Alle Panorama-Artikel vom 01. Januar 2004
Brennender Chemiefrachter vor Sardinien

Zwei Besatzungsmitglieder vermisstBrennender Chemiefrachter vor Sardinien

Rom (rpo). Beim Abpumpen von 8400 Tonnen Benzol kam es auf einem Chemiefrachter vor der sardinischen Küste aus bisher ungeklärten Gründen zu einer Explosion. Die italienische Feuerwehr bemüht sich zur Stunde, den Brand zum Erliegen zu bringen.Wie die Küstenwache von Porto Torres im Norden der italienischen Mittelmeerinsel am Donnerstag mitteilte, konnten sich der Kapitän und zwölf Seeleute der „Panama Serena“ in Sicherheit bringen; zwei Besatzungsmitglieder wurden jedoch vermisst. Die Explosion ereignete sich im Hafen von Porto Torres aus zunächst ungeklärter Ursache gegen Mittag beim Abpumpen von 8400 Tonnen Benzol, die der Frachter geladen hatte. Der Brand erzeugte einen Riss im Schiffsrumpf, woraufhin sich der Frachter zur Seite neigte. Am Abend kämpften Feuerwehrleute noch immer gegen die Flammen. Die beiden vermissten Seeleute kamen aus der Ukraine und aus Lettland. Die „Panama Serena“ fuhr unter der Flagge der Bahamas.

UFO-Panik in Silvesternacht

Experten gaben schnell EntwarnungUFO-Panik in Silvesternacht

Mannheim (rpo). Nein, versicherten die Anrufer, was sie in der Silvesternacht gesehen hätten, habe ganz bestimmt nichts mit Alkohol oder einem Feuerwerk zu tun gehabt. Bei der UFO-Meldestelle in Mannheim gingen am Donnerstag außergewöhnlich viele Meldungen ein.Lichtringe und Funkenwurf - bis zum frühen Nachmittag des Neujahrstages gingen nach Angaben des Centralen Erforschungsnetzes außergewöhnlicher Himmelsphänome in Mannheim über das "UFOPhone" der Organisation mehrere Berichte über seltsame Himmelsereignisse aus einem halben Dutzend Städten Deutschlands ein. Alle Beobachter hätten über "komische Wahrnehmungen" aus der Silvesternacht berichtet, die "aber rein gar nichts mit Silvesterfeuerwerk" zu tun hätten, hieß es. In jedem Fall seien die Berichterstatter in Begleitung mehrerer Personen gewesen, die das jeweilige Phänomen ebenso bezeugt haben sollen. In Wertheim hätten Leute ihr UFO sogar mit Signalraketen aus der Pistole beschossen, aber nicht getroffen. CENAP-Experte Werner Walter gab jedoch Entwarnung. Es habe sich in allen Fällen nicht um Flugobjekte Außerirdischer gehandelt, sondern um Party-Gagballone, hergestellt von einer Firma aus dem fränkischen Bad Staffelstein.

Iran: Entführer der deutschen Fahrradtouristen gefasst

Iranisches Außenministerium gibt Festnahme bekanntIran: Entführer der deutschen Fahrradtouristen gefasst

Teheran (rpo). Nach Aussagen eines iranischen Außenministeriumssprechers sind die Entführer der drei Fahrradtouristen aus Deutschland und Irland in Iran festgenommen worden. Sie seien nun "in Händen des Geheimdienstministeriums". Die Zahl der Entführer oder andere Einzelheiten nannte er nicht. Dies liege in der Zuständigkeit des Geheimdienstes. Die beiden Deutschen und der Ire waren am Sonntag unversehrt freigekommen. Sie waren Anfang Dezember auf dem Weg von Europa nach Nepal, als sie nahe der Stadt Nosrat Abad verschleppt wurden. Die Entführer der drei Fahrradtouristen hatten sich nach den Worten der befreiten Geiseln als Taliban mit Kontakten zum Terrornetzwerk El Kaida ausgegeben. Das sagte die irische Ex-Geisel Aidan James Leahy während einer Pressekonferenz am Montag in Teheran. Die Entführer hätten Persisch gesprochen und seien „offensichtlich Iraner“ gewesen. Die beiden Deutschen Oliver B. und David S. bestätigten Leahys Angaben. Schmuggelkorridor für DrogenZu den Umständen der Befreiung der Geiseln am 28. Dezember hatten weder Teheran noch Berlin irgend welche Angaben gemacht. Die Gegend um Nosrat Abad unweit der Grenze zu Afghanistan und Pakistan ist als Schmuggelkorridor für Drogen bekannt. Die iranischen Behörden vermuteten zunächst Droggenschmuggler hinter der Tat, die sich möglicherweise für verschärfte Razzien der Polizei rächen wollten. Nach iranischen Medienberichten verlangten die Kidnapper fünf Millionen Euro Lösegeld. Die Regierung in Teheran verweigerte jedoch nach eigenen Angaben eine Lösegeldzahlung und forderte auch Deutschland und Irland auf, die Verschleppten nicht freizukaufen.

