mars seit 60.000 Jahren nie so nahe an der Erde war wie zuletzt. Die NASA will künftig etwa alle 26 Monate eine Sonde von der Erde zum Mars schicken - immer dann, wenn beide Planeten auf ihren Umlaufbahnen um die Sonne einander passieren. Neue Erkenntnisse über die Beschaffenheit der grundlegenden Bauteile des Sonnensystems erhoffen sich die Astronomen von der Sonde "Stardust". Diese flog am Samstag durch die Gaswolke des Kometen Wild 2 und sammelte Staubpartikel ein. "Stardust" näherte sich dem Kometen bis auf 230 Kilometern. Dabei machte die Sonde auch 72 Fotos vom Kern des Kometen. "Wir haben erfolgreich Proben eines Kometen gesammelt und bringen sie jetzt nach Hause", sagte der leitende Wissenschaftler der Mission, Don Brownlee. Vom ersten Foto, das auf der Erde eintraf, zeigte sich Brownlee begeistert. "Wir wussten sofort, das ist ein Juwel", erklärte er. "Stardust" soll im Januar 2006 wieder an der Erde vorbeifliegen und einen Behälter mit den gesammelten Staubproben über dem US-Staat Utah fallen lassen. Bei der Auswertung der Partikel soll die Hypothese überprüft werden, dass der Kometenstaub organische Moleküle enthält, mit denen das Leben auf der Erde begann. Wild 2 wurde 1978 von dem Schweizer Astronomen Paul Wild entdeckt. Der Komet ist mit einem Teleskop von der Erde aus sichtbar.

Temposünder müssen sich per EC-Karte freikaufen

Polizei akzeptiert bei Bußgeldern kein Bargeld mehrTemposünder müssen sich per EC-Karte freikaufen

München (rpo). Temposünder und Falschparker müssen sich am Tatort künftig per EC-Karte freikaufen. Die nordrhein-westfälische Polizei akzeptiert bei Bußgeldern angeblich als erste deutsche Behörde kein Bargeld mehr. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet, können Verkehrssünder als Alternative zur späteren Bank-Überweisung Verwarnungsgelder zwischen fünf und 35 Euro seit Anfang dieses Jahres noch am "Tatort“ per Kredit- oder EC-Karte bezahlen. NRW-Innenminister Fritz Behrens (SPD) wolle seine Beamten bis zu 40 Millionen Euro jährlich nicht mehr mittels herkömmlicher Verwarnblocks, sondern mit Hilfe von elektronischen Leseterminals kassieren lassen.