Trennung von Heidi Klum? Briatore weiß von nichts

Trennung von Heidi Klum? Briatore weiß von nichts

Hamburg (rpo). Der italienische Millionär Flavio Briatore, Freund von Supermodel Heidi Klum, hat Gerüchten über eine Trennung des Paares widersprochen: "Ich weiß davon nichts, natürlich stimmt davon kein Wort!" "Ich bin bestürzt, wie sehr die Wahrheit verdreht wird", zitiert die Hamburger Zeitschrift "Gala" Briatore. Die Zeitschrift "Neue Revue" hatte vor Weihnachten berichtet, Briatore sei in Florenz Arm in Arm mit Fiona Swarovski - ihrer Familie gehört ein Schmuck- und Kristallkonzern - beobachtet und fotografiert worden. Das Paar habe sich umarmt und minutenlang geküsst. Briatore war nach einem Bericht des Kölner "Express" vor Weihnachten mit einem Privatjet von London nach Köln geflogen, um dort mit der Familie seiner schwangeren Freundin zu feiern. Er sagte dem Blatt: "Tutto a posto (alles in Ordnung)." Die schwangere 30-Jährige habe ihn mit einer innigen Umarmung begrüßt. Das Blatt zitierte Briatore außerdem mit den Worten: "Ich freue mich auf unser Baby." Auf Trennungsgerüchte angesprochen, habe Briatore gesagt: "Wenn an den Gerüchten wirklich etwas dran wäre, wäre ich jetzt doch nicht hier und würde mit der ganzen Familie zusammen Weihnachten feiern."

Mars-Mission: "Beagle 2" verweigert Antwort

Interne Uhr des Marslandegeräts zurückgesetztMars-Mission: "Beagle 2" verweigert Antwort

London/Darmstadt (rpo). Das europäische Marslandegerät Beagle 2 bleibt stumm - auch im neuen Jahr. Ein achter Versuch der US-Sonde Mars Odyssey, ein Signal von Beagle 2 aufzufangen, schlug fehl. Nun wurde Beagles interne Uhr zurückversetzt.Die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) ist dennoch optimistisch, den kleinen Roboter finden zu können: Ab dem 4. Januar befindet sich der Mars Express Orbiter, aus dem Beagle 2 am 19. Dezember ausgesetzt worden war, in einer Umlaufbahn relativ nahe um den Mars. Der Chef des ESA-Kontrollzentrums, Mike McKay, erklärte, am 7. Januar bestehe die erste Chance für Mars Express, mit Beagle 2 Kontakt aufzunehmen: "Wir haben dann einen sehr geringen Abstand von nur 315 Kilometern." Zudem werde die Raumsonde direkt über den Landeplatz des Roboters fliegen: "Wenn Beagle 2 seine Sonnenpaneelen ausgeklappt hat, dann finden wir ihn." Interene Uhr zurücksetzenAm Mittwoch schickte das Kontrollzentrum ein Signal an Beagle 2, das dessen interne Uhr zurücksetzen sollte. Die Wissenschaftler halten es für möglich, dass ein Defekt der Uhr das Gerät daran hindern könnte, auf die Kontaktversuche zu reagieren. Ob der 67 Kilogramm schwere Roboter das Signal erhalten beziehungsweise umgesetzt hat, konnte bisher nicht verifiziert werden. Beagle 2 sollte am 25. Dezember auf dem Mars landen. Aber er konnte bisher nicht geortet werden. So ist noch unklar, ob der Roboter bei der Landung zerstört wurde, ob er vielleicht in einen Krater stürzte und deshalb die Funksignale nicht empfangen kann oder was sonst mit ihm sein könnte. Die Wissenschaftler erhoffen sich neue Erkenntnisse, sobald die Muttersonde, der Mars Express Orbiter, systematisch nach dem Landegerät suchen kann.

Deutschland: Tote und Verletzte bei Silvesterfeiern

Mann in Lehre von Feuerwerkskörper tödlich verletztDeutschland: Tote und Verletzte bei Silvesterfeiern

Frankfurt/Main (rpo). Nicht nur feucht-fröhlich gingen die Menschen ins neue Jahr 2004. Tote, Verletzte und zum Teil erhebliche Sachschäden durch Brände haben Polizei und Feuerwehr in der Silvesternacht in ganz Deutschland vieltausendfach in Atem gehalten.Allein in Berlin registrierte die Polizei 1.915 Einsätze; in Köln waren es 785. In Schleswig-Holstein und Hamburg wurden Polizei und Feuerwehr rund 2.000 Mal gerufen. Dennoch sprachen die Behörden am Neujahrstag vielerorts von einem insgesamt vergleichsweise friedlichen Jahreswechsel. Im niedersächsischen Lehre starb ein 48-jähriger Mann beim Hantieren mit einem genehmigungspflichtigen Feuerwerkskörper. Bei Wohnungsbränden in Ulm, Magdeburg und Hamburg starben drei Menschen. In Hamburg und im bayerischen Landkreis Deggendorf wurden zwei Männer jeweils von einem Auto überfahren. In Spay bei Koblenz wurde eine 17-jährige junge Frau getötet, als sie im Bereich des Bahnhofs die Gleise überquerte und von einem Zug erfasst wurde. Bei einer Streitigkeit vor einer Disco im niederbayerischen Dingolfing wurde ein 19-Jähriger von einem 20-Jährigen erstochen. Massenschlägerei mit 150 PersonenIm oberfränkischen Hof lieferten sich rund 150 Menschen eine Massenschlägerei mit mehreren Verletzten. In Geesthacht bei Hamburg löste die Polizei eine Silvesterparty von rund 2.000 Gästen einer Großdiscothek auf, nachdem es mehrfach zu Schlägereien gekommen war. In einer Disco in Nienburg in der Region Hannover brauchten 59 Polizeibeamte zwei Stunden, um eine Massenschlägerei zu beenden. In Mönchengladbach verlor ein junger Mann alle Zähne, als ihm aus einer Gruppe heraus eine Flasche ins Gesicht geschlagen wurde. Wegen explodierender Knaller und Raketen wurden zahlreiche Menschen verletzt: Allein in Hamburg wurden einem 54-jährigen Mann und zwei 14 und 17 Jahre alten Jugendlichen Finger abgerissen. In Nürnberg wurde eine junge Frau so schwer am Auge verletzt, dass sie zu erblinden drohte. Großbrand legte Zugverkehr lahmWegen des Großbrands einer Kunststofffabrik in Siegburg war der Bahnverkehr zwischen Frankfurt und Köln in der Nacht stark behindert. Vier Züge fielen komplett, 19 teilweise aus. 13 Züge hatten insgesamt 474 Minuten Verspätung. Eine verirrte Silvesterrakete löste auf Fehmarn ein Großfeuer in einem Geschäftshaus und einem Hotel aus. Verletzt wurde niemand. Ebenfalls wegen einer Rakete brannte der Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in Würzburg. 18 Bewohner mussten in einem Bus warten, bis das Feuer gelöscht war. In Köthen in Sachsen-Anhalt setzten Jugendliche einen Edeka-Markt mit Silvesterböllern in Brand. Problem Alkohol plus FeuerwerkskörperAuch in vielen anderen Orten standen Dachstühle oder Balkone, aber auch Müllcontainer, Pkw oder Gartenhütten wegen Feuerwerkskörpern in Flammen. Viele Menschen erlitten zumeist leichte Rauchverletzungen. Ein Polizeisprecher in Mülheim an der Ruhr sagte: "Das Problem ist das Aufeinandertreffen von Alkohol und Feuerwerkskörpern in der falschen Reihenfolge. Erst trinken und dann zündeln - umgekehrt wäre besser gewesen." Allein in Thüringen gab es 128 Vorfälle mit Feuerwerkskörpern mit zehn Verletzten. In Hamburg wurde die Arbeit der Einsatzkräfte in der zweiten Nachthälfte durch dichten Nebel stark behindert. Laut Feuerwehr war der Nebel stellenweise so dicht, dass ein Feuerwehrmann vor dem Löschfahrzeug hergehen musste.

Augsburg: Doppelselbstmord zweier Polizisten

Unklare HintergründeAugsburg: Doppelselbstmord zweier Polizisten

Augsburg (rpo). Am Neujahrsmorgen sind zwei Polizisten im schwäbischen Merching erschossen aufgefunden worden. Die Frau und der Mann haben sich allem Anschein nach selbst erschossen.Unmittelbar nach dem Jahreswechsel haben zwei junge bayerische Polizeibeamte zusammen Selbstmord begangen. Die 22-jährige Bereitschaftspolizistin und ihr 20-jähriger Kollege erschossen sich nach einer Silvesterparty im schwäbischen Merching mit der Dienstwaffe der Frau. Als Motiv vermuten die Ermittler der Augsburger Kriminalpolizei Beziehungsprobleme zwischen den beiden eng befreundeten Beamten. Die Leichen wiesen Kopfschüsse auf. Eine Obduktion ergab keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen. Auch am Tatort wurden keinerlei Spuren gefunden, die auf einen Kampf hindeuten würden. Die Polizeibeamtin war kurz vor dem Selbstmord mit ihrem Privatauto zur ihrer Dienststelle gefahren und hatte dort offenbar ihre Dienstpistole geholt. In welcher Reihenfolge die beiden Suizide geschahen, wird derzeit noch ermittelt. Gerade erst ausbildung abgeschlossenDie beiden ledigen Polizeibeamten hatten gerade erst ihre Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei abgeschlossen. Sie stammten aus Nordschwaben und Oberbayern. Die Leichen lagen in der Nähe des Autos der Frau. Ein sofort verständigter Notarzt konnte gegen 1.50 Uhr nur noch den Tod feststellen.

Iran-Erbeben: Das Wunder von Bam

Verschüttete lebend geborgenIran-Erbeben: Das Wunder von Bam

Bam (rpo). Die Hoffnung, noch Überlebenden aus den Trümmern zu bergen, schwinden mit jedem weiteren Tag nach dem Erdebene in Iran. Und dennoch: Zum Jahreswechsel bargen Helfer noch zwei Lebende.Trotz stetig schwindender Hoffnung auf Überlebende haben Helfer zum Jahreswechsel noch einmal zwei Menschen aus den Trümmern von Bam gerettet. Am Donnerstag barg ein Rettungsteam nach Berichten des iranischen Fernsehens einen 27-Jährigen mit nur mittelschweren Verletzungen in der vom Erdbeben zerstörten Stadt, am Vortag wurde eine 80 Jahre alte, blinde und taube Frau gerettet. Die USA lockerten derweil ihre restriktiven Ausfuhrbestimmungen für Iran, um die Hilfe für die Erdbebenopfer zu unterstützen. Nach der weitgehenden Einstellung der Suche nach Überlebenden am Dienstag konzentrieren die Helfer nun ihre Bemühungen zunehmend auf den Kampf gegen drohende Seuchen. Auch die Behandlung der Verletzten und die Versorgung der Obdachlosen nahm weiter oberste Priorität ein. Über die Zahl der Toten und Verschütteten gab es auch zum Jahreswechsel keine Klarheit. Bis Dienstagabend wurden etwa 28.000 Leichen geborgen, insgesamt rechnet die iranische Regierung mit mehr als 30.000 Todesopfern. Registrierung der ÜberlebendenDie Behörden begannen mit der Registrierung der Überlebenden und der Ausgabe von Essensmarken. Helfern gelang es bis Donnerstag, die Stromversorgung entlang einiger Straßen Bams wieder herzustellen. UN-Mitarbeiter Ted Pearn berichtete von der geplanten Errichtung dreier großer Lager mit beheizbaren Zelten für die schätzungsweise 40.000 Obdachlosen. Bislang harren die meisten noch immer bei eisigen Temperaturen in kleinen Zelten aus. Die Behörden teilten die Stadt Bam in zehn Zonen auf, die von Gesundheitsbeamten überwacht wurden, um Krankheiten infolge von verschmutztem Trinkwasser oder extremer Kälte vorzubeugen. Eine der obersten Prioritäten sei es, den Ausbruch von Typhus und Cholera zu verhindern, erklärte der Sprecher des amerikanischen Hilfstrupps, Marty Bahamonde. Das US-Team aus 60 Ärzten und 20 Helfern, das am Dienstag in Bam eingetroffen war, errichtete eine Zeltklinik zur Behandlung der Verletzten, deren Zahl mit mindestens 15.000 angegeben wurde. Teamleiter Bill Garvelink von der US-Behörde für Internationale Entwicklung beriet mit iranischen Regierungsvertretern über weitere Maßnahmen. Es waren vermutlich die ersten offiziellen Kontakte zwischen amerikanischen und iranischen Beamten seit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen 1979. Hilfslieferungen aus aller WeltZu Beginn des neuen Jahres lockerten die USA ihre Sanktionen gegen Iran. Firmen und Einzelpersonen erhalten Blankovollmachten für die Überweisung von Geld. Innerhalb eines Zeitraums von 90 Tagen können Amerikaner für Organisationen spenden, die zur Katastrophenhilfe und zum Wiederaufbau beitragen. Erlaubt ist auch der Export von Verkehrsmitteln, Satellitentelefonen, Rundfunkanlagen und Computern. Bislang war es wegen der 1979 verhängten Sanktionen illegal, Geld nach Iran zu überweisen. Aus aller Welt trafen weitere Hilfslieferungen im Erdbebengebiet ein. Eine Maschine der australischen Luftwaffe brachte Wolldecken, Tabletten zur Wasseraufbereitung, Heizkörper und andere Versorgungsgüter nach Kerman, von wo aus das Rote Kreuz und der Rote Halbmond für die weitere Verteilung sorgen sollten. China stellte weitere zehn Millionen Yuan (960.000 Euro) für die Erdbebenopfer bereit.

Silvester-Party: Eine Million feierten in Berlin
Silvester-Party: Eine Million feierten in Berlin

Feuerwehr neun Stunden im AusnahmezustandSilvester-Party: Eine Million feierten in Berlin

Berlin (rpo). Ausgelassen haben die Deutschen den Jahreswechsel gefeiert. In Berlin versammelten sich rund eine Million Menschen am Brandenburger Tor und verfolgten dort ein riesiges zwölfminütiges Höhenfeuerwerk. In New York sicherten starke Polizeikräfte die Silvesterfeierlichkeiten. Eine Million Menschen haben auf Deutschlands größter Silvesterparty am Brandenburger Tor in Berlin in das Jahr 2004 hinein gefeiert. Auf der Festmeile von der Straße des 17. Juni bis Unter den Linden gab es ein buntes Potpourri aus Musik und Akrobatik. Auf die Gäste warteten vier Bühnen, ein Diskotower, sieben Partyzelte und ein prächtiges Feuerwerk zum Jahreswechsel. Dieser bescherte der Feuerwehr einen neunstündigen Ausnahmezustand. Die Zahl der Einsätze stieg gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent auf 1711. Die Polizei musste mit 1915 Funkwageneinsätzen auch 15 Prozent mehr Hilfe leisten als vor einem Jahr. Allerdings blieben größere Zwischenfälle aus. Ein Höhepunkt der Show am Brandenburger Tor war die atemberaubende Vorführung zweier Artisten der Traber-Familie. In luftiger Höhe schlugen sie an einem Seil 15 Salti mit einem Motorrad und stellten damit einen Weltrekord auf. Bei Temperaturen knapp unter Null heizten Musiker den Partygängern richtig ein, so die Pudhys, Oli P. und Mister President. Wem das nicht genügte, der konnte sich an Buden und in Zelten bei heißen und kalten Getränken erwärmen. Drei Videowände verbreiteten auf der Veranstaltung „internationales Flair“ - mit Bildern aus Großstädten in aller Welt. Im 40 Meter hohen Riesenrad verschafften sich viele Menschen einen Überblick über den Trubel.Weitere Silvesterstationen:Auf den Pariser Champs-Elysées feierten nach Polizeiangaben rund 450.000 Menschen und ließen die Champagnerkorken und Feuerwerkskörper knallen. Über die Feierlichkeiten wachten insgesamt rund 4500 Polizisten und Sicherheitskräfte. Auf Flughäfen und Bahnhöfen waren ebenfalls die Sicherheitsmaßnahmen verschärft worden. In London trotzten ebenfalls zehntausende Menschen winterlichen Temperaturen und den Warnungen der Behörden, öffentliche Plätze zu meiden und bestaunten das Feuerwerk am London Eye, dem Riesenrad an der Themse. Auf zentralen Plätzen wie Trafalgar Square und Leicester Square fielen sich die Menschen ebenso in die Arme wie vor dem Parlament, wo um Mitternacht der Big Ben das neue Jahr einläutete. In der schottischen Hauptstadt Edinburgh fiel die Silvesterfete buchstäblich ins Wasser. Nach Angaben der Organisatoren wurden das Straßenfest wegen schlechten Wetters rund eine Stunde vor Mitternacht abgesagt. Wer auf dem verschneiten Roten Platz in Moskau den Jahreswechsel feiern wollte, musste erst mehrere Polizeikontrollen über sich ergehen lassen. Der Platz war denn auch nicht so gut besucht wie in den Vorjahren. Die Neujahrsansprache von Präsident Wladimir wurde dort auf einer großen Leinwand übertragen. In New York gab der zu Tränen gerührte Bürgermeister Michael Bloomberg um Mitternacht auf dem Times Square vor rund 750.000 jubelnden Menschen das Zeichen für das Herablassen einer knapp 500 Kilogramm schweren Kristallkugel, die sich über der jubelnden Menge herabsenkte. US-Heimatschutzminister Tom Ridge bezeichnete die Sicherheitsvorkehrungen für New York als „absolut beispiellos“. Zum Schutz vor möglichen Anschlägen waren schwer bewaffnete Spezialkommandos im Einsatz. Die Beamten waren auch mit Spezialausrüstung zur Feststellung von ABC-Waffen ausgestattet. Am Times Square wurden Mülleimer, Zeitungsstände und Briefkästen entfernt. Über New York und anderen US-Metropolen galten eingeschränkte Überflugrechte. In Bagdad detonierte nach US-Armeeangaben eine Autobombe vor einem voll besetzten Restaurant. Dabei wurden mindestens vier Menschen getötet und rund zwei Dutzend weitere verletzt, unter ihnen drei Reporter der „Los Angeles Times“. Die Iraker ließen sich dennoch das Feiern nicht nehmen und feuerten zum Jahreswechsel mit Schnellfeuergewehren in die Luft. Sydney in Australien war die erste Großstadt, die das Jahr 2004 begrüßte. Rund eine Million Menschen versammelten sich am Hafen, wo Feuerwerk, Schiffsparaden und Lichtshows den Jahreswechsel prachtvoll begleiteten. Die Behörden hatten tausende Polizisten, verdeckte Ermittler und Sprengstoffexperten abgestellt. In Indonesien wurden über den Jahreswechsel zwei Drittel der 250. 000 Mann starken Polizeitruppe aktiviert. Auf der Ferieninsel Bali, wo im Herbst 2002 mehr als 200 Menschen bei einem Bombenanschlag ums Leben gekommen waren, waren zum Jahreswechsel 7000 Sicherheitsbeamte im Einsatz. In der taiwanischen Hauptstadt Taipeh versammelten sich Tausende zu Feuerwerk und Lichtshow um den mit 508 Meter höchsten Wolkenkratzer der Erde. Im mehrheitlich moslemischen Süden Thailands wurde eine Bombe mit großer Sprengkraft entschärft. Am berühmten Copacabana-Strand von Rio de Janeiro begrüßten zwei Millionen Menschen das neue Jahr mit einer rauschenden Fiesta. Von acht Booten aus wurden während eines 20-minütigen Feuerwerks 150 Tonnen Feuerwerkskörper abgeschossen. In mehreren afrikanischen Staaten wie Ghana, Liberia, Sierra Leone oder Guinea-Bissau verboten die Behörden Feuerwerke aus Sicherheitsgründen.